Keine Qual für den besten Freund des Menschen

So soll es sein: Statt mit Starkzwangmitteln wie Stachelhalsband oder Stromreizgerät sanft mit dem Tier umgehen. | Foto: privat
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  • So soll es sein: Statt mit Starkzwangmitteln wie Stachelhalsband oder Stromreizgerät sanft mit dem Tier umgehen.
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Stachelhalsbänder mit nach innen gerichteten Stacheln wurden früher zur Hundeerziehung benutzt und sind teilweise auch heute noch in Gebrauch.

Die Idee, eine Aktion zur Abschaffung zu starten, kam von Sonja Meiburg, Betreiberin einer Hundeschule in Volkenschwand in Bayern. Da sie den Termin auch in sozialen Netzwerken im Internet veröffentlichte, wurde die Aktion zu einer bundesländer- und länder­übergreifenden Aktion, der sich über 200 Hundeschulen angeschlossen haben.
Die beteiligten Hundeschulen und Trainer bieten über verschiedene Aktionszeiträume an, demjenigen, der ihnen sein Stachelhalsband, Würgehalsband oder Stromreizgerät abgibt, eine kostenfreie Trainingsstunde an. Dabei ist es egal, warum der jeweilige Halter zu diesen Mitteln gegriffen hat. Egal, ob der Hund an der Leine zieht, andere Hunde anpöbelt oder jagen geht, die Initiatoren versichern, dass ein Stachelhalsband nicht benötigt wird.
Die angeschlossenen Hundeschulen arbeiten über positive Verstärkung und erhoffen sich eine konstruktive Auseinandersetzung mit dieser Art der sanften, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Ausbildung. Ihr Ziel ist es, Hemmschwellen abzubauen und neue Wege aufzuzeichnen. Die Starkzwangmittel sollen aus dem Alltag der Hunde verschwinden.
Die lokale Resonanz auf die Aktion „Tausche Stachelhalsband gegen Training“ ist bisher gering. „Bei mir haben sich viele gemeldet, aber keiner hatte ein Stachelhalsband“, erklärt Hundetrainerin und Verhaltensberaterin Heike Hillebrand aus Bönen. Sie vermutet, dass Leute, die solche Mittel zur Hundeerziehung einsetzen, nicht davon ablassen wollen. Ähnlich sieht das auchTierpsychologin Birgit Kawallek aus Kamen. „Bisher habe ich nur eine Meldung erhalten.“ Beide hoffen, noch einige Hundebesitzer zum Umdenken anregen zu können.
Die Initiative arbeitet zeitgleich an einer Petition, die das ausdrückliche Verbot von Verkauf, Ankauf und Einsatz von Stachelhalsbändern in Deutschland im Tierschutzgesetz erreichen will. In der Schweiz und in Österreich ist die Verwendung ausdrücklich verboten. Auch in Deutschland erhoffen sich die Initiatoren eine möglichst große Zustimmung, da für einen Erfolg der Petition mit Anhörung 50.000 Unterschriften innerhalb von nur drei Wochen, erreicht werden müssen.

So soll es sein: Statt mit Starkzwangmitteln wie Stachelhalsband oder Stromreizgerät sanft mit dem Tier umgehen. | Foto: privat
Mit diesem Plakat wird für die Aktion geworben. | Foto: privat
Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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