Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL):

Was ist sinnvoll und was nicht ?

Frau Dr. Katja Sielhorst beantwortete solche Fragen in der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsverein Hemer. Auch lange vor den finanziellen Engpässen der gesetzlichen Krankenkassen haben diese nicht alle ärztlichen Leistungen übernommen. Heute fordert der Gesetzgeber eine ausreichende, zweckmäßige und auch wirtschaftliche Patientenversorgung. Alles was darüber hinaus geht, können die Ärzte nur gegen Selbstzahlung den gesetzlich krankenversicherten Patienten anbieten.

Nicht alle angebotenen Leistungen sind medizinisch sinnvoll - z.B. der nachvollziehbare Wunsch eines Patienten nach einer kosmetischen Operation.

Die IGeL-Leistungen können in die folgenden Bereiche aufgeteilt werden:
- Früherkennung, Vorsorge
- Freizeit, Urlaub, Sport
- Labor, Attest
- Kosmetische Eingriffe
- Psycho-therapeutische Hilfe

Bei Früherkennung und Vorsorgeuntersuchungen konnten die Zuhörer von Frau Dr. Sielhorst z.B. die bestehenden Leistungseinschränkungen nicht nachvollziehen. In vielen anderen Bereichen wurde jedoch die finanzielle Verantwortung des Patienten von den Zuhörern akzeptiert. Frau Dr. Sielhorst wies an dieser Stelle den Verdacht zurück, dass Ärzte Maßnahmen mit fragwürdigem Nutzen anbieten.

Grundsätzlich – so Dr. Sielhorst – sollten sich aber Versicherte vom Arzt ausreichend informieren lassen, bevor sie einer Igel zustimmen. Sie sollten kritisch nachfragen:
- Warum zahlt die Kasse nicht ?
- Gibt es Alternativen ?
- Welchen Nutzen bietet diese Leistung für mich ?
- Wie häufig muss sie wiederholt werden ?
- Welche Kosten entstehen und welche Folgekosten können entstehen.

Abschließender Hinweis: Vor der Ausführung einer IGeL-Leistung muss zwischen Arzt und Patient ein schriftlicher Vertrag abgeschlossen werden. Dies dient dem Schutz aller Beteiligten, auch dem Schutz des Arztes.

Im Anschluss wurden in der Mitgliederversammlung die folgenden Delegierten für den SPD-Wahlparteitag zur Europawahl gewählt:
Inge Blask (MdL), Hans-Peter Klein, Evelyn Stenner und Thomas Fischer