NUR im Vest: Osterfeuer in der Kritik

Osterfeuer gehören einfach zum Fest dazu. Oder? Nicht jeder befeuert traditionell die Natur, Reinhard Bömke von NUR im Vest kritisiert den Brauch im Jahresrhythmus. Wir fragten nach, warum:

Sie kritisieren die Tradition der Osterfeuer. Was stört Sie eigentlich?

"Die Entsorgung von „Altlasten - Entrümpelungen“. Auf den meisten Osterfeuern werden Materialien verbrannt die eigentlich zum ZBH gehören. Bei einer Kontrolle mit Freunden von der Presse haben wir Kühlschränke, Sofas, Matratzen, Kunststofftreppen und ganze Plastik-Sitzmöbel sowie Autoreifen gefunden. Einige Landwirte nehmen Geld für die Entsorgung. Auch das ist nicht o.k. Tradition gegen Geld? Erinnert an alte Zeiten mit Seele aus dem Fegefeuer. Im letzten Jahr hatte der WDR uns begleitet - Gladbeck und Bottrop, hier gab es fast keine Bemängelungen. In Herten sieht es leider nicht so gut aus. Trockenes Holz, unbearbeitet, Heckenschnitt der nicht grün ist. Alles kein Problem. Aber Grünschnitt und Unrat gehören nicht auf ein Osterfeuer. Dafür gibt es Gesetze."

Machen Sie bei solchen Feuern dann gar nicht mit?

"Wir distanzieren uns von diesem Brauch.
Immer mehr Kommunen in NRW verbieten Osterfeier ganz. Feinstaub bringt schon so in fast allen Gemeinden die Werte ans Limit. Eine Überschreitung der Grenzwerte darf an maximal 35 Tagen erfolgen - schon jetzt haben einige Städte 29 Tage - Anfang April.
Und die Ostertage bringen im Schnitt noch einmal 3 Tage Überschreitung hinzu. Ich meine, Grund genug nicht mit zu machen."

Was steht nach dem Osterfest bei NUR im Vest an?

"Texel steht auf unserem Programm. Mit etwa 30 Teilnehmern werden wir eine Woche die Tier- und Pflanzenwelt von Texel begutachten, erwandern und fotografieren. Ein Ranger zeigt uns eine Kolonie von 150 Paaren Löffler. Wir freuen uns auf eine Woche Entspannung.
Immerhin haben wir 400 Nistkästen verkauft, zusammengebaut mit Schulen und Kindergärten. Und unzählige Osterfeuer kontrolliert. Also echt verdient. Und dann steht das Volksradfahren in Gladbeck an, auch hier planen wir die Naturroute mit Hilfe des Kreises."