Wer zahlt nach dem Foul?

Freizeitsport dient nicht nur der Erbauung, sondern ist auch gesund. Aber es kann auch alles ganz anders kommen: Sportunfälle gehören zur Tagesordnung. „Jedem Freizeitsportler ist eine Privathaftpflichtversicherung dringend ans Herz zu legen“, sagt Lilo Blunck, Vorstandsvorsitzende des Bundes der Versicherten (BdV):
Fußballeralltag: Stürmer und Abwehrspieler heben gleichzeitig zum Kopfball ab und prallen mit den Köpfen heftig auseinander. Der eine rappelt sich wieder hoch, der andere bleibt am Boden. Was ist passiert? Keiner der Spieler hat sich regelwidrig verhalten. Der Zusammenstoß war buchstäblich Pech.
Die Gesundheitsversorgung ist geregelt, die Krankenversicherung übernimmt die Kosten der Behandlung. Schadensersatz- oder Schmerzensgeldansprüche dagegen entstehen nicht. Lilo Blunck: „Bei regelgerechtem Verhalten gibt es keine Haftung, weil die Sorgfaltspflicht nicht verletzt wird.“
Etwas anderes ist es, wenn beim privaten Fußballmatch Fouls oder Rangeleien ins Spiel kommen. Dann herrscht Fahrlässigkeit oder sogar grobe Fahrlässigkeit vor. Danach spielt die Haftungsfrage plötzlich doch eine Rolle. „Jetzt kann dem Spieler die Privathaftpflichtversicherung nützlich werden. Tritt er nämlich seinem Mitspieler in die Beine, hat der Anspruch beispielsweise auf Schmerzensgeld – die private Haftpflicht zahlt, jedoch nicht bei Vorsatz“, so die BdV-Chefin.
Wer für sich selbst etwas tun möchte, um sich nicht nur unbeschwert im Freizeitsport zu bewegen, dem empfiehlt der BdV den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, mindestens jedoch einer Unfallversicherung.
„Um es klar zu sagen: Ob der Fußballer im Rahmen der Spielregeln oder durch Foul verletzt wurde, die Kosten für Arzt- oder Krankenhausbehandlung übernimmt entweder die gesetzliche Krankenkasse oder die private Krankenversicherung, je nachdem, bei wem er versichert ist“, warnt Blunck.
BdV-Tipp: Sportler sollten nachfragen, ob ihr Verein möglicherweise eine Unfallversicherung für seine Spieler abgeschlossen hat. Dann muss ein Unfall auch dort gemeldet werden. Übrigens: Eine private Unfallversicherung ist trotzdem zusätzlich ratsam, weil deren Versicherungssumme individuell gestaltet werden kann. Foto: Hofschlaeger

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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