Bei Corona-Ausbruch starben eine Bewohnerin und ein Mitarbeiter
Noch kein Alltag in Sicht

Endlich gut geschützt: Hausarzt Dr. Markus Bruckhaus-Walter (rechts), unterstützt von Arzthelferin Birgit Albers, versorgt Haus1-Bewohner Bernd Kriege vor Ort mit dem Moderna-Impfstoff. Foto: Rainer Batling/Lebenshilfe
  • Endlich gut geschützt: Hausarzt Dr. Markus Bruckhaus-Walter (rechts), unterstützt von Arzthelferin Birgit Albers, versorgt Haus1-Bewohner Bernd Kriege vor Ort mit dem Moderna-Impfstoff. Foto: Rainer Batling/Lebenshilfe
  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Herne. In den vier Wohnstätten der Lebenshilfe Selbstbestimmt Wohnen gGmbH hat die Vorfreude auf Ostern einen schweren Dämpfer erhalten: 92 der etwa 300 Bewohner und Mitarbeiter hatten sich Anfang März mit dem Corona-Virus angesteckt. Eine Bewohnerin und ein Mitarbeiter verstarben, andere kamen mit Fieber und Atemnot ins Krankenhaus, zehn Personen befinden sich derzeit noch in Quarantäne. Die Erstimpfung der Bewohner und Mitarbeitenden wird erst nach Ostern abgeschlossen sein.

„Wir sind alle sehr traurig über den Verlust von zwei lieben Menschen“, sagt Christine Heldt, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Herne Selbstbestimmt Wohnen, über die Stimmung in den vier Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Gleichzeitig wachse die Hoffnung auf eine Rückkehr des Alltags. Positive Anzeichen gibt es bereits: Die letzte Quarantäne wird zum 6. April aufgehoben. In der Woche nach Ostern wird Hausarzt Dr. Markus Bruckhaus-Walter die letzten der rund 180 zuvor nicht Corona-infizierten Bewohner und Mitarbeiter in ihren Wohnstätten erstmals mit Moderna geimpft haben. Ernsthafte Nebenwirkungen traten bei den Impflingen bisher nicht auf.

Konsequent fortgesetzt werden die regelmäßigen Schnelltestungen in den Wohnstätten, die die Lebenshilfe Herne Selbstbestimmt Wohnen im November 2020 einführte. Nach Ostern wollen die Bewohner auch überlegen, wann sie ihre Beschäftigung in den Werkstätten der Stiftung wewole wieder aufnehmen können oder wollen. Bis zum 18. April ist es den Beschäftigten freigestellt, ob sie ihre Teilhabe an der Arbeitswelt in ihren eigenen vier Wänden oder in der Werkstatt leben wollen.

„Unsere Bewohner haben trotz Schnelltestungen, Impfungen und strikter Einhaltung von Hygienemaßnahmen große Angst vor einer erneuten Infektion. Ihre Sorgen nehmen wir sehr ernst“, sagt Geschäftsführerin Christina Heldt. „Unsere Mitarbeitenden haben in dieser schwierigen Phase Großartiges geleistet. Sie haben die erkrankten Bewohner liebevoll gepflegt und betreut – ungeachtet der Gefahr, sich selbst dabei zu infizieren. Für diesen außerordentlichen Einsatz sind wir ihnen sehr dankbar.“

Hintergrund

Der im Januar 2020 fusionierte Verein Lebenshilfe Herne | Wanne-Eickel e.V. ist Gesellschafter der Lebenshilfe Selbstbestimmt Wohnen gGmbH. Das Unternehmen betreibt vier Wohnstätten für 115 Menschen mit Behinderungen, die von 180 Mitarbeitenden betreut und begleitet werden. Geschäftsführerin der Lebenshilfe Selbstbestimmt Wohnen gGmbH ist Christina Heldt. Neben den vier Wohnstätten gehören Wohngemeinschaften, ambulant betreutes Wohnen und Wohnberatung sowie der Treffpunkt Neustraße und die sexualpädagogische Beratung dazu. Ihren Sitz hat die Lebenshilfe Selbstbestimmt Wohnen im Lebenshilfe-Center an der Viktor-Reuter-Straße. Mehr Informationen gibt es unter www.lebenshilfe-herne.de.

Autor:

Lokalkompass Herne aus Herne

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