Appetit aufs Leben: Andrea Hackenberg ist Lena Hooge

Unter dem Pseudonym „Lena Hooge“ hat Andrea Hackenberg ihren druckfrischen Roman „Bauchgefühle“ herausgebracht. Neue Buchprojekte sind bereits in der Pipeline. | Foto: Michael Kleinespel
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  • Unter dem Pseudonym „Lena Hooge“ hat Andrea Hackenberg ihren druckfrischen Roman „Bauchgefühle“ herausgebracht. Neue Buchprojekte sind bereits in der Pipeline.
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Lebensmittelallergien plagen Andrea Hackenberg seit ihrer Geburt. Deshalb kann sie von raffinierter Gourmetküche, die ihre Romanheldin Mari ebenso munter genießt wie sie schöne Männer vernascht, nur träumen. Oder zum Thema ihres neuen Romans machen. Denn ein kreativer Kopf wie die aus Marl stammende Autorin lässt sich was einfallen: Restaurantkritikerin Mari wird schwanger.
Ich habe mit Lena Hooge gesprochen. Genauer: Mit Andrea Hackenberg. Denn die Journalistin und Schriftstellerin Andrea Hackenberg hat ihren druckfrisch erschienenen neuen Roman „Bauchgefühle“ unter einem Pseudonym veröffentlicht.
Schreiben Sie als Lena Hooge anders als unter Ihrem richtigen Namen?
Andrea Hackenberg: „Ich kann als Lena Hooge etwas gefühliger schreiben als sonst. Ich habe mich außerdem entschieden, diesen Roman unter Pseudonym zu veröffentlichen, weil ,Bauchgefühle‘ eine Auftragsarbeit war. Mein Verlag bat mich, etwas über Haute Cuisine zu schreiben. Aufgrund meiner Allergien ist es mir nicht vergönnt, Hummer oder solche Sachen zu essen. Darum habe ich über eine Restaurantkritikerin geschrieben. Über deren Arbeit konnte ich gut recherchieren.“

Herrlich komisch finde ich die Szenen, in denen Mari mit ihrem Kollegen gezwungen ist, bei Trash-TV-Sendungen mitzumachen. Alles schräg und schrill, aber erschreckend realistisch wirkend.
„Auch das war Recherche: Ich habe diese Sendungen auf den Privat-Kanälen nachts rauf und runter gesehen, weil ich nicht schlafen konnte, wegen meiner Schwangerschaftsübelkeit. Auch das hat auf die Story von ,Bauchgefühle‘ Einfluss genommen.“ (Lacht.)

Aber anders als die Männer mordende und Männer abservierende Mari leben Sie in geordneten Verhältnissen.
„Eine gute Beziehung ist wirklich wie ein 6er im Lotto: Einfach großes Glück. Ich lebe seit 2006 mit meinem Lebensgefährten zusammen. Wir haben uns bei der WM in Deutschland kennengelernt. Er ist auch Journalist. Nun haben wir unser Kind.“

Geht‘s bei Familie Hackenberg in Marl auch so lustig zu, wenn sie zusammen feiert, wie es beim potenziellen Kindvater Simon im Roman der Fall ist?
„Eindeutig ja. Ich freue mich jedesmal, wenn wir in Marl feiern. Das sind immer tagelange, sehr intensive Feste.“

Nun ist Frankfurt am Main Ihr Lebenszentrum - was gefällt Ihnen an der deutschen Wirtschaftsmetropole?
„Das sie so bunt und vielschichtig ist und mir nie langweilig wird. Nicht so Schicki-Micki wie München, nicht so riesig wie Berlin. In Frankfurt besteht alles gleichzeitig nebeneinander: Gemütlichkeit und Hektik, Szenetypen und arme Schlucker, Bodenständigkeit und Arroganz. Alle Nationalitäten. Das liegt mir als Kind des Ruhrgebiets näher. “

Wie gut sind Ihre Drähte zur Heimat?
„Sehr gut. Ich werde im Oktober auf Hof Wessels in Herten lesen und bestimmt einige Freunde und ehemalige Mitschüler treffen, darunter Bernd Westhoff und Martin Brindöpke.“

Gibt es neue berufliche Pläne?
„Ich werde ab November wieder voll bei einem Fachmagazin arbeiten. Und ich werde auch ein weiteres Buch schreiben, aber diesmal das Genre wechseln: Es wird ein historischer Roman vor einer erotischen Kulisse.
Mehr verrate ich aber noch nicht!“

Lesung: Lena Hooge stellt ihren Roman "Bauchgefühle" am Donnerstag, 9. Oktober 2014, auf Hof Wessels in Herten vor. Langenbochumer Straße 341. Einlass ab 18.30 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr. (Eintritt 5 Euro)

Zur Person:
Andrea Hackenberg, Jahrgang 1973, stammt aus Marl. Sie hat ihr Abitur am Gymnasium im Loekamp (GiL) gemacht.

Die studierte Geisteswissenschaftlerin arbeitet als Journalistin und war für Tageszeitungen und Frauenzeitschriften tätig. Heute ist sie Redakteurin bei einem Fachmagazin in FaM.

Buchrezensionen auf diesem Portal:
Lena Hooge: „Bauchgefühle“, Roman, Knaur-TB, 336 Seiten,
ISBN: 978-3-426-42280-9, 8,99 Euro.
Kritik: http://www.lokalkompass.de/herten/kultur/bauchgefuehle-restaurantkritikerin-zwischen-zwei-lovern-d475607.html

Andrea Hackenberg: „Abgeferkelt“, Roman, Knaur-TB, 322 Seiten. ISBN 978-3-426-51114-5, 8,99 Euro.
Kritik: http://www.lokalkompass.de/marl/kultur/undercover-zeilen-schinden-d239498.html

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

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