Hildener Prinzenpaar mit einem großen Herz für den Karneval

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Hilden (WK). Betritt man zum ersten Mal die Wohnung von Daniel Pitschke und Sabine Scherf, möchte man es kaum glauben: Das sind doch keine Karnevalisten, vermutet man, sondern zwei ganz normale junge Leute, die gerade zusammengezogen sind und jetzt im Begriff sind, ihr „Familiennest“ aufzubauen, so sachlich und anonym ist die Einrichtung gehalten. „Wir legen eben nicht besonderen Wert auf Äußerlichkeiten“, meint Daniel Pitschke, der mit seiner Lebenspartnerin Sabine Scherf das diesjährige Tollitätenpaar für Hilden repräsentiert. „Wir tragen den Karneval halt eher im Herzen.“ Gerade eine klitzekleine Ecke im nüchtern gestalteten Ambiente des Wohnzimmers deutet auf einen jecken Hintergrund hin: Da stehen doch tatsächlich ein paar bunte Strüsskes rum - und ein Busch mit ziemlich zerzausten Fasanenfedern fällt auf. „Das war einmal Daniels ganzer Stolz auf seiner Prinzenkopfbedeckung“, amüsiert sich Sabine Scherf. „Leider ist er mit seinen Federn beim Gastbesuch der Musketiere beim Dülkener Funkenbiwak vor zwei Wochen im Bus in den Ventilator geraten – mein lieber, zerrupfter Prinz!“ Natürlich ist der optische Schaden wieder längst ausgemerzt. “Wir wollen ja ein gutes Bild für die Stadt und das Brauchtum bieten“, so die beiden. Und: „Wir tragen das Hildener Wappen mit sehr großem Stolz.“ Dieser Enthusiasmus macht das Paar so ungewöhnlich: Mit gerade einmal 27 Jahren (er) und 24 Jahren (sie) ist das weitaus jüngste Prinzenpaar in der Hildener Karnevalsgeschichte engagierter als so mancher alte jecke Hase im örtlichen Vereinsleben der Fünften Jahreszeit. „Was macht denn das Gesicht einer Stadt aus?“, fragt Daniele Pitschke rhetorisch. „Die Vereine bringen doch das Leben. Wir möchten andere junge Menschen dazu bewegen, sich hier einzubringen und für Vielfalt zu sorgen.“ Diesen Anspruch leben beide vor: Daniel mischt seit 2008 bei der KG Musketiere mit und sorgt seit 2010 als Tanzoffizier in der lustigen Tanz-Truppe der HKM-Boys für Stimmung. Romantischer Nebeneffekt: Hierbei lernte er dann auch seine Sabine kennen, die seit ihrer frühesten Kindheit in Monheim und Langenfeld tanzt und ebenfalls aktives Mitglied bei den Musketieren ist. „Das Leben im Verein ist sozialer Kontakt und zwischenmenschliche Bereicherung“, weiß Daniel, der zudem als Mitglied bei der St. Sebastianus Schützenbruderschaft in Düsseldorf Eller mitmacht. „Karnevalsprinz zu sein ist dabei natürlich direkt ein Höhepunkt.“ Gerade die kleinen, intimen „Wohnzimmer-Auftritte“, wie es Daniel treffend bezeichnet, machen für beide den Reiz aus. „Als wir den erkrankten Enrico, den Wirt unseres Prinzenstandquartiers Pfannkuchenhaus, besuchten, war eine richtig rührselige Stimmung!“, freut sich Sabine. Rund 160 Veranstaltungen hat das Prinzenpaar noch in den nächsten Wochen vor der Brust. Und hat sich jetzt erst einmal Urlaub genommen, um seinen jecken Pflichten angemessen nachzukommen. Da bleibt zwischendurch gerade einmal ein bisschen Zeit, mit dem fünfjährigen Lucky, einem Podenco-Hundemischling aus Spanien, einen Spaziergang durch den Stadtwald zu machen. „Ansonsten haben wir großen Spaß, das Hildener Prinzenpaar zu verkörpern. Eine Zeit, die man sein Leben lang nicht vergessen wird“, sind sich Daniel und Sabine sicher – und freuen sich riesig auf die kommenden närrischen Tage.

Autor:

Werner Kimmel aus Hilden

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