Busbahnhof Herten-Mitte: Was Dächer können (und nicht können)

Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan. An der Kaiserstraße in Herten-Mitte entsteht der neue Verkehrsknotenpunkt, wichtig für Busgäste, Autofahrer, Radler und Fußgänger. Ende November 2012 ging‘s los. | Foto: Thorsten Seiffert
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  • Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan. An der Kaiserstraße in Herten-Mitte entsteht der neue Verkehrsknotenpunkt, wichtig für Busgäste, Autofahrer, Radler und Fußgänger. Ende November 2012 ging‘s los.
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In Hertens bester Stube wächst er heran, der neue Busbahnhof. Besonders auffällig ist seine wolkenartige Überdachung.

Hoch thront das auf schlanke Pfeifer gestützte Dach über den Platz, an dem in absehbarer Zeit Fahrgäste der Vestischen auf ihre Anschlüsse warten können. Ein ästhetisch-schöner Anblick.
Der Neubau des ZOB Herten soll barrierefrei sein, damit ältere und mobilitätseinschränkte Menschen besser ein- und aussteigen können. Auch die Ampel-Schaltung soll fußgängerfreundlicher werden. Es gibt noch viele weitere Veränderungen, die auch Radfahrern und Autofahrern mehr Sicherheit bieten.

Persönliche Erfahrungen

Zu den verkehrstechnischen Verbesserungen in Sachen Kreisverkehr und Busanbindung kommt die Optik: Sauber und gepflegt soll der ZOB Herten sein, einladend wirkend und die Innenstadt attraktiver machen.
Das war in Recklinghausen auch so geplant: Im Juli 1997 wurde vor dem HBF der Busbahnhof eröffnet. Als ovale Verkehrsinsel, mit eigenen Haltepunkte für jeden Bus, damit die Busse besser rangieren können. Die Wartenzonen für die Fahrgäste befinden sich unter einem sehr hohen Dach. Die nicht überdachte Innenfläche bietet Platz zum schnellen Überqueren.

In Recklinghausen wird man nass

Das klingt nur gut. Fakt: In Recklinghausen werden, wenn‘s heftig regnet und windig ist, die wartenden Fahrgäste nass. Punkt. Da nützen oft auch keine aufgespannten Schirme, denn es fehlt der Schutz von den Seiten. Dies ist meine Erfahrung als jemand, der seit Jahren regelmäßig in Herten und den Nachbarstädten mit Bussen unterwegs.
Noch ein Beispiel: Man sieht an stürmischen Tagen viele kaputte Regenschirme, die in den überquellenden Abfallbehältern des Recklinghäuser ZOB landen, weil es überhaupt keinen Schutz gegen Wind gibt. Der Recklinghäuser Busbahnhof hat viel zu bewältigen: 25 Linien (*) steuern ihn an, und an einem durchschnittlichen Werktag sind 30.500 Fahrgäste (*) unterwegs.

Fußgängerfreundlich und mehr Sicherheit

Obwohl ähnlich konzipiert und aussehend, bietet der Busbahnhof Marl-Mitte (12 Linien, 10.900 Fahrgäste pro Werktag) etwas mehr Schutz vor schlechtem Wetter.
In Herten-Mitte an der Kaiserstraße entsteht der neue ZOB. Kosten sollen der Busbahnhof plus neuer Kreisverkehr rund 3,6 Millionen Euro. 1,2 Millionen Euro stammen von der Stadt Herten. Das Land schießt 665 000 Euro bei. Der Rest kommt vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).
Bleibt zu hoffen, das Herten es besser macht als Recklinghausen. Besser als in Recklinghausen sieht es in Herten schon jetzt aus. Aber schöne Optik alleine ist auch nicht alles.

Hintergrund:
- Eigentümer der Busbahnhofe sind die Städte. Daher sind sie auch für den Bau und Instandhaltung zuständig.
- Die Vestische als regionaler Verkehrsbetrieb wird bei der Bauvorhaben gehört. An den Haltestellen und ZOB (Zentrale Omnibusbahnhöfe) kümmert sie sich beispielswiese um Fahrplan-Aushänge.
- Der Busbahnhof Herten-Mitte wird von 14 Linien angefahren. An einem durchschnittlichen Werktag sind hier 11.200 Fahrgäste (*) unterwegs.

(*) Diese Zahlen nennt Norbert Konegen, Pressesprecher der Vestischen.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

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