Kritischer Dialog zur kiBiz-Novelle

Die heimische SPD-Landtagsabgeordnete Inge Blask (2.v.r.) stellte sich dem kritischen Dialog der Ev. Kita-Leitungen zur geplanten Novellierung des kibiz-Gesetzes. | Foto: privat
  • Die heimische SPD-Landtagsabgeordnete Inge Blask (2.v.r.) stellte sich dem kritischen Dialog der Ev. Kita-Leitungen zur geplanten Novellierung des kibiz-Gesetzes.
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Zu einem „kritischen Dialog“ hatten Leitungen und Mitarbeiterinnen der Ev. Kindertagesstätten im Kirchenkreis Iserlohn/Lüdenscheid die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Blask eingeladen. Im Mittelpunkt des Gesprächs im Deilinghofer Stephanus-Kindergarten stand dabei die Novellierung des Kinder-Bildungsgesetzes (kiBiz), über die der NRW-Landtag Ende März beraten wird und das bereits im August 2014 inkrafttreten soll.

„Darin werden zwar viele aus Sicht der Eltern und der Kinder sicherlich sinnvolle Neuerungen und Wünsche festgezurrt“, so eine Vertreterin der Kita-Leitungen, „doch sieht die Realität häufig leider einfach anders aus.“ Besonders beklagen die Erzieherinnen den im Berufsalltag immer größer werdenden Druck durch zusätzliche Aufgaben. „Es fehlen uns an allen Ecken und Kanten die notwendigen Ressourcen, sowohl im personellen als auch im räumlichen Bereich.“
So soll im neuen kiBiz u.a. festgelegt werden, dass alle Kinder - und nicht nur wie bisher die 45 Stunden pro Woche Betreuten - in den Einrichtungen eine warme (Mittags-)Mahlzeit erhalten sollen. Doch in der Realität fehlen dazu nicht nur häufig die Räumlichkeiten, sondern auch die erforderlichen Hauswirtschaftlerinnen. „Da sind die vom Land zugesagten 2.000 Euro/Gruppe nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“, so die Kita-Leitungen. Ein weiteres Beispiel sei die frühkindliche Bildung. Das bedeute, das jedes Kind in seiner Entwicklung ganz individuell gefördert werden soll. „Da wird zunächst wohl jeder zustimmen, denn das ist sicherlich ein ehrenwerter und sinnvoller Gedanke.“ Doch leider sehe die Realität häufig anders aus. Zu große Gruppenstärken bei gleichzeitig zu knapper Personalstärke und damit verbundener zu geringer Vor- und Nachbereitungszeit lasse die Erfüllung des sinnvollen Wunsches - auch der SPD - ,„kein Kind zurückzulassen“, nicht zu.
Vielmehr würden die immer neuen Forderungen aus Politik und Gesellschaft einseitig auf dem Rücken der Erzieherinnen ausgetragen, kritisierten die Kita-Leitungen. Die Folge seien vermehrte berufs- und stressbedingte Krankmeldungen, die die an sich schon brenzlige Situation noch weiter verschärften.
Natürlich sahen die Erzieherinnen beim Gespräch mit Inge Blask auf der Gegenseite auch die aktuellen Sparkzwänge des Landes durch die Verpflichtung, ab 2020 keine neuen Schulden zu machen - dennoch müsse die Landesregierung die „Knackpunkte“ der kiBiz-Novelle auch langfristig im Blick behalten.
Diese Forderung nahm die SPD-Politikerin genauso mit nach Düsseldorf wie das Versprechen, in einem regelmäßigen Dialog mit den heimischen Kita-Leitungen zu bleiben.

Weitere Informationen zum kiBiz gibts unter www.kibiz-forum.de.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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