Solarbetriebene Pressmüllbehälter für Iserlohn

Waldstadt hofft auf mehr Sauberkeit

In der Iserlohner Innenstadt ist in diesen Tagen ein Projekt angelaufen, das für mehr Sauberkeit und effizientere Planung bei der Leerung von Abfallbehältern sorgen soll.

An zwei Standorten in der Innenstadt hat die Stadt Iserlohn in Zusammenarbeit mit dem Stadtbetrieb Iserlohn / Hemer (SIH) "smarte" Abfallbehälter aufgestellt. Ein Behälter ist auf dem Schillerplatz am Treppenaufgang im Bereich der Sparkasse zu finden, der zweite auf dem Alten Rathausplatz / Ecke Unnaer Straße.

Die Behälter sind ein Projekt im Rahmen der Iserlohner Smart-City-Strategie und haben die Aufgabe, den eingeworfenen Müll durch Zusammenpressen zu verdichten und so für mehr Sauberkeit zu sorgen; das Überquellen zu voller Behälter soll so vermieden werden.

Die dafür notwendige Energie erzeugen die Behälter über ein eingebautes Solarmodul selbst, im Betrieb sind sie somit klimaneutral. Der eingebaute Akku speichert Energie für rund zwei bis drei Wochen, sodass auch eine Schlechtwetterperiode der Funktion im Inneren nichts anhaben kann. Sensoren registrieren die Füllmenge, zeigen sie optisch außen an und melden, wann diese geleert werden müssen.

Die Funktionsweise ist leicht erklärt: Über eine große Klappe, die mittels eines Fußpedals oder per Hand geöffnet werden kann, wird der Müll eingeworfen. Nach einigen Einwürfen erfasst ein Sensor im Inneren die Menge und löst den eingebauten Stempel aus, der den Müll zusammendrückt. So kann – je nach Art des eingeworfenen Mülls – fünf bis sieben Mal mehr Müll aufgenommen werden, als sonst in übliche 120 Liter große Abfalleimer passen würde. Sobald ein Abfallbehälter fast voll ist und bald geleert werden sollte, schickt er eine Nachricht an die Mitarbeitenden des für die Leerung zuständigen SIH. Diese können über eine App nicht nur ablesen, welcher Abfallbehälter genau geleert werden muss, sondern auch, wie voll die einzelnen Behälter aktuell sind.

Für das Team der Straßenreinigung hat das mehrere Vorteile: Die smarten Abfalleimer mit mehr Füllvolumen müssen weniger häufig geleert werden als herkömmliche, zudem erspart das Meldesystem durch genauer planbare Routen unnötige Wege zu halbvollen Behältnissen.

Die Kosten für die beiden Solarpressmülleimer betragen rund 12.000 Euro. Die Finanzierung erfolgte vollständig durch Fördermittel des Bundesprogramms "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" (ZIZ). Bewährt sich das System, sollen bei Bedarf weitere smarte Mülleimer angeschafft werden