Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten

Hip Hop stammt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten und hat seine Wurzeln in der Funk und Soulmusik der 60er Jahre. Als erster großer weißer Vertreter dieser Subkultur gilt Eminem, der mit "Recovery" sein siebtes Studioalbum auf den Markt bringt. Dagegen noch relativ neu im Geschäft ist der Brite Benjamin Paul Drew alias Plan B, der mit seiner Single „She said“ gerade durchstartet und sein Zweitwerk „The defamation of strickland banks“ hinterher schiebt.

Marshall Bruce Mathers, so der bürgerliche Name von Eminem, hat in seiner Karriere bereits über 80 Millionen Platten verkauft und damit etwas geschafft, was man einem weißen Musiker in diesem Genre kaum zugetraut hätte. Mit Songs wie „Stan“, „Without me“ oder „Lose yourself“ zeigte der Amerikaner seine Vielfältigkeit.

Eminem provoziert mit seinen meist sehr überdeutlichen Texten, versteht es aber auch immer, ein Augenzwinkern unterzubringen. Musikalisch bewegt sich der mehrfache Grammy Gewinner zwischen klassischem Hip Hop mit fetten Beats, die auch auf dem neuen Werk wieder teilweise von Dr. Dre stammen, und eher poppigen Strukturen.

Als Reinhörtipps bieten sich „Not afraid“, „On fire“ oder das Duett mit Rihanna „Love the way you lie“ an. Pink, die im Song „Won’t back down“ zu hören ist, wirkt allerdings wie ein Fremdkörper auf dem Silberling, genauso wie die Samples des Haddaway Hits „What is love“ bei „No love“.

Insgesamt wieder ein solides Eminem Werk, welches aber wenig Neues zu den Frühwerken bietet und noch weiter in Richtung Mainstream driftet.

Plan B schreckte den Londoner Untergrund 2006 mit einem rauen Rap Album auf und konnte sich erste Lorbeeren verdienen. 2010 folgt nun Werk zwei, welches mit dem Ursprung nicht mehr viel zu tun hat, sondern sich eher an Soul und Pop orientiert.

Mit seinen Songs erinnert Plan B stark an den zu früh verstorbenen Michael Jackson, allerdings ohne dabei dessen Tiefe zu erreichen. Mit „Darkest place“ existiert gerade mal ein Song, der noch als Rap zu bezeichnen ist. Der Rest dümpelt zwischen Charles & Eddie und Londonbeat inklusive der hohen Stimmlage hin und her.

Ein Album, das nicht wirklich heraus sticht. Den Erfolg des besten Songs des Silberlings -„She said“ - kann man auch nur mit der musikalischen Sommerpause erklären.

Autor:

Kay Utermark aus Herdecke

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