Auswirkungen von Corona
Schockierende Arbeitslosenzahlen: Hagen und EN-Kreis verzeichnen gewaltigen Anstieg im April

Die Auswirkungen der Coronakrise sind auch auf dem Arbeitsmarkt zu spüren. | Foto: Archiv
  • Die Auswirkungen der Coronakrise sind auch auf dem Arbeitsmarkt zu spüren.
  • Foto: Archiv
  • hochgeladen von Lokalkompass Hagen

Der April stand für den Arbeitsmarkt ganz im Zeichen von Corona. Die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Hagen stieg um 862 oder 8,0 Prozent auf 11.579 und hatte damit den höchsten Anstieg für den Berichtsmonat. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,8 Punkte auf 11,5 Prozent. Die saisonal übliche Frühjahresbelebung ist aufgrund der Pandemie-Folgen in diesem Jahr ausgeblieben.

„Die Arbeitslosigkeit ist deutlich gestiegen, die Kräftenachfrage eingebrochen, Kurzarbeit ist das Mittel der Wahl. Inzwischen haben seit Mitte März über 1.500 Unternehmen in Hagen Kurzarbeit angezeigt, im gesamten Bezirk sogar über 4.400 – so viele wie nie zuvor. Aber jede Kurzarbeitsanzeige signalisiert auch die Bereitschaft, das Personal zu halten und auf Kündigungen zu verzichten“, beschreibt Maren Lewerenz, Chefin der Agentur für Arbeit Hagen. „Positiv ist auch, dass viele Bildungsträger ihre Angebote online für die Kunden fortsetzen konnten, sodass auch aktuell die Zeit für Qualifizierung genutzt werden kann. Hoffnung gibt auch, dass die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen nicht wie in anderen Regionen einbricht und so der Grundstein für einen guten Übergang Schule/Beruf gelegt werden kann.“
Inzwischen haben insgesamt 1.557 Unternehmen Arbeitsausfälle für über 29.000 potentiell betroffene Arbeitnehmer angezeigt.
Die aktuelle Entwicklung beruht auf steigenden Erwerbslosenzahlen in der Arbeitslosenversicherung wie auch in der Grundsicherung. 3.084 waren Kunden der Arbeitsagentur (382 oder 14,1 Prozent mehr als im Vormonat), und 8.495 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (480 oder 6,0 Prozent mehr). Die Entwicklungen waren ausnahmslos ungünstig.

Zahlen für den EN-Kreis

Die Zahl der Arbeitslosen im Ennepe-Ruhr-Kreis stieg um 1.137 oder 11,5 Prozent auf 11.022 und hatte damit ebenfalls den höchsten Anstieg für den Berichtsmonat. Die Arbeitslosenquote kletterte im EN-Kreis um 0,7 Punkte auf 6,4 Prozent. Vor einem Jahr waren es 1614 Arbeitslose weniger, die Quote lautete 5,5 Prozent.
"Inzwischen haben seit Mitte März fast 2.900 Unternehmen im Kreis Kurzarbeit angezeigt, im gesamten Bezirk sogar über 4.400 – so viele wie nie zuvor. Aber jede Kurzarbeitsanzeige signalisiert auch die Bereitschaft, das Personal zu halten und auf Kündigungen zu verzichten, wozu ich
ausdrücklich appelliere“, bilanziert Maren Lewerenz, Chefin der Agentur für Arbeit Hagen, die Situation im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Die stark gestiegene Arbeitslosigkeit resultiert sowohl in Hagen als auch im Ennepe-Ruhr-Kreis nur zum Teil aus Personalfreisetzungen der Betriebe. Noch deutlicher wirken sich insbesondere die stark reduzierten Möglichkeiten aus, bestehende Arbeitslosigkeit zu beenden. Die Zugänge bei den Arbeitslosen haben sich weniger erhöht als erwartet, aber die Abgänge sind fast um die Hälfte zurückgegangen. Freie Stellen werden kaum gemeldet. Entscheidend wird die Dauer der Beschränkungen sein und die Frage, wie schnell eine Rückkehr zur Normalität erfolgen kann.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

24 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.