Adventskalender: 2. Dezember

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Alle Jahre wieder veranstaltet der Stadtanzeiger Hagen kurz vor Weihnachten seine Aktion "Ein Tannenbaum für ein Gedicht". Die Redaktion fordert seine Leser auf, ein Weihnachtsgedicht zu verfassen, in dem fünf vorgegebene Wörter unbedingt vorkommen müssen. Begriffe, die eigentlich in einem Weihnachtsgedicht nichts zu suchen haben. Aber sozusagen "Unworte" des Jahres in unserem Verbreitungsgebiet Hagen, Herdecke, Wetter und Breckerfeld waren. Als Belohnung warten zehn Weihnachtsbäume, die unter allen Teilnehmern verlost werden.
In diesem Jahr suchte die Redaktion die Wörter Kochprofis, Lokalkompass, Bahnhofshinterfahrung, Sekundarschule und Schilderstreit aus. Ob Sie es glauben oder nicht: Binnen weniger Tage lagen uns 100 Gedichte vor. So wie in jedem Jahr. Unsere Leser sind eben wahre Poeten.
Um es Ihnen zu beweisen, werden wir bis Weihnachten noch einige Gedichte in unserem Adventskalender einige Gedichte veröffentlichen.
Hier das sehr gelungene Gedicht von Armin Melzer aus Hagen:
Unterwegs

Ich geh' in manches Hagener Haus
Als guter alter Nikolaus;
Doch soll mit Plätzchen und mit Kuchen
Ich eine Hauptschule besuchen?
In der Sekundarschule würde mein Besuch sich lohnen,
weil viele Kinder sie bewohnen.

Und weiter: Feinstaub und Gestank,
die machen mich auch schließlich krank.
Es wäre für mich wohl 'ne Bewahrung:
Baut eine Bahnhofshinterfahrung!

Nun ist es wirklich fast soweit:
In Hagen gibt’s 'nen Schilderstreit.
Wie wär es endlich, ei der Daus,
mit einem Schild fürn Nikolaus!
Schlittenfahren, wo das immer geht,
wenn dort ein Weihnachtsmann steht!

Ich komme heut' mit viel Geschrei
Gerade aus der Weihnachtsbäckerei,
wo die Engelein leckre Sachen
für die braven Kinder machen,
Der Weg ist weit. Die Fahrt ist schwer.
Wie komm ich schnell nach Hagen her?
Wären Kochprofis auch jetzt vor Ort,
dann braucht ich nicht gleich wieder fort,
jedoch ich würde sicher fetter,
äße ich dann auch in Wetter.

Es würd mir helfen was zu finden
Und Schwierigkeiten überwinden
Das Internet, in dem auch steht,
wohin der nächste Weg wohl geht.
Es gibt woanders schon so was.
Man nennt es Lokalkompass;
denn manchmal ist es eine Qual:
Ich suche verzweifelt ein Haus in Dahl.
In Haspe fragt ich einen Mann.
Er wusste nicht, wo das sein kann.
Ich komme gerne in jedes Haus,
doch helft dem alten Nikolaus!
Wenn den Lokalkompass man hätt’
Fände man mehr über Hagen in Internet.

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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