Bundeswehr-Bigband spielt zugunsten von Tim

Der achtjährige Tim hat zahlreiche Opertationen und Chemotherapien hinter sich. Eine Delfin-Therapie würde seiner Genesung helfen.
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Langenfeld. „Für die gute Sache blasen wir gerne den Marsch“, erklärt Thomas Ernst von der Bundeswehr-Bigband. „Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir auch Marsch-Musik in unserem Repertoire haben. Wir spielen Songs, die die Leute auch kennen: Pop-Musik, Rock und Swing“. Auf Einladung der Förderkreises ZNS – der Verein engagiert sich seit vielen Jahren für Menschen mit einer Schädigung des Zentralen Nervens-Systems – spielt die renommierte Big-Band am Montag, 16 Juni, ab 20 Uhr, auf dem Langenfelder Marktplatz für den guten Zweck.

Der Eintritt ist frei

Der Eintritt ist frei. Möglich macht das Konzert unter anderem die Stadt-Sparkasse Langenfeld, die bereits das Konzert der Bundeswehr Big Band vor drei Jahren unterstützte. „Für den Förderkreis engagieren wir uns schon lange, die Big Band kennen wir ebenfalls und als wir hörten, wo das Geld hinfließen soll, mussten wir nicht lange überlegen“, erklärt Vorstandsmitglied Stefan Noack das Engagement der Sparkasse. Der Erlös des Konzertes kommt diesmal dem achtjährigen Tim zugute.

Bösartiger Gehirntumor

Tim war beliebt in Kindergarten und Schule, tobte gerne mit Gleichaltrigen herum und spielte Fußball. All das hätte noch lange so weitergehen können, wenn nicht das Schicksal erbarmungslos zugeschlagen hätte.
Ende Januar 2013 wurde bei Tim ein großer bösartiger Hinterhirntumor diagnostiziert.

68 Chemo-Therapien

In diesem letzten Jahr haben er und seine Mutter Marion Sternberg die Hölle durchlebt. Sage und schreibe 68 Chemo-Therapien hat der Junge, der nur noch Haut und Knochen ist (20 Kilo bei 1,28 Metern Größe), über sich ergehen lassen müssen, abgelöst durch Klinik-aufenthalte, Reha-Kuren, und dann wieder Chemo… Und, wie Wolfgang Schapper wusste, stand am Tag der Pressekonferenz für das Konzert erneut ein OP-Termin an.

Delfintherapie kann helfen

In einer der Kliniken hat eine Ärztin die Mutter auf die Delfintherapie aufmerksam gemacht, die schon bei vielen Kindern reine Wunder bewirkt hat. Was da eigentlich passiert, weiß man nicht genau zu sagen, doch die Nähe und das Spielen mit der Tieren hat schon unglaubliche Heilungserfolge erzielen können. Nun wollen Mutter und Sohn (mit fachlicher Begleitung) im Herbst für zehn Tage eine solche Therapie auf den Antillen (Curacao) machen. Dazu (und für viele andere Dinge, die die Krankenkasse nicht bezuschusst) fehlt das Geld. Die zehntägige Therapie kostet immerhin 10. 000 Euro.

Engagement vor Ort

Der ZNS-Vorsitzende Wolfgang Schapper erklärte: „Ich bin froh, mit dem Konzert etwas Gutes für ein Kind aus der Region tun zu können“. 2500 Euro – auch im Vorgriff auf das Konzert – hat der Förderkreis der Mutter von Tim bereits überwiesen. Auch Thomas Ernst freut sich, zusammen mit der Band sich für den achtjährigen engagieren zu können.
Letzter Konzertabend für Holger Helbig
Für den Langenfelder Holger Helbig wird es übrigens der letzte Konzertabend sein. Er hat 33 Jahre lang mit Begeisterung in der Big Band gespielt. An dem Konzertabend stimmt die Big Band auch voraussichtlich zwei Nummern an, die der Lokalmatador für die Musiker umgesetzt hat.
Seit ihrer Gründung 1971 hat die im rheinischen Euskirchen beheimatete Big Band der Bundeswehr unzählige Konzertveranstaltungen gespielt, bei denen mehr als sechzehn Millionen Euro für wohltätige Zwecke zusammen kamen. Außerdem ist die Band häufig weltweit in „diplomatischer Mission“ der Bundesregierung unterwegs, um für den „guten Ton“ auf internationalem Parkett zu sorgen.

Infos über die Bundeswehr-Bigband

Ob Moskau, New York, Oslo, Madrid, Tokio oder Berlin, oder den UN Truppenteilen aller Nationen in den Einsatzgebieten der Bundeswehr im Ausland – die Klänge der Big Band der Bundeswehr sind vielen Zuhörern in bester Erinnerung.
Heute setzt sich das Orchester um Bandleader Christian Weiper aus 26 Profi-Musikern zusammen. Jeder von ihnen ist oftmals auf mehr als einem Instrument ein exzellenter Solist. Fast alle Musiker sind Berufssoldaten. In Langenfeld mit dabei ist auch Sängerin Bwalya Chimfwembes. Ihre Stimme ist so exotisch wie ihre Herkunft. Sie wurde in einem Missionskrankenhaus in Monze, einer kleinen Stadt im Herzen der Südprovinz von Sambia in Afrika geboren und hat aus diesen bescheidenen Umständen den Sprung auf die Weltbühne geschafft.
Des Weiteren gehören acht Bühnentechniker, meist junge Wehrpflichtige mit elektrotechnischen Vorkenntnissen, sowie zwei zivile Berufskraftfahrer dazu, die für eine pünktliche und unbeschadete Ankunft von Personal und Material an den jeweiligen Auftrittsorten im In- und Ausland Sorge tragen. Nicht zu vergessen sind der Tonmeister und der Monitormann, die für jeden Auftritt engagiert werden, um an den Reglern des Mischpults für den richtigen Sound am jeweiligen Auftrittsort zu sorgen.

Großes Team

Unter der Leitung eines erfahrenen Hauptfeldwebels gelingt es der Technikcrew trotz der vielen erdenklichen Schwierigkeiten, die es oftmals bei dem Einsatz des zirka acht Tonnen schweren und hochempfindlichen Musik-, Ton- und Lichtequipments auftreten, pünktlich zu Konzertbeginn alles in die richtige Position zu rücken. Nur durch das Engagement und den hohen Anspruch jedes Einzelnen ist es möglich, immer wieder aufs Neue ein hervorragendes Konzert zu präsentieren. Schmunzelnd bezeichnen einige Insider die swingende Formation aus
Euskirchen als „musikalischste und beliebteste“ Einheit der Bundeswehr.

Großzügige Spende erwünscht
Der Eintritt ist frei. Der Förderkreis ZNS bittet die Besucher aber um eine großzügige Spende. Das Geld kommt dem achtjährigen Langenfelder Tim zugute, bei dem Ende Januar vergangenen Jahres ein Gehirntumor festgestellt wurde. Nach etlichen Operationen und Chemotherapien verspricht eine Delfin-Therapie eine Verbesserung seines Gesundheitszustandes.

Weitere Infos über die Bundeswehr-Bigband hier

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

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