Ungewisse Zukunft

Bernd Wacket und seine Stellvertreterin Heike Stinder vor dem Rewe-Markt an der Hauptstraße in Heiligenhaus.
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Bernd Wacket, Inhaber des gleichnamigen Rewe-Marktes auf der Hauptstraße 183 in Heiligenhaus, sieht der Zukunft seines Geschäftes äußerst skeptisch entgegen.
Zu begründen ist das durch das geplante Einkaufszentrum auf dem ehemaligen Kiekert-Gelände, in dem unter anderem auch ein Kaufland mit einer Verkaufsfläche von 3.300 Quadratmetern eröffnen soll.
„Die Lage ist sehr ernst für uns“, so Wacket. „Ich schließe nicht aus, dass wir in spätestens zwei Jahren schließen müssen.“ Nicht nur er, auch seine Kunden hätten den Ernst der Lage bereits erkannt. „Jeden Tag fragen mich gleich mehrere Kunden, wie es mit dem Rewe-Markt weitergeht.“ Eine klare Antwort geben, kann er ihnen allerdings nicht. Die Entscheidung sei nicht nur von ihm, sondern natürlich zum einen von Rewe und zum anderen von der weiteren Entwicklung in Heiligenhaus abhängig. Eins verrät er aber schon: „Ich habe als der Mietvertrag kürzlich auslief und verlängert werden musste schon Mal für den Fall der Fälle mit den Besitzern dieser Immobile ein Sonderkündigungsrecht vereinbart.“

Vor 13 Jahren übernahm der 63-Jährige das Geschäft und insgesamt ist schon seit über 50 Jahren ein Lebensmittelhändler in dem Gebäude an der Hauptstraße anzutreffen. Die Frage ist nur, wie lange noch? „Sowohl die Verantwortlichen von Rewe als auch ich überlegen intensiv, wie es weiter geht“, sagt Bernd Wacket. „Es ist aber noch nichts entschieden.“ Für ihn käme es gegebenenfalls auch in Frage, an anderer Stelle einen Lebensmittelmarkt zu eröffnen. So hat er gemeinsam mit Rewe bereits das kürzlich von der Stadt erworbene Hitzbleck-Gelände ins Auge gefasst, auf dem eine Kombination aus Wohnen und Handel geplant ist.
„Ein neuer Laden müsste für mich aber auch attraktiver und größer sein als der jetzige“, sagt der Geschäftsinhaber ganz klar. „Ich bin in meinem Alter nicht mehr bereit, ein hohes Risiko einzugehen.“ Der 63-Jährige weiß genau, wovon er spricht. Seit seinem 18. Lebensjahr ist er selbstständig, übernahm damals in Duisburg spontan den Laden seines Vaters als der aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten musste. Darüber hinaus war er 34 Jahre mit einem Markt in Wuppertal vertreten und auch vier Jahre in Wülfrath verantwortlich. Inzwischen konzentriert er sich voll und ganz auf sein Geschäft in Heiligenhaus.
Insgesamt 31 fest angestellte Mitarbeiter beschäftigt er hier. „Neun von ihnen sind Auszubildende“, informiert er. Auch ihnen gegenüber habe er eine Verantwortung, hofft sie vermitteln zu können, wenn es tatsächlich zur Schließung des Marktes kommt. „Eigentlich wollten meine Tochter und ich den Laden noch einige Jahre gemeinsam führen, bis sie ihn schließlich übernimmt“, erläutert er weiter. Nun aber setze er sich auch schon mit dem Gedanken auseinander, dass es eventuell früher in den Ruhestand gehen könnte als geplant. Obwohl er natürlich hofft, dass es nicht so kommt. Leider bleibt ihm und seinem Team derzeit aber nichts, als abzuwarten.

Hintergrund:

-Auf dem ehemaligen Kiekert-Gelände in Heiligenhaus soll ein Einkaufszentrum entstehen.
-Bürgermeister Dr. Jan Heinisch verkündete vor wenigen Tagen, dass Kaufland der größte Mieter des Einkaufszentrums wird (der Stadtanzeiger berichtete in der Ausgabe am 16. August).
-Die Verkaufsfläche des Vollsortimenters wird 3.300 Quadratmeter betragen.

Bernd Wacket und seine Stellvertreterin Heike Stinder vor dem Rewe-Markt an der Hauptstraße in Heiligenhaus.
Autor:

Maren Menke aus Velbert

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