Bitte diskutieren und weiter erzählen. Danke!
Mein Wochenrückblick für die KW10 im Jahr 4

Liebe Hertenerinnen & Hertener,
liebe Freundinnen und Freunde,

Montag

In den frühen Stunden des vergangenen Sonntags wurde die Hertener Feuerwehr zu einem Großbrand in den Hertener Süden gerufen – eine Lagerhalle der Firma Hagebau war in Brand geraten. Ergebnis war ein mehrtägiger Einsatz mit in Spitzenzeiten 200 Einsatzkräften, bei denen Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreisgebiet und der Stadt Herne im Einsatz waren. Dazu das THW und das Deutsche Rote Kreuz. Nachdem ich bereits seit Sonntag früh mit dem Einsatzstab telefonisch in Kontakt stand, habe ich mich am Montagmorgen vor Ort persönlich über die Lage informiert. Ich kann an dieser Stelle nur sagen: danke an alle Einsatzkräfte, an die vielen Helferinnen und Helfer für das persönliche Engagement bis an die Erschöpfungsgrenze! Wir haben in Herten und Umgebung großartige Leute bei den Feuerwehren – sie haben allen Dank und Respekt verdient.

Aufgrund des Großbrandes im Hertener Süden traf ich erst mit Verspätung im Büro ein, die Besprechung des Verwaltungsvorstandes startete mit einer Stunde Verzögerung. Es war die erste Vorstandsrunde "nur noch zu dritt", denn unser ehemaliger Baurat hat seinen Dienst am Montag in Gelsenkirchen aufgenommen. Ein Thema rückt auch bei uns immer näher in den Fokus - das Coronavirus! Unsere Ordnungsbehörde ist hier in enger Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt, dem Krisenstab im Kreishaus und natürlich mit dem Landesministerium. Wir erhalten laufend aktuelle Informationen und Verhaltensempfehlungen, die wir vorbereiten und im Tagesablauf integrieren. Ich bleibe bei meiner Empfehlung, einen kühlen Kopf zu bewahren und die Dinge mit einer gesunden Gelassenheit anzugehen.

Die scheinbare "Panik" an den Finanzmärkten macht mir mit Weitsicht persönlich größere Bauchschmerzen. Hier zeichnen sich erste konkrete Auswirkung auf die Deutsche Wirtschaft ab - und diese "Bedrohung" ist real und konkret. Die kann Deutschland wue so vieles, nicht alleine lösen. Als Kommune, ich als Bürgermeister, kann da "nur etwas hilflos zusehen", was eine aus meiner Sicht zum Teil verantwortungslose mediale Kommunikation für Auswirkungen produziert und produzieren kann. Wo und wann fängt "der Mensch" wieder an, in seiner Zuständigkeit für sein Handeln Verantwortung zu übernehmen?

Gleichzeitig nehme ich die aktuellen Berichte aus der Türkei und Griechenland besorgt und zugleich auch erschüttert auf. Auch hier gilt es aus meiner persönlichen Sicht die Lage und möglichen Auswirkungen sehr genau zu betrachten. Auch wenn der Vergleich unzulässig erscheint und es sich unwohl anfühlt, gilt hier meine Aufmerksamkeit ebenso der Verantwortung und Verantwortung zu übernehmen.

Bis dahin ein sehr nachdenklicher Vormittag, der klare und zum Teil pragmatische Entscheidungen verlangte. Im Anschluss folgte meine turnusmäßige Rücksprache mit dem Geschäftsführer der Hertener Stadtwerke. Der große Umbau mit einer Neuausrichtung des Copa ca Backums, was seit der Eröffnung vor gut 30 Jahren mit ca. 12 Millionen Euro die größte finanzielle Investition in der kurzen Geschichte in Herten darstellt, ist auf einem guten Weg und liegt im Plan. Etwas, worauf wir uns durchaus freuen dürfen und auch sollten. Weiter führten wir wie so oft, lebhafte Diskussionen über klassische Geschäftsbereiche der HSW, aber auch über Ideen, wie unsere Stadtwerke in Zukunft aufgestellt sind und was können gute wie interessante Geschäftsfelder für Herten sein.
Ja - und ich mache da aus meinem "Herzen keine Mördergrube", die Story zur "Kooperation mit den neuen Stadtwerken Recklinghausen, sucht noch ihr happy End. Auch hier nehmen wir die Herausforderung professionell mit Verantwortung an.

Ein konstruktives Gespräch mit der Leiterin der Musikschule, Frau Fiebig, über die kommenden Projekte und Aktionen zum 40 jährigen Jubiläum rundete den Arbeitstag dann doch noch optimistisch ab.

Dienstag

Zunächst traf ich mich mit meinem Büroteam zu einer kurzen Besprechung über die aktuelle Terminlage und Neuestes vom Tage. Die Pressestelle ist in jeder Bürorunde immer prominent vertreten. Ich befürchte die wenigsten Bürgerinnen und Bürger haben eine konkrete Vorstellung, wieviele Pressemitteilungen zu aktuellen Themen das Presseteam recherchiert, zusammenstellt, abstimmt und veröffentlicht. Im Monat sind das selten unter 150 Sach-Berichte, um Bürgerinnen und Bürger umfassend zu informieren. Oft haben die Berichte aus der Verwaltung, einen aus meiner Sicht völlig irrationalen und unnötigen Ursprung. Denn oft sind sie schlicht erforderlich, um "öffentliche Behauptungen" zu entkräften bis schlicht richtig zu stellen, indem wir die Infirmationslage komplettieren. Diesen Aufwand würden wir uns gerne ersparen, was "man uns aber scheinbar" nicht erlauben möchte. "Only bad news, are good news?"

Danke für das leidenschaftliche und professionelle Engagement des Presse-Teams der Stadt Herten.

Neu in meinem Terminkalender ist jetzt die Amtsleiter-Teambesprechung mit dem fachlichen Leiter des Bereichs Planen und Bauen. Die fachlich vorbereiteten Tagesordnungspunkte werden diskutiert, abgestimmt und da wo möglich sofort entschieden und auf den Weg gebracht. Ich gehe an dieser Stelle nicht ins Detail einzelner Projekte - Ihnen ist bekannt, an welchen Stellen im Stadtgebiet gerade eine Menge passiert. Und damit das weiter so passiert, machen wir hier pragmatisch weiter.

Natürlich läuft parallel auch das Verfahren zur Nachbesetzung des Postens des Stadtbaurates weiter. Wir haben Bewerbungen von qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern erhalten, eine Bewertungsmatrix erstellt und
werden in Kürze die ersten Gespräche führen. Auch hier sind wir im gesteckten formalen Plan.

Gespräche waren auch wie gewohnt der Hauptinhalt des Dienstag vormittags – mit unserer Gleichstellungsbeauftragten, mit der Leiterin des Bürgermeisteramts, etc.pp. ..... die Leitung der Verwaltung umfasst übrigens über 1000 Mitarbeiter*innen und des Konzern Hertens, über 1.700 Mitarbeiter*innen. Da gibt es immer etwas im Team zu besprechen.

Nachmittags besuchte ich Frau Stübben-Endres, die Geschäftsführerin des Autohauses Glückauf in Gelsenkirchen-Buer und Marl. Das Toyota-Autohaus war letztlich der Kontakt, über den die Stadt Herten an ihren wasserstoffgetriebenen Bürgermeisterwagen Toyota Mirai gekommen ist. Natürlich ging es um das Thema Wasserstoff-Mobilität. Noch bewegen wir uns hier in einem Nischenmarkt, das soll sich aber ändern. Schauen wir alle zusammen einmal nach Tokio – in Japan setzt man in steigendem Maße auf die Wasserstoff-Technologie in verschiedensten Anwendungen, um loszukommen von der Atomenergie. In Frau Stüben-Endres schätze ich seit einigen Jahren eine starke Verfechterin neuer Technologien an meiner Seite. Wie oft, ein Austausch auf Augenhöhe und mit Leidenschaft. Danke.

Die Frauenkulturtage – seit Jahrzehnten eine echte Institution in unserer Stadt und in jedem Jahr ein absolutes Highlight im Kulturkalender. Es gibt jedes Jahr wieder etwas Neues zu entdecken und spannende Veranstaltungen zu erleben. Am Dienstagabend hielt ich eine Begrüßung zur Eröffnung. Meine Wertschätzung und Dank für viel persönliches Engagement dem Ehrenamt und den Kolleginnen und Kollegen im Kulturbereich. Das Programmheft mit ganz vielen Highlights finden Sie hier: https://www.herten.de/fileadmin/user_upload/2020_02_03_fb5_broschuere_dinlang_frauenkulturtage_web_kkw__002_.pdf Viel Spaß beim Stöbern und dabei sein!

Mittwoch

Zum Start des Tages unsere Wirtschaft fördern. Chefsache. Unsere wöchentliche WiFö-Runde ist geprägt von sehr effizienter Bearbeitung dutzender laufender Projekte. Das Ergebnis sieht man oft erst viel später im Stadtgebiet oder den Gewerbegebieten. Hier sehen (lesen) Sie es absolut zeitgleich und sind immer ganz nah dabei.

Danach war ein Ortstermin „auf Ewald“ angesagt – hier ging es vor allem um eine Anfrage nach Büroflächen. Was bietet sich besseres an, als solch ein Standort? Arbeiten in echter Zechen-Atmosphäre inmitten eines Industriedenkmals mit Hertens „schönstem Berg“ direkt vor der Tür – mehr Ruhrpott-Feeling geht eigentlich nicht. Natürlich haben unsere Ex-Zechen einen ganz besonderen Charme. Der spielt manchmal bei der Standortwahl auch eine Rolle. Heute war es definitiv der Fall und es könnte ein weiterer Baustein für eine nachhaltige Story werden. Nun müssen sich Vermieter und Mieter / Investor und Nutzer einig werden, da sind "wir raus". ich verstehe mich dort als Ideengeber und Wegbereiter, so handel ich auch im vierten Jahr einer positiven Entwicklung.

Rücksprachen in Sachen Personal und Soziales füllten den Großteil des Nachmittags. Natürlich gehört auch immer ein genügend großes Zeitfenster für die Bearbeitung von Tagespost, Unterschriftenmappen und Emails dazu. An manchen Tagen dauert alleine die Email-Bearbeitung schon weit mehr als zwei Stunden und oft bis in den späten Abend. Das seit Montag zusätzlich bei mir angedockte (Bau)Dezernat, steigert den Kommunikationsbedarf nochmal enorm und stellt die erwartete Herausforderung dar.

Vertreterinnen der Soroptimistinnen aus Herten statteten mir am späten Nachmittag einen Besuch ab – es ging um eine geplante Benefiz-Veranstaltung und um Projekte, die man fördern könnte. Sie haben noch nie von den Soroptimistinnen gehört? Schauen Sie mal hier nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Soroptimist_International Vielen Dank für das Gespräch, wir bleiben in Kontakt!

Kulinarius! Den besuchte ich im Anschluss. Immer wieder gut, immer wieder gerne – der leckere Feierabendmarkt im Hertener Glashaus. Diesmal verpasst? Macht nichts, alle weiteren Termine finden Sie hier: https://www.herten.de/kultur-und-freizeit/veranstaltungen/maerkte-saisonales/kulinarius-der-feierabendmarkt.html
Ein Format, was sich in der Entwicklung noch ein Stückweit sucht. "Beim finden" hilft und unterstützt die Verwaltung / der Kulturbereich zielorientiert mit verlässlicher Kreativität

Donnerstag

Bei der Deutschen Bank in Recklinghausen trafen sich Unternehmerinnen und Unternehmer zum GUT-Unternehmerfrühstück. Das Netzwerk von UnternehmerInnen für UnternehmerInnen trifft sich regelmäßig und ich bin gerne aufmerksamer Gast. Managing Director Herr Buschmann war ein spannender Redner und Gesprächspartner. Unsere Einschätzung der aktuellen, durch "Hysterie" geprägten Wirtschaftslage, stimmten sofort überein. Mehr darüber finden Sie unter http://www.gut-herten.de/startseite.html
Gemeinsamer Austausch ist in allen Phasen des Unternehmerdaseins wichtig – man kann nie „zu viele“ Leute kennen, eher "zu wenig haben".

Der Donnerstag war mit vielen Rücksprachen gefüllt. Am späten Nachmittag ging es dann wieder ab nach Recklinghausen, Anlass und Gastgeber war die Vestische mit einem „Zukunftsdialog“ in der Vest-Arena, mit anschließendem Abendessen und Netzwerken. Wie sieht, wie muss ein erfolgreicher ÖPNV der Zukunft aussehen? Im Kreis und im Land. Ein Thema der Mobilitätswende, was auch in Herten zur Mobilitätsstrategie gehört. Hier wird es viele weitere Gespräche und Workshops geben. Mit Nutzern, für Nutzer. Infrastruktur und Service bilden dabei Schlüsselpositionen, die auch in Herten bewegt werden.

Freitag

Marktgespräche! Das Wetter könnte zurzeit sicherlich besser sein – es lädt nicht gerade zum bummeln und stöbern ein. Dennoch stelle ich mich immer wieder gerne für Gespräche zur Verfügung. Ein bisschen ist es wie in Omas „guter alter Zeit“ - der Markt als Ort der Begegnung, des Gesprächs, des Kennenlernens und Wiedererkennens. Etwas, was das Internet als Handelsplatz nicht bieten kann. Es sind eben zwei verschiedene Welten und auch das ist gut so. Danke für ein paar aktuelle Hinweise, um die ich mich zeitnah kümmern werde.

Rückbau, Umbau, Neubau. (RUN). Zentrale Themen der Stadtentwicklung. Deshalb widmen wir ihnen auch sehr viel Zeit. Die Baustarts der drei neuen Kitastandorte sind erfolgt, hier gab es Sachstandsberichte und Herausforderungen die weiter gelöst werden müssen. Die aktuellen Sanierungsarbeiten an Schulgebäuden sind ein weiterer wichtiger Baustein um unsere Gebäude nicht nur zu erhalten, sondern auch für die Zukunft zu qualifizieren. Weiter über Sportanlagen, Sporthallen bis zum Glashaus - gab es eine Menge Gesprächsbedarf.

Mittags wollte ich gerne nach Marl. Mein Amtskollege Werner Arndt hatte zum Geburtstagsempfang eingeladen. So ein runder Geburtstag ist natürlich ein schöner Anlass für einen Besuch. Leider hatten wir so viele Themen, dass ich erst gegen 15.00 Uhr aus dem Rathaus kam und der nächste Aussentermin um 15.30 Uhr nicht aufgeschoben werden konnte. So bin ich froh, dem Kollegen zumindest bereits sehr früh am Morgen zum Geburtstag gratuliert zu haben, dank unserer medialen Welt.

Samstag

Ein trauriger Anlass führt mich an diesem Vormittag zur Kirche St. Ludgerus. Herr Wilhelm Erfkemper wurde zur letzten Ruhe gebettet. Noch im letzten Jahr durfte ich dabei sein, als er für seine langjährige Tätigkeit als Schiedsmann die Bundesverdienstmedaille erhalten hat.
Auch war er viele Jahre bei der freiwilligen Feuerwehr in Herten tätig – ein langes, engagiertes Leben ist zu Ende gegangen.

Nachmittags werde ich mich in die Höhle der Knappen begeben – TSG Hoffenheim kommt vorbei und lässt drei Punkte da. Hätte ich zumindest in der Hinrunde gesagt. Ob es diesmal reichen wird? Wer weiß – das letzte Pokalspiel lässt einem durchaus Grund zur Hoffnung. Schalker sind bekanntlich leidensfähig und ich kann das nach mehr als 50 Jahren Fantreue sogar belegen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes und bedachtes Wochenende! Bleiben Sie bei sich. Ihr Fred Toplak

Bürgermeister für Herten

Autor:

Fred Toplak aus Herten

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