Im Kampf gegen Krampfadern – Kampfsportler reist für besondere Venentherapie von Viernheim nach Herne

Priv.-Doz. Dr. Dominic Mühlberger, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie des Marien Hospital Herne, zeigt Patient Gerhard Strahl die Kunststoffhaut mit der bei der extraluminalen Valvuloplastie die Venenklappen repariert werden können. | Foto: St. Elisabeth Gruppe
  • Priv.-Doz. Dr. Dominic Mühlberger, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie des Marien Hospital Herne, zeigt Patient Gerhard Strahl die Kunststoffhaut mit der bei der extraluminalen Valvuloplastie die Venenklappen repariert werden können.
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Krampfadern betreffen überwiegend Frauen und Sport schützt davor, welche zu bekommen – diese Mythen halten sich hartnäckig. Gerhard Strahl widerlegt diese jedoch beide. Der 58-Jährige hat 43 Jahre Kampfsporterfahrung und trotzdem zeigten sich bei ihm Krampfadern am rechten Bein. Um weiterhin sportlich aktiv sein zu können, war dem Viernheimer eine möglichst schonende, venenerhaltende Behandlung wichtig. Dafür kam er extra ins über 300 km entfernte Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, wo Priv.-Doz. Dr. Dominic Mühlberger, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, ihn mit einer Methode behandelte, die nur wenige Spezialisten durchführen können.

Krampfadern sind mehr als nur ein kosmetisches Problem. Sie können mit der Zeit nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch zu schweren Gesundheitsschäden wie Beingeschwüre, Thrombosen oder sogar Lungenembolien führen. Als Gerhard Strahl im Herbst 2022 Krampfadern an seinem rechten Bein entdeckte, war er überrascht: „Ich dachte immer Krampfadern sind eher eine Frauenkrankheit. Außerdem bin ich seit vielen Jahrzehnten sportlich aktiv“. Sein Hausarzt schickte den Taekwondo-Großmeister, der auf eine erfolgreiche Wettkampfkarriere zurückblickt und regelmäßig als Juror für internationale Wettkämpfe unter anderem nach Las Vegas eingeladen wird, zu einem niedergelassenen Gefäßchirurgen. Dieser empfahl ihm eine Stripping-Operation. Bei dieser Methode wird die in ihrer Funktion eingeschränkten Stammvene entfernt. Dies gehört zu den Standardverfahren in der Venentherapie. Gerhard Strahl wollte es jedoch nicht bei dieser Empfehlung belassen und recherchierte im Internet nach weiteren Behandlungsmöglichkeiten. Dabei traf er auf die extraluminale Valvuloplastie. Mit diesem Verfahren können defekte Venenklappen repariert werden, ohne die Stammvene entfernen zu müssen. Allerdings bieten nur wenige Kliniken dieses Verfahren an, da es besondere Expertise erfordert. Der Familienvater las sich intensiv in die Behandlungsmethode ein und stieß dabei immer wieder auf einen Namen: Priv.-Doz. Dr. Dominic Mühlberger, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie des Marien Hospital Herne.

Venenerhaltendes Verfahren hat viele Vorteile
Der Kommunalbeamte vereinbarte einen Untersuchungstermin bei Priv.-Doz. Dr. Mühlberger und machte sich auf den Weg von Viernheim ins über 300 km entfernte Herne. „Ich wäre für meine Gesundheit sogar noch weiter gefahren, auch ins Ausland,“ erzählt Gerhard Strahl. „Ehrlich gesagt, war ich froh, dass ich nur bis nach Herne musste“, lacht er. Bei der Untersuchung stellte Dr. Mühlberger fest, dass sich die Stammvene des Patienten für die extraluminale Valvuloplastie eignet. Voraussetzung für dieses venenerhaltende Verfahren ist, dass diese nicht zu dünn oder zu ausgefranst ist. „Die Venen müssen erhaltenswert sein. sind sie das, bringt die venenerhaltende Operation einen entscheidenden Vorteil: Sie können später als Ersatzgefäße genutzt werden, um andere Gefäßerkrankungen, wie etwa die Schaufensterkrankheit, erfolgreich zu behandeln oder auch für Bypass-Operationen am Herzen verwendet werden“, erklärt Dr. Dominic Mühlberger. Darüber hinaus wird auch die Venenfunktion verbessert. Die Erfolgsrate der extraluminalen Valvuloplastie liegt bei ca. 95 %. Das belegte Dr. Mühlberger gemeinsam mit anderen Forschern 2021 in einer Studie.

Zwei Wochen nach der Untersuchung kam Gerhard Strahl für den Eingriff erneut nach Herne. Dabei wird ein 3 cm langer Schnitt in der Leiste vorgenommen, die geschädigte Vene freigelegt und mit einer 0,2 mm dünnen Kunststoffhaut ummantelt. Diese wird durch Einzelknopfnähte fixiert und wirkt somit wie ein innerer Kompressionsstrumpf.

Nach dem Eingriff schnell wieder auf den Beinen
„Ich hatte nur unmittelbar nach dem Eingriff leichte Schmerzen, abends waren sie schon wieder weg“, berichtet Gerhard Strahl. „Außerdem war ich überrascht wie klein die Kunststoffhaut ist, mit der meine Vene repariert wurde“, so der Kampfsportler. Bereits einen Tag nach dem Eingriff ging es für ihn zurück nach Viernheim. Dort muss er nur noch einmal zur Kontrolle zum niedergelassenen Arzt und zwei Wochen Kompressionsstrümpfe tragen – dann ist auch Sport wieder möglich und die Behandlung abgeschlossen. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung für diese Behandlungsmethode“, erzählt Gerhard Strahl und verbucht den Kampf gegen die Krampfadern als weiteren Sieg.

Autor:

St. Elisabeth Gruppe Katholische Kliniken Rhein-Ruhr aus Herne

Hospitalstraße 19, 44649 Herne
+49 2325 9862660
presse@elisabethgruppe.de
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