Reaktion auf Spohr-Verletzung
Phoenix Hagen verpflichtet Marcel Keßen statt Demajeo Wiggins

Neue Corona-Regelungen und der drohende Ausfall des TeamleadersDominik Spohr haben die personellen Planungen bei Phoenix Hagen am Wochenende gehörig durcheinander gewirbelt. Doch aus der Not machte der ProA-Ligist eine Tugend: Statt des US-Amerikaners Demajeo Wiggins, der ursprünglich für den langzeitverletzten Javon Baumann verpflichtet werden sollte, haben die Volmestädter doch noch auf dem deutschen Spielermarkt zuschlagen können. Bereits beim kommenden Heimspiel gegen das Team Ehingen Urspring am Mittwoch, 27. Januar, soll Marcel Keßen für die Feuervögel auflaufen. Der 24-jähriger Centerwechselt von den Eisbären Bremerhaven an die Volme – und kehrt damit nach fünf Jahren in seine Heimatregion zurück.

Hintergrund dieser überraschenden Personalie sind nicht zuletzt geänderte Ausreisebestimmungen der deutschen sowie der US-Behörden, die den ersten Einsatz von Demajeo Wiggins um mehrere Tage verzögert hätten. Denn erst am Freitagabend hat das Robert-Koch-Institut die Einreisebestimmungen für Amerikaner geändert und die USA auf die Länder der Hochinzidenzgebiete gesetzt. Trotz mehrfacher negativer Testungen ist es demnach wahrscheinlich, dass sich ein US-Amerikaner nach seiner Einreise zunächst in eine zehntägige (!) Quarantäne begeben müsste. Auf eine letzte Bestätigung dieser Auflage seitens der Behörde wartet Phoenix noch.

Dennoch begann für Headcoach Chris Harris und Geschäftsführer Patrick Seidel noch am späten Samstagabend die Suche nach einer Alternative für Demajeo Wiggins - unmittelbar nach der Schlusssirene des Spiels gegen Heidelberg. Denn zu allem Überfluss hatte sich wenige Minuten zuvor Mannschaftskapitän Dominik Spohr verletzt. Untersuchungen am Wochenanfang werden Aufschluss darüber geben, wie lange die Feuervögel ohne ihren Leader auskommen müssen. Wann mit einer Rückkehr von Javon Baumann gerechnet werden kann, ist ebenso weiterhin ungewiss.

Eine Neuverpflichtung „im Wartestand“ in den USA und der drohende Ausfall Dominik Spohrs führten letztlich zu einer neuen Bewertung der Lage. „Durch diese Gesamtkonstellation hat sich die Verpflichtung eines weiteren, dann fünften, Importspielers als äußerst schwierig erwiesen“, erklärt Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel. Schließlich dürfen In der 2.Basketball-Bundesliga zu jedem Zeitpunkt mindestens zwei deutsche Spieler auf dem Feld stehen. Von einer kurzfristigen Verpflichtung von Wiggins hat Phoenix deshalb Abstand genommen.

Marcel Keßen wird Hagen ohne Ausstiegsklausel für die gesamte Saison 2020/2021 zur Verfügung stehen. Der Big Man war zu Saisonbeginn vom Erstligisten EWE Baskets Oldenburg nach Bremerhaven gewechselt, konnte aber nach einer Sprunggelenksverletzung erst später als geplant im Ligabetrieb eingesetzt werden. Seither erzielte Keßen für die Eisbären in sechs Spielen in durchschnittlich 16 Minuten 6,2 Punkte und sicherte sich 3 Rebounds. Für die BBL-Mannschaft der Oldenburger hatte er sich zuvor nicht zuletzt durch starke Auftritte im Farmteam, den Baskets Juniors, in der ProB empfohlen. So kam der Center in der Saison 2019/20 auf 18,2 Punkte und durchschnittlich 9,5 Rebounds pro Spiel.

Für den 24-jährigen bedeutet der Wechsel nach Hagen auch eine Rückkehr in heimatliche Gefilde: Marcel Keßen ist in Altena aufgewachsen und schnürte von 2012 bis 2016 für die Iserlohn Kangaroos zunächst in der 1. Regionalliga und später in der ProB die Basketballschuhe. Mit einer Doppellizenz war der 2,07 Meter große Center in der Saison 2014-15 als Nachwuchsspieler auch Bestandteil des Phoenix-BBL-Kaders.

Phoenix-Headcoach Chris Harris: „Ich freue mich sehr darüber, dass wir mit Marcel einen Spieler verpflichten können, den ich selbst schon seit der Jugend in Iserlohn kenne und beobachte. Er ist physisch präsent, bewegt sich geschickt unterm Korb und verfügt außerdem über einen guten Mitteldistanz und Distanzwurf. So wird er uns viele Freiräume schaffen können.“

Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel: „Die Gelegenheit, Marcel Keßen nach Hagen zurück zu holen, hat sich am Wochenende sehr kurzfristig ergeben. Nach der Verletzung von Dominik war unser Fokus auf der Suche nach einem deutschen Spieler noch stärker als zuvor. Marcel ist ein absoluter Glücksgriff für uns. Er benötigt in seiner Heimat keine Eingewöhnungszeit, ist topfit und  verstärkt uns sofort. Das passt perfekt. Mein Dank gilt den Kollegen der Eisbären Bremerhaven für die unkomplizierte Freigabe sowie Chris Harris, der am Wochenende rund um die Uhr an einer Neuverpflichtung gearbeitet hat. Unsere, aufgrund von Corona und Verletzungen arg gebeutelte Mannschaft benötigt dringend mehr Tiefe und Qualität. Daher war es ausgeschlossen, dass wir nun einen Perspektivspieler verpflichten. Nicht ausschließen kann ich, dass wir noch einen weiteren Spieler verpflichten werden. Wenn sich eine sinnvolle Chance ergibt, werden wir zuschlagen.“

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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