Hagener Verbraucherberatung: 7.746 Mal Probleme in die Hand genommen

Hagens Beratungsstellenleiter Benjamin Korte. | Foto: Stephan Faber
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Gratisspiele-Apps, die mit Abbuchungen auf der Telefonrechnung überraschten, unseriöse Werber für digitalen Fernsehempfang oder die überzogenen Forderungen der klassischen Abzocker: Für rund 7.750 Ratsuchende war die Verbraucherzentrale in Hagen 2017 Wegweiser zu Rat und Recht. Mit vielen Aktivitäten hat sie gezeigt, dass sie die Probleme der Menschen vor Ort in die Hand nimmt und so ein wichtiger Baustein der kommunalen Daseinsvorsorge ist.

Geschickte Täuschung, damit arglose Nutzer kostenpflichtige Bestellungen vornehmen oder in ungewollte Abos tappen – der digitale Verbraucheralltag war wieder gespickt mit Stolperfallen. Die Verbraucherzentrale hat 2017 besonders die Tücken vermeintlich kostenloser Spiele-Apps für Smartphone und Tablet in den Blick genommen. Dabei hatte sich gezeigt, dass die Spielemacher Nutzer laufend durch geschickte Programmierungen animieren, den kostenlosen Sektor zu verlassen, um durch den Zukauf von vielerlei Elementen den Spieleverlauf voranzutreiben. Die Verbraucherzentrale NRW forderte daher, dass Anbieter von Onlinespielen Preislisten für alle Zusatzangebote offenlegen müssen. Und für junge Gamer und deren Eltern hatte sie vorsorgliche Regeln bei „Free to play“ parat.
Vor allem ältere Kabelkunden waren Zielgruppe von Werbern für Produkte der Unitymedia NRW GmbH: „Bei ihren Besuchen hatten sie an der Wohnungstür Ängste im Hinblick auf die Einstellung des analogen TV-Programms am 30. Juni 2017 geschürt“, berichtet Beratungsstellenleiter Benjamin Korte. Dadurch verunsichert seien dann unüberlegt oft überflüssige und teure Verträge für Telefonie und Internet oder zusätzliche kostenpflichtige TV-Angebote abgeschlossen worden. Ratsuchende berichteten auch, dass ihnen in Unitymedia-Shops langfristige Paketverträge mit Fernsehen, Internet und Telefonie als einzige Alternative zum schwarzen Bildschirm aufgezeigt worden waren.

Kostentreiberei

Auch massive Kostentreiberei von Inkassounternehmen bot Anlass für Verbraucherbeschwerden: „Da wurden Kosten durch die parallele Beauftragung von Inkassobüro und Rechtsanwalt in die Höhe getrieben oder für standardisierte Forderungsschreiben aus dem Computerprogramm Gebühren entsprechend der „anwaltlichen Mittelgebühr“ verlangt“, berichtet Benjamin Korte, „insbesondere Bagatellforderungen wachsen in der Obhut von Inkassobüros auf das Mehrfache an.“
Bei vielen außergerichtlichen Rechtsberatungen und -vertretungen standen einmal mehr Probleme mit Telekommunikationsanbietern im Mittelpunkt. Nicht nachvollziehbare Posten in der Rechnung, Stolperfallen beim Anbieterwechsel - oftmals gab es mit den Unternehmen gleich mehrere Probleme. Anlass für Beschwerden war vielfach auch, wenn die tatsächliche Leistung und Geschwindigkeit des Internetanschlusses mit den Versprechungen in der Werbung oder des Kundenberaters nicht übereinstimmte.
Mit der Kampagne „Dreh auf und Spar“ hat die Verbraucherzentrale auch in Hagen die richtige Einstellung zum Energiesparen beim Duschen nahegebracht.
Zudem hat sie aufgezeigt, dass ein Wechsel des Strom- und Gastarifs viele Haushaltskassen sicher entlasten kann.
Informationen, was für Verbraucher in Sachen neue Datenschutzgrundverordnung wichtig ist, hat die Verbraucherzentrale aktuell ebenso auf dem Schirm wie die anstehenden Änderungen beim Reiserecht. Ab 1. Juli 2018 in Kraft, bringt es einerseits mehr Klarheit und Verbraucherschutz beim Buchen von Reiseleistungen in Online-Portalen und Reisebüros.

Radfahren in Hagen

„Ich fahre Fahrrad in Hagen weil....es Spaß macht!“ antworteten auf dem Hagener Tag der Umwelt viele Besucher auf die Frage der Umweltberaterin der Verbraucherzentrale. Erst danach folgten sachliche Gründe wie Gesundheit, Fitness, Parkplatzprobleme, Staufreiheit und andere mehr. Über diese Antworten kam Ingrid Klatte mit den Hagenern ins Gespräch über nachhaltige Mobilität und umweltfreundlichen Konsum sowie das dreiwöchige „StadtRadeln“, welches an dem Tag gestartet wurde. Mit dabei, die Schlichtungsstelle Nahverkehr, die sich für Fahrgastrechte einsetzt und das Projekt MehrWert der Verbraucherzentrale NRW, das Anregungen zum Mit- und Nachmachen gibt.
NRW repariert – Flottmachen statt ausrangieren! - Hieß es in Hagen im Herbst zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung. Umweltberaterin Ingrid Klatte vermittelt zudem Grundkenntnisse, wie einfache Reparaturen selbst durchgeführt werden können.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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