ExtraSchicht lockt am Samstag zu zwei Spielorten in Herten

Foto: Kathrin Popanda
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Die „Nacht der Industriekultur“ wird 18. Wieder locken Musik, Vorträge sowie Ausstellungen Besucher zu besonderen Orten im Ruhrgebiet. Auch die ExtraSchicht in Herten präsentiert am Samstag, 30. Juni, auf den beiden ehemaligen Zechengeländen Ewald und Schlägel & Eisen ab 18 Uhr wieder ein vielfältiges Programm. Tickets sind im Vorverkauf für 17 Euro und ermäßigt für 14 Euro erhältlich.

„Bei der Extraschicht feiern wir die Zukunft der Orte, ohne ihre Vergangenheit zu vergessen“, so Bürgermeister Fred Toplak. „Wir zeigen, wie sich die ehemaligen Zechengelände zu neuen, zukunftsorientierten Standorten entwickelt haben“, ergänzt Martin Rinke, Geschäftsführer der auf Ewald ansässigen Motorworld. Die diesjährige ExtraSchicht auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ewald steht unter dem Motto „Licht am Schacht“. Aus diesem Grund leuchten die Industriebauten in diesem Jahr noch heller als im vergangenen Jahr. „Die ehemaligen Zechengebäude sind die Stars des Abends.
Es gibt Austellungen, Führungen und ein Musikprogramm in den Gebäuden und auf dem Außengelände. Neben dem Künstler Punky Bahr, der mit illuminierten Paraden auf dem Gelände unterwegs ist, sind auch die „Zechen-Tussis“ als musikalischer Walkact zu sehen. Auf der Bühne am Doncasterplatz stehen die Musiker DJ Moguai, Kieron & Band feat. Giulia Wahn und die Florians.
Der Revue-Palast Ruhr zeigt bei der ExtraSchicht fünf Travestie-Shows. Der Höhepunkt des Abends ist das große Feuerwerk um 23.30 Uhr mit musikalischer Untermalung. „In diesem Jahr gibt es eine besondere Premiere beim Feuerwerk. Der Landesjugendchor und DJ Moguai präsentieren eine neue Version des Steigerlieds“, betont Henning Prinz, Inhaber der Agentur Prinz, die für das Programm der Veranstaltung verantwortlich ist.
Teil der ExtraSchicht ist auch die 7. Revierkunst, bei der Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten in der Waschkaue, Jugendkaue und Lampenstube ausstellen. Von Malerei, Skulpturen aus Stahl und Holz, Fotokunst bis hin zu einer Live-Tätowierung ist für alle etwas dabei. Neben der ExtraSchicht am Samstag, 30. Juni, von 10 bis 24 Uhr, findet die 7. Revierkunst auch am Freitag, 29. Juni, von 12 bis 22 Uhr und am Sonntag, 1. Juli, von 10 bis 18 Uhr auf Zeche Ewald statt.
Zur ExtraSchicht können die Besucher auf der Zeche Schlägel & Eisen Einiges erleben - etwa eine Zeitreise in das Herten der 50er, 60er und 70er Jahre erleben. Dabei geht es um Schalke, Taubenzucht, deutsche Schlager und den Kegelsport. Wenn am 30. Juni ab 18 Uhr auf Schlägel & Eisen die ExtraSchicht beginnt, können sich die Besucher auf zahlreiche Attraktionen freuen. Schon zur Eröffnung werden – nachdem das Steigerlied erklungen ist – hunderte Tauben in den Hertener Abendhimmel starten. Die Aktion soll an die lange Taubensport-Tradition erinnern, die insbesondere auch die Kinder der Bergmannsfamilien begeistert miterlebt haben. „Stolze Erben“ nennt der Klub Schlägel & Eisen die Menschen, deren Kindheit vom bergmännischen Leben geprägt war. Aus ihrer Sicht werden zur ExtraSchicht Geschichten erzählt und inszeniert. Da auf Schlägel & Eisen die Herzen der Bergmannsfamilien für Schalke schlugen, kommen auch die Knappen nicht zu kurz. Für einen Fußball-Talk werden der ehemalige UEFA-Pokalsieger Ingo Anderbrügge, der Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann, der Schalke-Experte Oliver Kruschinski und der TV-Moderator Gregor Schnittker in der Schwarzkaue Platz nehmen. Im Tiefkeller des Bergwerks ist das typische Wohnzimmer des begeisterten Schalke-Fans aufgebaut: Schals, Fahnen und Wimpel in königsblau zieren hier die kahlen Betonwände. Historische Fußballfotos, Fanhymnen vom Schallplattenspieler, alte TV-Geräte mit Spielszenen und ein Schauspieler, der Spielberichte vorliest, komplettieren das Bild. Im Lampengang und in der ehemaligen Dusche wird in der Nacht der Industriekultur lebhafte Kneipenstimmung aufkommen. Die ehemaligen Industrieräume wurden mit alten Sofas, Stehleuchten und Nierentischen gemütlich gemacht. Jetzt kann im Lampengang auf einer 23 Meter langen Kegelbahn „Schmackes aufs Vorderholz“ genommen werden. Unterdessen laden die Mitglieder des örtlichen IGBCE-Verbandes in der Dusche zum Skat-Spiel ein.
Auch das musikalische Programm klingt immer wieder wie „damals auf’m Pütt“, wenn beispielsweise die stimmgewaltige Sängerin Ute Eisenhut Schlager aus den 50er und 60er Jahren zum Besten gibt. Richtige Bergbau-Romantik kommt auf, wenn die Bergleute Rudy Cash und Gerhard Könecke ihre Lieder singen. Mit Auftritten des Mädchenchores „I Dolci“ und der „Steiger-Gang“ schlagen die Veranstalter dann eine Brücke in die Gegenwart. Die Musiker wagen sich an Neu-Interpretationen des traditionellen Liedguts. Da erklingt beispielsweise ab 19.30 Uhr das Steigerlied im Roots-Rock-Gewand oder im Herbert-Grönemeyer-Stil. Spätestens ab 20.45 Uhr, wenn die preisgekrönte Funk-Band „Nina and the Fat Pack“ auftritt, soll dann getanzt werden. Ab 22 Uhr übernehmen dann die „Lexus Allstars“, die bereits in den letzten Jahren mit ihrem verrückten Reggae-, Ska- und HipHop-Klängen für viel Begeisterung gesorgt haben. Anschließend wird GOETZ an den Plattentellern stehen und mit elektronischer Tanzmusik für Ekstase sorgen. 

Foto: Kathrin Popanda
Studenten der Essener Folkwang-Universität sind als Walking Acts unterwegs. | Foto: privat
Autor:

XY Z aus Sonsbeck

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