Ältere Damen kriegt er mit "Sexy"

Wo Heinz auftaucht, ist Bombenstimmung garantiert. WB-Foto: Pleuser
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  • hochgeladen von Bernhard W. Pleuser

„Das bisschen Musik kann ich auch selbst machen“, sagte sich Heinz Fahle und baute seine Anlage beim „Schäferhundeverein Herne 08“ auf. Als allerersten Titel platzierte er die Flippers mit „Rote Sonne von Barbados“ auf dem Plattenteller.
Und dann ging es urlaubsmäßig Schlag auf Schlag: „Am Strand von Maspalomas“ riss das Partyvolk von den Stühlen und „Sommer, Sonne, Cabrio“ von G. G. Anderson brachte die gute Laune auf den Siedepunkt.
Von da an – man schrieb das Jahr 1976 – konnte sich Heinz Fahle vor Aufträgen kaum retten. Alle wollten den Fernfahrer, der als Discjockey so überzeugend war, buchen: „Für Vereinsfeiern, Hochzeiten, Geburtstage, Sommerfeste.“ Der heute 67-Jährige lächelt: „Ich habe nie Werbung machen müssen, war im ganzen Ruhrgebiet, im Sauerland, im Süden und Norden der Republik unterwegs.“
Auf seiner persönlichen Hitliste stehen Roy Black, Amigos, Flippers, Helene Fischer und Marianne Rosenberg. Ältere Damen bringt er mit „Willenlos“ oder „Sexy“ von Marius Müller-Westernhagen in Bewegung . „Ein Stern“ von DJ Ötzi leuchtet gerne mal für die Jüngeren. Aber natürlich hat Fahle auch Kracher wie „Satisfaction“ von den Stones im Gepäck. Oder er bringt „seine“ Sänger mit: „Ich trete gern mit Michael Kern, Jörg Dussa, Roman Wagner und Jennifer von der Herner Tanzgarde auf“, sagt Heinz, „ein Live-Erlebnis der besonderen Art.“
Und wie bekommt man die ausgelassene Stimmung hin? „Ein guter Discjockey kriegt die Tanzfläche voll, wenn die Leute noch nüchtern sind. das geht nur mit Ohrwürmern. Hochzeitspaar oder Geburtstagskind muss man manchmal mit ein bisschen Nachdruck zu den ersten Schritten überreden. Die anderen kommen dann schon. Ich schau genau hin und sehe auch, wann der erste mit dem Fuß wippt. Dann hab’ ich sie!“
Feinfühligkeit ist ein Muss. „Wenn die Leute essen, drehe ich die Laustärke runter. Das ist genauso wichtig, wie nach ein paar Songs eine Pause zu machen, damit alle was trinken können.“
Sein Publikum muntert Heinz mit locker-flockiger Moderation, Spielen und Witzen auf: „Meine Nachbarin hat mit 72 Jahren ein Kind bekommen. Ich habe sie besucht, um das Baby anzuschauen. Aber sie hat gemeint: ‚Komm wieder, wenn es schreit. Ich weiß nicht, wo ich es hingelegt habe‘.“
Mindestens zwei Stunden braucht Fahle, um alles aufzubauen: Licht, Boxen, Mischpult, Endstufen (Verstärker), CD- und MD-Player, Funkmikrofone. Beim letzten Sommerfest hat jemand die komplette Anlage samt des Veranstaltungszeltes abgefackelt – ein Riesen-Schaden. „Es war vier Uhr morgens, ich konnte nichts machen. Wahrscheinlich hat jemand Brandbeschleuniger verwendnet.“
Jetzt geht Heinz Fahle mit seiner zweiten – 1200 Watt starken – Anlage auf Tour. Die in Rauch aufgegangene wummerte mit 4000 Watt. Aufhören mag er nicht: „Die fragen mich doch alle, da kann ich nicht nein sagen.“ Er muss auflegen: Zum Beispiel Silvester ab 20 Uhr in der Herner Gaststätte „Zur alten Mühle“.
Wir sehen uns!

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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