Wenn die Luft wegbleibt

Das Peakflow-Meter misst das Lungenvolumen bei einem Gruppenmitglied.  Elke Golfmann (vorne Mitte) demonstriert das kleine, aber für den Kranken ungemein wichtige Gerät. WB-Foto: Detlef Erler
  • Das Peakflow-Meter misst das Lungenvolumen bei einem Gruppenmitglied. Elke Golfmann (vorne Mitte) demonstriert das kleine, aber für den Kranken ungemein wichtige Gerät. WB-Foto: Detlef Erler
  • hochgeladen von Bernhard W. Pleuser

„Tief durch die Nase in den Bauch hinein atmen, dann ganz locker die Luft rauslassen. Möglichst wenig Brust-Atmung – da kriegt man viel zu wenig Puste rein.“ Elke Golfmann, Übungsleiterin für Reha-Sport, weiß genau, was ihren Schützlingen gut tut.
Die agile 55-Jährige hat im Jahr 2000 den Ortsverband Herne des Deutschen Allergie- und Asthmabundes als 1. Vorsitzende übernommen, nachdem sie selbst schon Jahre zuvor als Asthmakranke in die Selbsthilfegruppe gefunden hatte.
„Das habe ich schon gemacht, als ich den ersten Anfall hatte. Die Mitglieder der Gruppe haben mich dann beraten, und es stellte sich heraus, dass ich allergisch reagiere auf Hausstaub, Schimmelpilze und Rosshaar (in der Matratze).“ Schließlich ergab sich zudem, dass eine bislang nicht erkannte Schilddrüsenunterfunktion ein wesentlicher Grund für die Asthma-Errkrankung war.
15 bis 20 Menschen sind der enge Kreis des Herner Ortsvereins, der sich an jedem 1. Montag des Monats um 18 Uhr in den Räumen der „Apotheke an der Kreuzkirche“ (An der Kreuzkirche 1-3) trifft.
Es beginnt mit der Atemschule – Lockerungsübungen für den Oberkörper und schließlich einer Atemwelle, die Bauch, Brust, Flanken und Rücken durchströmt.
Um 18.45 Uhr startet der Gesprächskreis, dessen Teilnehmer zuhören, unterstützen und aufklären. Da geht es um Neurodermitis, COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung, oft durch Rauchen verursacht), Heuschnupfen (aus dem sich Asthma entwickeln kann), Allergien gegen Lebensmittel, Medikamente oder Tierhaare.
Eine besondere Gefahr, die immer mehr zunimmt, geht von der Beifuß-Ambrosie aus, die aus Nordamerika stammt und in vielen europäischen Ländern als unerwünscht eingestuft wird. Auch Menschen, die sonst nicht allergisch auf Pollen reagieren, können eine Allergie entwickeln. Schon geringe Konzentrationen reichen aus, um einen Anfall zu verursachen.
Auch mit Stichen von Bienen und Wespen ist nicht zu spaßen, die bei einigen Menschen einen schweren Schock mit Herz-Kreislaufversagen auslösen können.
Im Gruppen-Gespräch ist die Themenvielfalt breit: Eine Frau regt an, sich vom Facharzt einen Medikationsplan für schnelle Selbsthilfe bei Notfällen anfertigen zu lassen. Es entspinnt sich ein Dialog über Lungen-Transplantationen, die möglicherweise nur noch bis zum Alter von 50 Jahren (statt wie bisher bis 60) ausgeführt werden dürfen.
Nachdrücklich weist Elke Golfmann auf die Wichtigkeit von Organspender-Ausweisen hin und fragt in die Runde, welche Ärzte sie am 16. September zum Lungentag ins Herner Archäologiemuseum einladen soll.
Eines gibt sie dem Autor dieser Zeilen noch mit auf den Weg: „Bitte auf die Lungensportgruppen hinweisen. Die gibt es für Erwachsene und Kinder. Sie helfen allen, die an Asthma oder Allergien leiden und schlecht Luft bekommen.“
Infos gibt es gerne per Telefon: 02323/25 433 oder per Mail: DAAB.ovHerne.EG@gmx.de

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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