Staatssekretär Uwe Feiler zu Besuch auf dem „etwas anderen“ Bauernhof Korte in Menden
Informationen von der Basis

Ein weiteres „Geschäftsfeld“ auf dem Hof Korte: Mikroschweine. Der Kleine gewann gleich die Herzen der Gäste aus Berlin und dem Mendener Rathaus. | Foto: Peter Benedickt
  • Ein weiteres „Geschäftsfeld“ auf dem Hof Korte: Mikroschweine. Der Kleine gewann gleich die Herzen der Gäste aus Berlin und dem Mendener Rathaus.
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An der Basis gibt es die besten Einblicke in Abläufe und Probleme. Deshalb besuchte der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft und Mitglied des Bundestages, Uwe Feiler, den Hof der Familie Korte in Menden-Dentern, um Infos aus erster Hand zu bekommen.

Der Berliner Politiker war nach Menden gereist, um die Verwaltungsspitze um Bürgermeister Martin Wächter, den Ersten Beigeordneten Sebastian Arlt und Stadtkämmerer Uwe Siemonsmeier über die Fördermöglichkeiten des Bundes zur Wiederaufforstung des geschädigten Waldes zu informieren. Zudem wurde die Möglichkeit genutzt, einmal einen Schweinehof der anderen Art zu besichtigen.
Denn Heiner Korte hat eine spezielle Philosophie, wie er seine Tiere aufzieht. Schon beim Betreten des Geländes stutzt der Besucher: „Läuft das Autoradio noch?“ Es ist „Eins Live“ zu hören. „Ja“, lacht der Bauer, „tagsüber gibt es diesen Sender, abends wird auf WDR 4 umgeschaltet.“
Außerdem riecht es nicht nach Mist und Schwein, die Aromatherapie mit Duftölen lässt den Gast erstaunt schnuppern. „Geruch und Musik nimmt den Schweinen den Stress,“ erklärt der Bauer. Dazu gesundes Futter ohne Genmanipulation und chemischen Zusätzen: „Unser Fleisch schmeckt garantiert.“ Hier gibt es kein Gedränge in den Ställen, die Tiere haben genug Auslauf, um sich auszutoben.

Tiere haben genug Auslauf

„Überall wird vom Biobauern geredet“, erklärt der Landwirt. „Wir haben einen anderen Weg gesucht und gefunden.“ Abnehmer sind zahlreiche kleinere Metzgereien, denn: „Von den großen Ketten wollen wir uns nicht abhängig machen.“
Was das Produkt nun von anderen Erzeugern unterscheidet sieht der Verbraucher in der Pfanne. Da das Fleisch fest ist, schrumpft es kaum, es ist schmackhaft. Der Preis liegt etwa 10 bis 20 Prozent über dem Normalen, also durchaus erschwinglich.
Uwe Feiler zeigte sich beeindruckt. „Zurzeit wird ja eine Diskussion geführt, dass Fleisch zu billig ist, beim Erzeuger zu wenig Erlös bleibt.“ Es muss ein gemeinsamer Dialog zwischen Verbrauchern, Erzeugern und dem Handel geführt werden, damit ein akzeptabler Mittelweg gefunden wird. Qualität sollte schon ihren Preis haben, aber jedem sollte die Möglichkeit geboten werden, die Lebensmittel, die er auf dem Tisch haben möchte, sich leisten zu können. „Preisbindung und die politische Regelung mit Unter- und Obergrenzen hatten wir schon mal in einem anderen deutschen Staat, das hat nicht funktioniert“, erinnert der Staatssekretär. „Marktwirtschaft ist schon das beste System.“

Eine einfache Kennzeichnung

Aber Dialoge anstoßen kann und muss die Politik. Zudem sollte das Tierwohl nicht aus den Augen verloren werden. Feiler: „Dies macht in meinen Augen aber nur Sinn auf der europäischen Ebene.“ Deutschland sollte aber in Brüssel entsprechende Diskussionen starten. „Wie wäre es denn mit einer einfachen Kennzeichnung, damit der Kunde sofort erkennt, was er sich da leistet“, hat der Berliner Gast eine Anregung.

Gebündelter Hofverkauf

Der 1. Beigeordnete Sebastian Arlt stellte zudem eine weitere Idee vor: „Es wäre zu überlegen, in der Innenstadt, in einem der Leerstände, eventuell den Hofverkauf aller unserer Höfe anzubieten.“ Damit auch die Bürger, die nicht die Möglichkeit haben, regelmäßig Hofläden vor Ort zu besuchen, entsprechende Angebote kaufen könnten.

Autor:

Uwe Petzold aus Dortmund-Süd

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