Es bleibt noch viel zu tun
Iserlohn verschlechtert sich im ADFC-Fahrradklima-Test

Iserlohn, fahrradfreundliche Stadt in NRW? | Foto: Stephan Faber
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Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests (FKT) 2020 liegen vor. Die Stadt Iserlohn erzielte bei dieser Online-Befragung zum Thema “Radfahren in unserer Stadt” eine Gesamtbewertung von 4,2. Dies stellt im Vergleich zur vorherigen Befragung im Jahr 2018, bei der eine Gesamtnote von 4,0 erreicht wurde, eine leichte Verschlechterung dar. Im Ranking der teilnehmenden Städte belegte Iserlohn damit in seiner Größenkategorie (50.000 - 100.000 Einwohner) Platz 84 (von 110) auf Bundesebene und Platz 32 (von 46) auf der Ebene des Landes NRW.

Der ADFC Iserlohn bedankt sich bei insgesamt 225 Teilnehmern (plus 11,1%) fürs Mitmachen, für gute, sachliche und konstruktive Kritik und auch für viele aufmunternde Bewertungen und Rückmeldungen. Die gestiegene Teilnehmerzahl zeigt deutlich, dass das Fahrrad auch in Iserlohn angekommen ist und sendet ein starkes Signal an unsere Politik, sich diesem - nicht nur für den Verkehr relevanten - Thema verstärkt zuzuwenden. Durchweg positiv bewertet wird dabei der geringe Anteil von Fahrraddiebstählen, die Breite und Oberfläche von Radwegen, viele für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnete Einbahnstraßen sowie das eher geringe Konfliktpotential zwischen Radfahrern und Fußgängern.
Eher als negativ empfunden wird hingegen die Radwegführung an Baustellen, die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, die unzureichende Kontrolle von Falschparkern, fehlender Winterdienst und das Fehlen von Möglichkeiten Fahrräder gut und sicher abstellen zu können. Insgesamt wird der Stellenwert des Radfahrens in unserer Stadt noch als zu gering erachtet.
Diese leichte Verschlechterung im Fahrradklima ist zum einen das Ergebnis einer Stagnation in der Umsetzung des Iserlohner Radverkehrs-Konzeptes, bei dem die Realisierung vieler bereits geplanter Maßnahmen verschoben worden ist. Zum anderen steigt bei den Bewertenden das Radfahr-Bewusstsein und der Anspruch an eine gute Radfahr-Infrastruktur.
Diese wird von vielen auf Reisen und im Urlaub anderweitig erfahren und als positiv empfunden. Und in diesem Vergleich zeigt sich für Iserlohn eben noch Nachholbedarf. Mit ihrem durchaus brauchbaren Radverkehrskonzept aus 2017, ihrem erneuten Antrag zur Aufnahme in die “Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte” (AGFS), ihrem Mitwirken an den Masterplänen “Radverkehrsnetz MK” und “Lenneroute” und ihrer beabsichtigten Einbeziehung weiterer Akteure in den kommunalen Arbeitskreis “Radverkehr” ist Iserlohn auf dem Weg, das Radfahren in unserer Stadt sicherer und attraktiver zu machen. Doch bis das Etappenziel “Fahrradfreundliche Stadt” für Iserlohn wirklich erreicht ist, so zeigt der FKT 2020, bleibt noch viel zu tun.

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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