Fraktionsaustritt: Michael Grzeschiska (SPD) entscheidet sich am Mittwoch

Nach der Klausurtagung der SPD hatte Michael Grzeschista am Montag seinen Austritt aus der Ratsfraktion erklärt (siehe lokalkompass.de/449563): Zu groß war die Enttäuschung gewesen, dass der Verkehrsexperte bei der internen Planung der Besetzung der Ausschüsse und anderer Gremien nicht mehr berücksichtigt worden war.

„Es ging mir nicht um den Posten, sondern darum, dass man vorher nicht mit mir gesprochen hat. Ohne irgendetwas vorher zu sagen wurden mir alle Betätigungsbereiche genommen.“
Der offiziell fraktionslose Ratsherr, der anfangs auch über einen Parteiaustritt nachgedacht hatte, weiter: „Bei der geplanten Besetzung wurde nicht mehr auf Kompetenz geachtet - und ich bin nicht nur für die Partei, sondern doch vor allem für die Stadt Hagen verantwortlich!“

"Man fühlt sich menschlich beschädigt"

Nach seinem Austritt lud SPD-Fraktionschef Mark Krippner zum Krisengespräch, das am Dienstag Abend im Beisein von Wolfgang Jörg und Jörg Meier stattfand.„In dem Gespräch wurden mir natürlich Angebote gemacht“, erklärt Grzeschista, „aber diese Posten jetzt einfach jemand anderem wieder wegzunehmen, kann doch auch nicht der Weg sein.“ Bis Mittwoch Mittag will er in Ruhe darüber nachdenken, wie es für ihn weitergehen soll und ob er das Angebot der Fraktionsführung annimmt. Aber: „Eigentlich sehe ich keine Lösung des Problems, man fühlt sich menschlich beschädigt.“
Sollte Grzeschista bei seinem Fraktionsaustritt bleiben, hätte das für die SPD zur Folge, mit nunmehr 20 Stimmen im Rat genauso stark vertreten zu sein wie die CDU. Das könnte sich auf die Wahl des Ersten Bürgermeisters auswirken, ein Amt, das die SPD als bisher stärkste Fraktion im Rat für sich beansprucht hatte. Andere Fraktionen haben Grzeschista bereits angesprochen und ihre Unterstützung angeboten, sollte er sein Mandat tatsächlich ohne die SPD weiterführen. Mark Krippner, der sich vor dem Gespräch sehr optimisch gezeigt hatte, die Situation klären zu können, war am gestrigen Abend für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen.

Autor:

Anja Seeberg aus Hagen

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