Fußballspiele am Wochenende

(von Toni Bertrams) Die Fragen vor dem ersten 14.30-Uhr-Sonntag dieser Fußball-Saison lauten: Hält die Serie der TSG Sprockhövel in der Westfalenliga? Schaffen die Sportfreunde Niederwenigern in der Landesliga den zweiten Saisonsieg? Und wer entscheidet das Hattinger Bezirksliga-Derby für sich?

Westfalen-Liga, Gr.2
Nach vier Siegen in Folge muss die TSG Sprockhövel damit leben, dass sie am Sonntag (14.30 Uhr, Im Baumhof) als haushohe Favoritin in die Partie gegen den Tabellendrittletzten SF Oestrich-Iserlohn gehen wird. „Ich hoffe, dass das noch ein bisschen so anhält“, sagt Trainer Lothar Huber.
„Wenn wir so spielen wie in den vergangenen vier Spielen, dann denke ich, dass auch Oestrich kein Problem werden dürfte.“ Es herrscht, und das ist weder zu übersehen noch zu überhören, sehr großes Selbstvertrauen bei der TSG. „Aber wir müssen jetzt dranbleiben und dürfen nicht schludrig werden“, sagt der 59-Jährige.
„Nur weil wir einen Lauf haben, jetzt etwas weniger zu machen? Das geht nicht.“
Deshalb fordert Lothar Huber von seiner Mannschaft 90 Minuten lang hohe Konzentration und erneut eine sehr intelligente Spielweise, zumal es sein kann, dass gegen die kampfstarken Oestricher auch Geduld nötig sein wird. Aber der TSG-Trainer beschäftigt sich gar nicht so sehr mit dem Kontrahenten, sondern wegen deren Qualität vor allem mit seiner Mannschaft, „von der wir noch einiges erwarten können“. Am Sonntag wird sie wieder in Bestbesetzung auflaufen. „Alle sind gesund“, sagt Lothar Huber, der eigentlich keine Veranlassung hat, etwas zu ändern, zumal er selbst sagt, dass „die Blöcke gut zusammenpassen“.

Landesliga Niederrhein, Gr.1
Nachdem die Sportfreunde Niederwenigern das Top-Trio der Landesliga nun hinter sich haben, beginnt sozusagen der Alltag – und zwar am Sonntag beim SC Velbert (14.30 Uhr) auf dem Von-Böttinger-Platz an der Friedrich-Ebert-Straße 301. Um dort zu bestehen, sollen der Elan und das gute Gefühl des vergangenen Sonntags helfen, das 1:1 gegen die SpVg Schonnebeck. „Das hat zwar in der Tabelle nur ein mickriges Pünktchen gebracht, war aber ein gefühlter Kantersieg“, sagt Trainer Jürgen Margref. „Ganz wichtig für die Moral.“
Die Moral scheint allerdings auch bei den Velbertern zu stimmen, die aus den vergangenen vier Partien zehn Punkte geholt haben, nachdem sie ähnlich schlecht wie die Sportfreunde gestartet waren. „Das ist eine taktisch sehr disziplinierte Mannschaft, aber für uns nicht unschlagbar“, sagt Jürgen Margref. Nach seinem Urlaub wird Florian Machtemes in den SFN-Kader zurückkehren, und möglicherweise wird auch Tobias Tempel, der zuletzt wegen muskulärer Probleme gefehlt hat, am Sonntag wieder fit sein.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 14
Es ist das Hattinger Derby in der Fußball-Bezirksliga, das einzige, das geblieben ist: Hedefspor Hattingen gegen TuS Hattingen. Wenn sich die beiden Teams, die nach dem Aufstieg Niederwenigerns auch nicht mehr um die Vorherrschaft in der Stadt spielen können, am Sonntag (14.30 Uhr) an der Munscheidstraße treffen werden, erwarten beide Trainer ein Derby ohne die ganz große Brisanz.
Und Peter Kursinski, der 55-jährige Hedef-Coach, sieht auch keinen Vorteil bei dieser oder jener Mannschaft. „Erstens gibt es in Derbys nie einen Favoriten, zweitens ist der TuS besser besetzt, als es der Tabellenstand aussagt, und drittens kann ich aus den sechs Punkten, die wir mehr haben, keine Favoriten-Rolle lesen“, sagt er. „Die Tagesform wird entscheiden. Das ist eigentlich ein typisches Unentschieden-Spiel.“
Dabei könnte bei den Gastgebern etwas Außergewöhnliches passieren, dass sie nämlich erstmals in dieser Saison komplett sein werden. Cetin Aydin ist nach seiner Achillessehnen-Entzündung wieder fit, und so steht nur hinter dem Einsatz von Innenverteidiger Sebastian Späthe, der sich bei einem Arbeitsunfall eine Schulterverletzung zugezogen hat, ein Fragezeichen.
„Ich denke, dass Hedef leichter Favorit ist“, sagt TuS-Spielertrainer Marius Kundrotas. „Aber Peter Kursinski hat gar nicht so Unrecht: Derby ist Derby, da ist der Tabellenstand eher irrelevant.“ Jedenfalls freut sich der 32-Jährige auf das Spiel und hofft, dass auch viele Zuschauer den Weg zur Munscheidstraße finden werden. Nicht mehr zu den Zuschauern wird Yunus Göksu gehören, der vor der Saison von Hedef zum TuS gegangen und seit dem 1. November spielberechtigt ist. Fehlen wird neben den Langzeitverletzten auch Kevin Kessner (Leistenbeschwerden).
Nur zwei Tage später steht für den TuS das nächste Pflichtspiel auf dem Programm. Im Wildhagen empfangen die Rot-Weißen am Dienstagabend (8. November, 19 Uhr) zur Drittrunden-Partie des Kreispokals den Landesligisten SC Weitmar 45.

Der SC Obersprockhövel blickt von oben auf die Fußball-Bezirksliga herab, nachdem er das Top-Spiel beim TuS Ennepetal II mit 2:1 gewonnen hat. „Das ist zwar nur eine Momentaufnahme, aber schon ein Riesen-Erfolg“, sagt Trainer Uli Sieweke und sieht sich bestätigt, die Mannschaft gemeinsam mit dem Vorstand vor dieser Saison verjüngt zu haben. „Das ist genau der richtige Weg, das ist toll“, sagt er. „Das sagt sich jetzt auch einfach, aber das würde ich auch sagen, wenn wir Neunter wären.“
Zunächst aber will der SCO Erster bleiben und seine Heimpartie gegen den FSV Gevelsberg am Sonntag (14.30 Uhr, Am Schlagbaum) gewinnen. „Das wird ein interessantes Spiel, aber eher ein Kampfspiel“, sagt Uli Sieweke, der auf einen langjährigen Weggefährten trifft. Mit FSV-Trainer Oliver Gottwald hat er für den VfL Gevelsberg in der Oberliga gespielt und beim Verbandsligisten TuRa Rüdinghausen zusammengearbeitet. Fraglich ist der Einsatz von Andreas Klatt. Der SCO-Kapitän, der wegen seiner Leistenprobleme ohnehin angeschlagen ist, hat nun auch noch eine Mittelohrentzündung. „Mit Antibiotika spielt bei mir niemand“, sagt Uli Sieweke.

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Wenn Mirko Kursinski an den vergangenen Sonntag zurückdenkt, an das 2:4 bei Schwarz-Weiß Essen II, fehlen ihm immer noch die Worte. „Das war unnötig bis zum Gehtnichtmehr“, sagt der Trainer Sportfreunde Niederwenigern II, dessen Team am Sonntag (11 Uhr) vor einer noch höheren Hürde steht: Der Tabellenzweite SV Union Velbert, der Fusionsklub aus dem TuS Neviges und dem FC Tönisheide, kommt zum Glückauf-Sportplatz.
Die Favoriten-Rolle ist also verteilt. „Es wird auch definitiv ein schweres Spiel“, sagt der 32-Jährige. „Aber es gab gegen die ETB-Zweite auch einzelne Sequenzen, die gut waren. Wenn wir die mal über 90 Minuten abrufen könnten.“ Mirko Kursinski fordert vor allem mehr Akribie bei den Defensiv-Aufgaben.
„Wir müssen besser aufpassen“, sagt er. „Dann haben wir auch gegen Union eine Chance. Vorne sind wir ja immer für ein Tor gut.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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