„Über deine Höhen...“ - Windpark im Balver Wald?

Die Höhenzüge des Balver Waldes im „Grenzgebiet“ zwischen Balve, Neuenrade und Hemer bieten durchaus die Voraussetzungen für potenzielle, interkommunale Windenergieflächen.
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  • hochgeladen von Christoph Schulte

...weht der Wind so kalt“ heißt es nicht nur in einem bekannten Volkslied, sondern haben auch Energiewirtschaft und Politik vor dem Hintergrund der bevorstehenden Energiewende erkannt.
Dabei kommt es jedoch in erster Linie nicht so auf die Temperatur, sondern auf die Stärke und die Stetigkeit der Winde an, denn davon hängt nun mal die grundsätzliche Ausweisung einer Vorrangfläche zur Nutzung der Windenergie entscheidend ab.
„Was noch vor einem Jahrzehnt ein absolutes ,No Go‘ war, ist vor dem Hintergrund der Kyrill-Folgen nun eine absolut realistische Alternative,“ spielte Balves Bürgermeister Hubertus Mühling auf die Tatsache an, dass es inzwischen gesetzlich erlaubt ist, auch Waldflächen bzw. die durch den verheerenden Orkan 2007 hervorgerufenen Kahlschlagflächen eben nicht alle wieder aufzuforsten, sondern als Flächen für die Windenergie zu überplanen.
Momentan ist man in den Rathäusern von Hemer und Balve dabei, zu ermitteln, wo überhaupt Vorrangflächen für Windenergie möglich wären und damit dann planungsrechtliche Voraussetzungen für den Rat zu schaffen. „Denn eines ist klar, und das muss deutlich werden“, ergänzt Hemers Bürgermeister Michael Esken: „Die Entscheidungshoheit liegt einzig und allein bei den Räten der Kommunen, nicht beim Land, nicht beim Kreis und schon gar nicht bei privaten Grundstücksbesitzern.“ Vom Kreis und auch vom Land NRW herausgegebene Karten oder der NRW-Energieatlas, in denen Windenergie-Vorrangflächen bereits ausgewiesen sind, sind beides lediglich nur Empfehlungen und haben keinerlei Verbindlichkeit. Dies scheint umso wichtiger zu sein, als dass momentan potenzielle Investoren von Windparks sowohl den Kommunen als auch den privaten Waldbauern praktisch die Türen einrennen. „Momentan sind wirklich wahre Heerscharen von potenziellen Investoren unterwegs“, so Esken weiter, „doch deren oft verlockend klingende Angebote wandern bei uns erst mal in die Schublade, denn bevor der Rat keine endgültige Entscheidung zur Ausweisung getroffen hat, passiert nichts. Dasselbe empfehlen wir übrigens auch allen privaten Waldbesitzern.“
Eine endgültige Beurteilung der Hemeraner, Balver und Neuenrader Waldgebiete durch ein in Auftrag gegebenes Gutachten liegt voraussichtlich im Herbst vor, so dass dann die Beratungen in den politischen Gremien beginnen können.
„Grundsätzlich lässt sich zwar jetzt schon sagen, dass sich die Höhenzüge des Balver Waldes durchaus für einen oder mehrere Windenergieparks eignen würden, doch vor dem Hintergrund der immer größer und wirtschaftlicher werdenden Anlagen gilt es jetzt erst mal Planungsrecht zu schaffen.
Doch eines ist sicher: Falls sich die Räte dann zur Ausweisung einer oder auch mehrerer Flächen entschließen sollten, wäre hier eine interkommunale Zusammenarbeit sicherlich von Vorteil, um eine völlige„Zerspargelung“ des Balver Waldes zu verhindern.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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