"Einige benahmen sich unsittlich"

Da steht viel drin! Frank Sichau (links) und Dr. Joachim Wittkowski präsentieren mit Genuss den neuen „Emscherbrücher (2011/12)“.      Foto: Detlef Erler
  • Da steht viel drin! Frank Sichau (links) und Dr. Joachim Wittkowski präsentieren mit Genuss den neuen „Emscherbrücher (2011/12)“. Foto: Detlef Erler
  • hochgeladen von Bernhard W. Pleuser

„Einige küssten sich und benahmen sich unsittlich.“ So heißt es in den „Notizen zur Geschichte der Cranger Kirmes“. Autor Manfred Hildebrandt hat in historischen Quellen gegraben und dort auch einen Bericht der Wanner Zeitung vom 12. August 1911 gefunden.
„Das rechte Kirmesleben begann eigentlich erst am Nachmittag. Da kamen die Vergnügungssüchtigen. . . Unheimlich wurde an manchen Stellen und zu mancher Zeit das Gedränge“, heißt es da. „Leider muss auch in diesem Jahr wieder eine Reihe von Diebstählen und von Schlägereien verzeichnet werden.“ Wenigstens dürfe die Cranger Kirmes für sich in Anspruch nehmen, dass sie „noch nie ein Menschenleben gefordert hat.“ Immerhin!
Die ungemein lesenswerten Notizen finden sich im neuen „Emscherbrücher“, Band 15, mit dem Titel „Trauer, Kunst und unsere Sprache“, der just erschienen ist. Herausgeber ist Frank Sichau, im Auftrag der „Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V.“. Die Redaktion liegt in den Händen von Dr. Joachim Wittkowski. Der Band kostet zehn Euro und ist im örtlichen Buchhandel erhältlich. Auflage: 1000 Exemplare. 20 Autoren haben mitgewirkt.
„Der Emscherbrücher“ hat sich einer breiten Themenpalette verschrieben: Aus höchst unterschiedlichen Perspektiven – auch der seines Sohnes – lernt man den Maler, Zeichner und Grafiker Kurt Janitzki kennen. Der „Mondpalast von Wanne-Eickel“ lässt uns ein komödiantisches Licht aufgehen und unser erkenntnistheoretischer Horizont wird stark erweitert durch Jürgen Lodemanns Beitrag „Wie Ruhr-Sprache notwendig wurde“.
Zudem geht es um „Judenhäuser in Herne und Wanne-Eickel“, die „Repatriierung von Ruhrpolen nach 1945“ und das „Bemühen um eine deutsch-französische Verständigung“. Nicht zu vergessen die „Tage Alter Musik“, die wohl „ein geheimes Bündnis verwandter Geister bleiben“.
Viel Lesegold also auf 120 informativen und vergnüglichen Seiten!

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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