Kleiner Eingriff, große Wirkung: Hilfreiche, medizinische Möglichkeiten auch bei "Tabuthemen"

Ulrike Rahlenbeck freut sich mit 78 Jahren über neue Lebensqualität. | Foto: privat
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Endlich ist das alles wieder möglich! Lange Spaziergänge, einen Stadtbummel oder ein Tagesausflug – Ulrike Rahlenbeck fängt mit 78 Jahren noch einmal ganz von vorne an und sagt heute: „Ich bin überglücklich, das gemacht zu haben.“

Vor 25 Jahren fing alles an: Diagnose Blasenkrebs. „Mir wurde damals die Blase komplett entfernt. Seitdem ist meine Harnröhre in den Darm verlegt worden und ich scheide alles durch den After aus“, sagt Ulrike Rahlenbeck. Was aber viel schlimmer ist: Sie kann nicht kontrollieren, wann und wie oft sie muss. „Seither lebte ich mit meiner Inkontinenz.“ Ein herber Einschnitt in ihr alltägliches Leben, den sich wahrscheinlich ein gesunder Mensch kaum vorstellen kann.
Ein Gespräch mit einer Nachbarin änderte schließlich alles. „Sie sagte mir, dass es eine Art Schrittmacher für den Schließmuskel gibt und dass dieser Eigriff in Hagen gemacht werden kann.“ Davon hatte Ulrike Rahlenbeck noch nie etwas gehört und schrieb eine E-Mail ans Hagener St.-Josefs-Hospital. „Noch am selben Tag war die Antwort da. Bereits eine Woche später war ich in Behandlung.“

Inkontinenz immer noch ein Tabuthema

Über zwei Wochen bekam Ulrike Rahlenbeck einen Schrittmacher „auf Probe“. „Dieser Schrittmacher stimuliert die Sakralnerven und wird am oberen Gesäßbereich unter die Haut implantiert“, sagt Dr. Doris Beißel, Chefärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie. „Durch kleine, kaum spürbare elektische Impulse kann die Funktionalität der Blase und des Darms wieder hergestellt werden.“ In der Testphase werde der Nerv noch von außen stimuliert, um die Wirkung genau zu ermitteln. „Erst danach setzen wir den Schrittmacher durch einen kleinen Eingriff unter Vollnarkose unter die Haut“, sagt Beißel. Die Medizinerin ist Spezialistin auf dem Gebiet und stand Ulrike Rahlenbeck jederzeit zur Seite. „Schließ-muskelschwäche ist in der Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Wir wollen das än-dern und Patienten dazu ermutigen, sich ihrer Krankheit zu stellen“, sagt sie.
„Ich bin heilfroh, dass ich das gemacht habe. Ich spüre den Schrittmacher kaum und fühle mich viel besser als vorher“, bestätigt Ulrike Rahlenbeck. Auch der Umgang und der Auf-enhalt im Hagener St.-Josefs-Hospital kann sie nur empfehlen: „Ich habe mich rundum gut aufgehoben gefühlt und kann nur allen raten, sich im Katholischen Krankenhaus zu informieren.“

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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