Corona-Update
Startschuss für Impfterminvergabe im EN-Kreis mit Unsicherheiten

Am Montag (25. Januar, 8 Uhr) ist es soweit, die ab 80-jährigen im Ennepe-Ruhr-Kreis können Termine für ihre Corona-Impfung im Impfzentrum in Ennepetal vereinbaren. Der Startschuss für den Betrieb des Impfzentrums ist für Montag, 8. Februar, angekündigt.

"An dieser Stelle endet aber aktuell leider auch unser Wissen. Nach wie vor warten wir auf einen Mitte der Woche angekündigten Erlass der Landesregierung, aus dem hervorgeht, wieviel Impfdosen uns in den nächsten Wochen zur Verfügung stehen", skizziert Michael Schäfer, Leiter des Krisenstab, wie die Verantwortlichen vor Ort weiterhin im Trüben fischen. Dies sei ein großes Ärgernis, denn schließlich hänge die Zahl der Termine, die vergeben werden können, einzig und allein von der Zahl der Impfdosen ab. Weiteres Problem: Systembedingt muss schon im Laufe des Freitags entschieden werden, wie viele Termine ab Montag gebucht werden können.

Mit anderen Worten: Weniger als drei Tage bevor sich die ersten Bürger melden werden, herrscht größte Unsicherheit. "Planen wir mit zu viel Impfdosen und vergeben folglich zu viele Termine, müssen wir darauf kurzfristig und zeitaufwändig mit Absagen reagieren. Im umgekehrten Fall würde zunächst Impfstoff ungenutzt bleiben", so Schäfer durchaus verärgert.

Ein weiteres Mal würden die Verantwortlichen vor Ort von den Entscheidern in Düsseldorf in der Luft hängen gelassen und dabei in Kauf nehmen, dass Bürger ihren Ärger beim falschen Adressaten, nämlich bei den Kommunen, abladen.

Auch ohne die aktuelle Planungsunsicherheit rechnen die Verantwortlichen im Schwelmer Kreishaus ab Montag mit enttäuschten Erwartungen. Am Ende werde jeder Bürger aus der ersten Prioritätengruppe einen Termin bekommen haben und geimpft sein. Die Frage sei nur, wann genau das sein werde.

"Zwar hat die Kassenärztliche Vereinigung technisch und personell aufgerüstet. Allein aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis können ab Montag aber 24.000 Bürger versuchen, einen Termin zu vereinbaren. Das kann und wird nicht ohne Probleme über die Bühne gehen", prophezeit Schäfer.

Die letzten Wochen hätten auch im Ennepe-Ruhr-Kreis die These bestätigt, dass die Menge an Impfstoff zum limitierendem Faktor für die Impfgeschwindigkeit werde. "Seit dem Auftakt am 27. Dezember haben alle hier vor Ort Beteiligten zügig und effizient ihre Aufgaben erledigt und die Vorgaben der Landesregierung umgesetzt. So sind im Kreis Bewohner und Mitarbeiter von 40 der insgesamt 44 Pflegeheime erstgeimpft. Die notwendige zweite Impfung ist planmäßig angelaufen", so Schäfer. Die Erstimpfungen in den letzten 4 Heimen sowie für Beschäftigte in den Krankenhäusern sei Anfang der Woche aufgrund des Mangels an Impfstoff vom Land gestoppt worden.

Ab Montag gilt in Nordrhein-Westfalen eine neue Coronaschutzverordnung. Wesentlichste Änderung im Vergleich zu den bisher geltenden Vorgaben: In öffentlichen Verkehrsmitteln, in Geschäften und in Arztpraxen ist das Tragen von medizinischer Masken unabhängig von der Einhaltung eines Mindestabstandes Pflicht. Als medizinisch gelten so genannte OP-Masken oder Masken der Standards KN95/N95 oder FFP2.

Außerdem gilt ab Mittwoch: Home-Office soll Beschäftigten überall dort, wo es möglich ist und die Tätigkeiten es zulassen, angeboten werden. Dort, wo das Arbeiten in Präsenz weiter erforderlich ist und kein ausreichender Abstand eingehalten werden kann, sind medizinische Masken künftig ebenfalls Pflicht Sie sollen den Beschäftigten von den Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.

Stichwort Terminvereinbarung

Wer geimpft werden möchte, muss impfberechtigt sein und vorab einen Termin vereinbaren. In der ersten Phase sind dies Personen, die 80 Jahre oder älter sind. Auch im Ennepe-Ruhr-Kreis haben alle Impfberechtigten ein Anschreiben erhalten. Alle weiteren Impfberechtigten werden zum gegebenen Zeitpunkt informiert.

Die Terminvergabe erfolgt ab Montag, 25. Januar, 8 Uhr. Möglich ist dies online unter www.116117.de oder telefonisch unter 0800/116 117 02 (täglich zwischen 8 und 22 Uhr).

Wer anruft, sollte Stift und Papier bereithalten, um Termin und weitere Informationen zu notieren. Die Terminvereinbarung können auch Angehörige oder Vertrauenspersonen übernehmen. Um einen vollständigen Impfschutz zu gewährleisten, sollte neben dem Termin für die Erstimpfung auch direkt einen weiteren Termin für die zweite Schutzimpfung vereinbart werden.

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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