Sportler planen Bürgerbegehren

„Die Vereine wollen ein Bürgerbegehren“, so Helmut Stypa, der erste Vorsitzende des Stadtsportverbandes Heiligenhaus, zu der neuesten Entwicklung in Sachen Hallenverbrauchsgebühr.

Der Vorstand des Stadtsportverbandes (SSV) hatte in einem „sehr harmonischen Gespräch“ mit dem Beigeordneten und Kämmerer Michael Beck einen Kompromissvorschlag vorgestellt. „Herr Beck war nicht abgeneigt“, stellte Michael Nink fest, zweiter Vorsitzender des Dachverbandes der Heiligenhauser Sportvereine. „Aber er ist an den Ratsbeschluss gebunden.“
Die Sportfunktionäre sehen keine Chance, dass der Rat sich anders entschließt, weil die CDU und FDP, die beiden Mehrheitsparteien, mit dem Stadtsportbund in dieser Sache nicht mehr verhandeln wollen. Vielmehr möchten die Parteien mit den Vorständen aller Heiligenhauser Vereine reden. Weil CDU und FDP weitere Verhandlungen zur Hallenverbrauchsgebühr mit dem Stadtsportverband (SSV) ablehnen, drängen die Sportler auf ein Bürgerbegehren.
„Da die bisherigen destruktiven Gespräche mit dem SSV nur dazu geführt haben, die Stadt und die Vereine gegeneinander auszuspielen, werden wir an dem Gespräch nicht teilnehmen.“
Mit diesen Worten lehnte CDU-Fraktionsvorsitzender Ralf Herre ein Treffen zu dem Thema ab. CDU und FDP wollen lieber mit allen betroffenen Sportvereinen sprechen. Dabei haben die Vereine, die städtische Hallen nutzen, den Stadtsportverband zu den Verhandlungen autorisiert. „Macht Ihr das“, so SSV-Vorsitzender Helmut Stypa zu dem Auftrag der Vereine.
Im aktuellen Haushalt wurden 33.000 Euro Verbrauchsgebühr eingesetzt, möglichst mit zehnprozentiger Steigerung pro Jahr. Damit sollen die Vereinssportler für die Kosten aufkommen, die sie durch den Verbrauch von Strom und Wasser verursachen.
„Erst nach dem Ratsbeschluss haben wir die entsprechenden Unterlagen erhalten, um die Kosten genauer unter die Lupe zu nehmen“, bedauert SSV-Vize Michael Nink. „Dabei hatte die Verwaltung sämtliche Kosten von Schulen und Vereinen geteilt. Wir haben genau hingesehen, welche Kosten durch unsere Vereine entstehen, und wir kommen auf 23.000 Euro. Solange es der Stadt finanziell nicht gut geht, sind wir bereit, eine Art Solidaritätsbeitrag zu zahlen, dessen Notwendigkeit und Höhe jedes Jahr neu verhandelt wird“, so der Vorschlag der Sportler.
„Jedes Mitglied eines Hallen nutzenden Vereins sollte im Jahr zehn Euro zahlen“, so der Vorschlag vom stellvertretenden SSV-Vorsitzenden.
SSV-Geschäftsführer Bernhard Grote gibt zu bedenken, dass dies für die Verwaltung wesentlich einfacher ist, als eine Gebühr zu erheben. „Aber der Kompromiss ist vom Tisch, jetzt streben wir ein Bürgerbegehren an“, so Nink. Der Vorstand informiert sich jetzt rechtlich, damit ein entsprechendes Verfahren fehlerfrei eingeleitet werden kann. Man ist ziemlich zuversichtlich, dass die notwendigen Unterschriften zusammenkommen: „Wir haben eine große Zahl von Bürgern hinter uns, wir sind sehr gut strukturiert“, so Michael Nink. Allerdings bedauert der umtriebige Sportfunktionär, dass es so weit kommen musste: „Ich würde lieber andere Dinge für den Sport machen.“

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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