Weit weg vom Strickpulli

Weit weg vom selbstgestrickten Pullover bewegt sich Birgit Albert, auch wenn die Assoziation zuerst ganz nah ist. Die Wollbilder der Künstlerin eröffnen einen nahezu dreidimensionalen Blick in lebendig wirkende Landschaften und auf plastisch erscheinende Objekte.Oberhalb von Lasbeck, mit Blick auf das Lennetal, hat sich die Künstlerin, die nach Arbeiten mit Pinsel, Spachtel und Airbrushpistole den Weg zur Wolle fand, ein kleines, aber feines Refugium geschaffen. Zum Leben und zum Arbeiten - und da diese Symbiose auch für ihren Lebensgefährten, den Kettensägenkünstler Peter Dembon, ideal ist, dient das kleine Fachwerkhaus dem Paar als Wohnung, Werkstatt und Atelier in einem. Die gelernte ehemalige Krankenschwester findet seit 2004 in der künstlerischen Betätigung Ruhe und Entspannung, ist aber auch vielen schon durch Ausstellungen bekannt. In letzter Zeit hat sie sich hauptsächlich den Wollbildern verschrieben. Verwendet wird so genannte Märchen- oder Zauberwolle, also hochwertige kardierte (gekämmte) Wolle, die Birgit Albert schichtartig modelliert. Dass diese nicht etwa verklebt, sondern nur gelegt wird, verleiht dem fertigen Werk einen zusätzlichen Reiz. Erst bei genauem Hinsehen werden die Wollfasern deutlich. Ihren steigenden Erfolg sieht die Autodidaktin ganz bescheiden. „Jeder kann ein Künstler werden. Ich habe früher auch nicht gedacht, an diesen Punkt zu kommen.“