Ein Güterzug voll Zuckerwatte

Ohne Strom geht nichts auf der Cranger Kirmes. Denn sonst blieben die Karussells stehen, das bunte Lichtermeer verblasste und die Getränke müssten am Abend im Dunkeln genossen werden. Wer bei seinem Rundgang in diesem Jahr das Gefühl haben sollte, dass es ein wenig grüner schimmert als sonst, liegt nicht ganz falsch. „Wir beliefern die Kirmes in diesem Jahr zum ersten Mal mit Öko-Strom“, verrät Angelika Kurzawa, Pressesprecherin der Stadtwerke Herne.

Dieser stammt aus TÜV-zertifizierten Wasserkraftwerken in Österreich. „Wir wollen damit klar machen, dass jeder etwas tun kann“, erläutert Kurzawa mit Blick auf den Umweltschutz. Denn so werde man „rund 400 Tonnen Kohlendioxid sparen“, weiß Kirmessprecher Timo Krupp. Vielleicht wird ja so der ein oder andere motiviert, auch privat ökologischer zu denken, so die Hoffnung. Infos dazu soll es auch auf der Kirmes geben.

800.000 Kilowattstunden werden verbraucht

Insgesamt 800.000 Kilowattstunden Energie verbraucht der Rummel inklusive Auf- und Abbau. Damit kommen etwa 250 Familien ein Jahr lang prima aus. Oder man könnte, um es im Kirmesjargon zu erklären, „einen Güterzug voll mit Zuckerwatte oder 1,3 Tonnen Backfisch herstellen“, rechnet Angelika Kurzawa vor. Die Versorgung ist natürlich teurer als die herkömmliche. „Doch die zusätzlichen Kosten tragen die Stadtwerke“, so Timo Krupp.

Damit sich auf Crange alles zuverlässig dreht, ist die Stadt-Tochter natürlich vor Ort. „Von 14 Uhr bis zum Ende des Tages sind immer zwei Leute da“, erklärt Netzmeister Joachim Schneider.

Für ihn ist es nach über 30 Jahren die letzte Kirmes seines Berufslebens. „Die Fahrgeschäfte sind sensibler geworden. Sie brauchen immer in etwa die gleiche Spannung“, erklärt er. Früher sei die Toleranz da höher gewesen. Doch von der Knotenpunktstation Bauhof gegenüber der Cranger Kirche haben er und seine Kollegen die 13 Trafo-Stationen und 25 Transformatoren immer fest im Blick. Auch beim „grünen“ Crange in diesem Jahr.

www.cranger-kirmes.de
www.stadtwerke-herne.de