"Ampel" bald auch bei uns! Umweltzone kommt nach Herne

Gerd Werner, Leiter des Umweltamtes.Foto: Erler
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Eine Insel der Glückseligen für die einen, ein Unding für die anderen: Im Gegensatz zu den meisten Nachbarstädten schränkt in Herne keine Umweltzone die automobile Freiheit ein und schützt so die Umwelt. Das soll sich ändern.
Am 1. Oktober dieses Jahres soll eine Fortschreibung des Luftreinhalteplans Ruhrgebiet in Kraft treten. Eine wesentliche Maßnahme des Plans ist die Schaffung einer großen zusammenhängenden Umweltzone, die die Städte Bochum, Dortmund und Herne umfasst. Auch die Herner werden sich also an die Schilder mit den roten, gelben und grünen Vignetten gewöhnen müssen. Hart trifft es dann zuerst die Autofahrer, deren Frontscheibe überhaupt keine Vignette „ziert“. Die müssten vom 1. Januar 2012 an draußen bleiben. Ein Jahr Schonfrist bliebe den Autos mit der roten Vignette, ein weiteres den mit der gelben. Ab 2014 dürfte die Umweltzone dann nur noch mit dem grünen Aufkleber befahren werden. So jedenfalls sieht es der Entwurf zum Luftreinhalteplans vor. Der Teilplan Ost, der neben Herne, Bochum und Dortmund umfasst, liegt noch bis zum 26. Juli 2011 zur Einsicht im Fachbereich Umwelt, Bahnhofstraße 120 aus.
Wer die 186 Seiten lieber zuhause studieren möchte, findet sie auf den Internetseiten der Bezirksregierung in Arnsberg. Ein „Hearing“ dazu findet am kommenden Mittwoch (13. Juli), ab 14 Uhr in der Akademie Mont Cenis statt. „Interessierte sind ausdrücklich eingeladen“, sagt Gerd Werner, Leiter des Fachbereichs Umwelt. Auf dem Podium sitzen neben dem Herner Umweltdezernenten Experten des Landes-Umweltamtes, Vertreter von Wirtschaftsförderungsgesellschaft, IHK und Umweltverbänden. Kontroverse Ansichten sind garantiert. Dass ein Spagat zwischen sauberer Luft und wirtschaftlichen Interessen Einzelner erforderlich ist, erkennt auch Gerd Werner an. Mit Ausnahmegenehmigungen könnten Härtefälle vermieden werden. Eines ist sicher: Die Umweltzone kommt. Würde der Rat sie in seiner Sitzung am 6. September nicht beschließen, könnte Arnsberg das verlangte „Gemeindliche Einvernehmen“ übergehen. Denn auch die Bezirksregierung ist nicht frei, der sitzt die EU im Nacken.

Autor:

Rainer Rüsing aus Herne

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