„Das Portemonnaie in die Hose stecken“

Kriminalhauptkommissar Andreas Mentzel (links) und der Leiter der Velberter Polizeiwache, Ulrich Laaser, erläuterten vor der Presse die Kriminalstatistik 2011.
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Im Vergleich zu anderen Landesteilen, insbesondere den Großstädten, lebt es sich in Velbert relativ sicher. Die Polizei schreibt mit der Kriminalhäufigkeitsziffer die Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner, und die liegt für Velbert bei 6372, etwas geringer als im ganzen Kreis Mettmann und deutlich niedriger als in ganz Nordrhein-Westfalen.
„Die Großstädte Köln, Düsseldorf oder Dortmund liegen zwischen 13.000 bis 15.000. Insofern sind wir da ein Stück weit gesegnet“, stellt Kriminalhauptkommissar Andreas Mentzel erleichtert fest, der zusammen mit dem Leiter der Velberter Polizeiwache, Ulrich Laaser, die Kriminalstatistik für das Jahr 2011 vorstellte. Mit 52,3 Prozent werden über die Hälfte aller Straftaten in Velbert aufgeklärt.
Der Velberter Kripochef kann einige positive Entwicklungen verzeichnen: So sank die Straßenkriminalität von 1206 Fällen in 2010 auf 1191 im vergangenen Jahr, Gewaltdelikte gingen von 220 auf 156 zurück. Erfreuliches zu vermelden gibt es in dem Bereich der Jugendkriminalität, auch die war im vergangenen Jahr rückläufig. Die beiden Polizisten führen diesen Erfolg auf das Intensivtäterkonzept der Polizei im Kreis Mettmann, einem Netzwerk von Jugendhilfe, Jugendgerichtshilfe und Polizeisonderdiensten, zurück. „Wir üben gezielt Druck auf straffällige Jugendliche und Heranwachsende aus, bis ihnen die Lust auf Straftaten vergeht.“
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung hat die Polizei auch „Sorgenkinder“. Da ist zum einen die steigende Zahl der Wohnungseinbrüche, die von 183 in 2010 auf 223 anwuchs. „Wir bekommen es immer mehr mit überörtlich agierenden Täterbanden aus Südosteuropa zu tun, die von Tatort zu Tatort springen. Dabei gibt es das Phänomen, dass immer mehr Mädchen und junge Frauen zu zweit oder zu dritt in die Wohngebiete geschickt werden, um einzubrechen. Die Mädchen werden nicht sofort als Einbrecher angesehen.“
Die Polizei ist bei ihren Ermittlungen auf die Hilfe der Bürger angewiesen. „Wer in seinem Umfeld etwas Verdächtiges sieht, sollte nicht zögern, die Polizei anzurufen“, bittet Wachleiter Ulrich Laaser, „auch wenn sich der Verdacht als harmlos herausstellen sollte“.
Mit einem Anstieg auf 246 Fälle hat sich die Zahl der Taschendiebstähle fast verdoppelt. „Tatorte sind die Friedrichstraße und alle großen Einkaufsmärkte“, weiß Andreas Mentzel und stellt fest, dass gerade die Hilfsbereitschaft älterer Menschen gnadenlos ausgenutzt wird. „Das tut mir in der Seele weh.“ Der Rat des erfahrenen Kripobeamten: „Das Portemonnaie immer in die Hose stecken!“
Aber es gab auch weitere positive Tendenzen in der Statistik: Sachbeschädigungen, Betrug, Rohheitsdelikte und Leistungserschleichungen gingen erheblich zurück, ebenso die Zahl der Kellereinbrüche: „Da konnten wir einen bestimmten Täter festnehmen, und die Einbruchszahlen gingen zurück.“

Autor:

Ulrich Bangert aus Heiligenhaus

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