Die 100 Heiligen aus der Kalkarer Nicolai-Kirche

Auch im Georgsaltar sind zahlreiche Heilige zu finden, wie Pastor Alois van Doornick weiß. | Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer
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100 mal elf Wörter, zusammengefasst zu 100 kleinen Gedichten – viel Arbeit hat sich Pastor Alois van Doornick für „seine“ Kirche gemacht. Der Pfarrer von St. Nicolai in Kalkar hat für jeden der 100 Heiligen, die in der Kirche von den mittelalterlichen Schnitzaltären oder den Gemälden auf die Besucher schauen, ein sogenanntes „Elfchen“ verfasst.

Diese nach einer festgelegten Form verfassten Kurztexte verraten etwas über den Heiligen und geben zugleich noch kleine Denkanstöße.
Van Doornick lacht und erzählt: „Ich schreibe gerne auch mal ein ganzes Gedicht zum Geburts- oder Namenstag, daher habe ich mich an die Elfchen zu den Heiligen gesetzt.“ Dabei hat er nachgeforscht und herausgefunden, dass an insgesamt 325 Stellen in der Kirche Heilige dargestellt werden. „Und sie alle sind aus der Zeit vor der Reformation“, betont van Doornick, mithin sind sie also mehr als 500 Jahre alt. Zur „Nacht der offenen Kirchen“ vor wenigen Tagen hatte die Gemeinde eine Ausstellung angeboten, die nun in die Verlängerung geht. An mehreren Stellen in der Kirche liegen die Elfchen von van Doornick bei den jeweiligen Heiligen aus, Bücher über die Heiligen helfen Besuchern, ihren Namenspatron zu finden. In langen Listen sind zudem die Namenstage aufgeführt. Zudem gibt es auch Informationen zu Heiligen wie Edith Stein und Mutter Teresa, die erst hunderte Jahre nach Fertigstellung der Schnitzaltäre lebten und heiliggesprochen wurden.
„Wir haben hier in den ersten Tagen schon eine große Resonanz erlebt“, sagt van Doornick. Das Wissen um die Heiligen sei immer mehr verloren gegangen, die Ausstellung ermögliche es Besuchern, die Kirche besser kennenzulernen. Auch er selbst, gibt van Doornick zu, habe bei einigen Heiligen noch mal genau nachschlagen müssen, wer sie waren und wann sie lebten. „Das ist sehr spannend“, versichert er.
Die Nicolai-Kirche, direkt am Kalkarer Marktplatz, ist werktags von 10 Uhr bis 11:45 Uhr und von 14 Uhr bis 17:45 Uhr geöffnet. Sonn- und feiertags kann sie von 14 Uhr bis 17:30 Uhr besichtigt werden. Wer sich selber auf die Suche nach seinem Namenspatron begeben will, hat dazu noch bis Anfang November Zeit. Dann feiert die Kirche das Fest Allerheiligen. Van Doornick grinst verschmitzt: „Wir haben nicht alle – aber wir haben viel Heilige bei uns.“ (pbm/cb)

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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