Begegnungstag im Josefshaus

Großes Interesse für Sprachen hatten die Gäste aus verschiedensten Nationalitäten.
  • Großes Interesse für Sprachen hatten die Gäste aus verschiedensten Nationalitäten.
  • hochgeladen von Antje Clara Bücker

Katholische Vereine und Verbände der Pfarrei St. Sixtus luden Einheimische und Asylsuchende zum Begegnungsnachmittag ins Josefshaus ein.

Unter dem Motto “ein Haus für alle“ hatte der Caritasverband zusammen mit dem Asylkreis am Freitag HalternerInnen und Geflüchtete eingeladen. Im Fokus standen die Andersartigkeit unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Sprachen. Viele waren der Einladung gefolgt. Bei herrlichstem Wetter traf man sich zunächst bei Kaffee und Kuchen im Außenbereich hinter dem Josefshaus. Ausgerechnet den arabischen Gästen aber sagte die Hitze gar nicht zu. “Wenn man sein Leben lang in einem extrem heißen Land verbracht hat, dann begrüßt man die Sonne nicht mehr. Wir Araber bevorzugen die Kühle der Häuser. Das unterscheidet uns ein bisschen von den Deutschen,“ erklärte Barakat Ali Rashid, ein Jeside aus dem Irak.

Spielend lernen und verstehen

Viele weitere Unterschiede waren zu entdecken. Im Diskussionsraum für Religionen trafen sich Angehörige verschiedener Glaubensrichtungen zum Gespräch unter der Moderation von David Schütz. Dabei wurden neben wenigen grundlegenden Unterschieden aber auch viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Im Klassenzimmer für Sprachen hatten sich Menschen verschiedenster Nationalitäten und Altersgruppen eingefunden. Hier erklärte Anna Haverkamp vom Asylkreis Haltern in einem interessanten Diavortrag die schier unermessliche Sprachenvielfalt der Länder dieser Erde und ihre Verwandtschaft zueinander. In der Vorstellungsrunde stellte sich heraus, dass nahezu alle Geflüchteten in Haltern die deutsche Sprache nicht als erste Fremdsprache erlernen, sondern bereits eine oder zwei weitere Sprachen neben der eigenen Muttersprache beherrschen. Für alle kamen an diesem Nachmittag noch zwei neue Fremdwörter hinzu: jeder Besucher lehrte die anderen seine eigene Aussprache von “Hallo“ und “auf Wiedersehen“. Weitere Methoden des Kennenlernens bestanden im Spielraum.

Postive Neugier statt Vorurteile

Durch Aktionen wie diese haben Vorurteile erst gar keine Chance zu entstehen. Fragen und Unsicherheiten können direkt angesprochen werden. Wer eine solche Chance nutzt, der erkennt den Hintergrund mancher Frage, enttarnt manches Klischee im persönlichen Dialog und begegnet dem Fremden mit Verständnis statt mit Abneigung. Gegen 18 Uhr trennten sich die Gäste nach einem informativen und kurzweiligen Nachmittag, bei dem auch die eine oder andere neue Freundschaft entstanden war.

Autor:

Antje Clara Bücker aus Haltern

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