Spektakuläre Raubüberfälle auf ehemaliges Cinestar und Spielhallen

Foto: Sylvia Mönnig

(Text von Patricia Prange)

Vor knapp zwei Jahren hielt eine ganze Serie von spektakulären Raubüberfällen auf Iserlohner Spielhallen und das ehemalige Cinestar die Stadt in Atem. Seit Dienstag steht ein 22-jähriger vor dem Hagener Landgericht. Er soll aus dem „Dunstkreis“ der Täter stammen. Ihm werden versuchte räuberische Erpressung und Falschaussage vorgeworfen.

Der junge Iserlohner gab sich trotzig: Zuerst wollte er sich von seiner Pflichtverteidigerin Julia Kusztelak trennen, dann überlegte er es sich besser, saß aber da wie ein Häufchen Elend. Kaum zu glauben, dass er an einem brutalen Raubüberfall auf die Spielhalle am Grüner Weg beteiligt gewesen sein soll. Mit einem Mittäter soll er am 28. September 2012 gegen 1 Uhr morgens in die Spielhalle eingedrungen sein. Die beiden maskierten Männer versetzten die Kassenaufsicht, einen 75-jährigen Rentner, mit einem abgebrochenen Billardqueue als Schlagstock und einer täuschend echt aussehenden Pistole in Angst und Schrecken. Der 75-jährige Hemeraner, der heute noch unter der Tat leidet, schrie aber so fürchterlich, dass die beiden abbrachen und wegrannten.
In Statur und Größe habe der junge Mann einem der Täter geähnelt, fand der 75-jährige im Zeugenstand. Aber hundertprozentig sicher war er sich nicht.
Der andere Räuber ist bereits wegen des spektakulären Überfalls auf das CineStar Kino zu drei Jahren Jugendhaft verurteilt worden.
Der Angeklagte stritt am Dienstag den versuchten Überfall auf die Spielhalle ab. „Ich war das nicht. Ein Geständnis kann ich nicht ablegen, weil ich nix getan habe. Fertig!“, sagte der Iserlohner in seiner Einlassung.
Während des Verfahrens rückte der versuchte Spielhallenüberfall aber fast in den Hintergrund, als es um seine Aussage im Cinestar-Prozess ging. Hier hatte er als Zeuge ausgesagt. Am Dienstag gab er ohne Zögern zu, gelogen zu haben. Das hatte ihm die Anklage wegen Falschaussage eingebracht. Offenbar aus Angst und weil er bedroht würde, hatte er laut Anklage geleugnet, vom CineStar-Räuber den entscheidenden Hinweis auf einen wichtigen Mittäter erhalten zu haben.
Mehrere Zeugen bestätigten, auch sie und ihre Familien seien von dem weiteren mutmaßlichen Mittäter bedroht worden.

Autor:

Karola Schröter aus Hemer

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