Senioren informieren sich
Thema „Schlaganfall“ bei der Seniorenunion
- Foto: Referent Dr. Ablak und Gerhardt Schmidt
- hochgeladen von Marika Eggers
„Schlaganfall – plötzlich und unerwartet – und wie gehe ich damit um?“. Dieses Thema stand am 4. Juni auf der Tagesordnung der Seniorenunion, die sich regelmäßig von Fachleuten über aktuelle Themen informieren lässt.
Diesmal war ein Gesundheitsthema dran, das jeden betreffen kann, aber ganz besonders aktuell für ältere Menschen ist. Darüber hielt der Neurologie-Chefarzt des Vincenz-Krankenhauses, Dr. Hisham Ablak, einen interessanten Vortrag und stand auch für weitere Fragen zur Verfügung.
Stroke Unit im Mendener Vincenzkrankenhaus
Vor einem Jahr, nach 20 Jahren Berufserfahrung in Bayern, war er nach Menden gekommen und übernahm mit der Neurologie-Abteilung auch die Stroke-Unit, für deren Erhalt kürzlich das Krankenhaus mit massiver Unterstützung aus Politik und Bevölkerung erfolgreich gekämpft hatte. An einer Unterschriftenaktion hatten sich zahlreiche Mendener Bürger beteiligt. Dr. Ablak machte deutlich, dass mit dem Erhalt dieser Einrichtung, in der acht Betten für Schlaganfallpatienten zur Verfügung stehen, neben Lüdenscheid nun Menden als einzige Stadt im Märkischen Kreis über eine Stroke Unit verfügt.
Schlaganfall und TIA
Die Zuhörer erfuhren, dass sich unter der Bezeichnung „Schlaganfall“ zwei verschiedene Arten von gesundheitlichen Attacken ereignen können: der Hirninfarkt und die Hirnblutung. Eine Unterscheidung sei nur durch bestimmte Untersuchungen im Krankenhaus möglich, da die Symptome die gleichen sein können. Deshalb appellierte der Arzt eindringlich an die Zuhörer, bei einem Verdacht auf Schlaganfall umgehend die 112 zu wählen und den Patienten auf die Stroke Unit des Krankenhauses bringen zu lassen. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung könnten – so Dr. Ablak – effektive Therapiemöglichkeiten angewandt werden. Allerdings gebe es für den Beginn der Therapie ein Zeitfenster von 4,5 Stunden, da in diesem Zeitraum eine Lysebehandlung, bei der man Blutgerinnsel auflöst, durchgeführt werden könne.
Mehrfach wies der Arzt darauf hin, dass man sich nicht scheuen solle, sofort auf verdächtige Symptome, z.B. vorübergehende Taubheit der Haut, etwa im Gesicht, Probleme mit der Sprache, verschwommenes Sehen, zu reagieren, auch wenn sie nur sehr kurzzeitig andauerten. Die sogenannte TIA, die „Transitorische Ischämische Attacke“, sei zwar kein eigentlicher Schlaganfall, trete aber häufig als dessen Vorbotin auf. Sie werde oft nicht erkannt und von den Betroffenen leicht verharmlost, sodass die Chance, Vorzeichen eines Schlaganfalls zu entdecken, vielfach nicht genutzt werde.
Vorbeugung
Neben den Symptomen ging der Referent auch auf mögliche Ursachen für Schlaganfälle ein und nannte neben Bluthochdruck verschiedene Fehler in der Lebensweise, so z.B. Rauchen, Alkoholkonsum, fettreiches Essen und Bewegungsmangel. Er legte den Zuhörern auch ans Herz, sich regelmäßig auf Herz- und Gefäßgesundheit untersuchen zu lassen, auch dann, wenn man keine diesbezüglichen Symptome aufweise. Ganz wichtig sei es, den Blutdruck richtig einstellen zu lassen, wenn ein Hochdruck vorliege.
Der Schwerpunkt seiner Ausführungen lag natürlich auf den Möglichkeiten, Schlaganfälle zu verhindern, aber die Senioren erfuhren neben den akuten Behandlungsmöglichkeiten auch etwas über die therapeutische Nachsorge, die auch langfristig von den Patienten selbst betrieben werden kann, etwa durch bestimmte sportliche Betätigungen, wie es ein Betroffener aus eigener Erfahrung beschrieb.
Auf die verschiedenen Fragen zum Thema wusste der Referent kompetent und hilfreich zu antworten, so gab er auf Anfrage auch Ratschläge für Arbeitgeber, die zur Gesundheitsfürsorge ihrer Arbeitnehmer verpflichtet sind. Den Hauptfokus legte er allgemein auf die regelmäßige Bewegung, möglichst an der frischen Luft.
Der Vorsitzende der Seniorenunion, Gerhardt Schmidt, dankte Dr. Ablak für seinen sehr informativen Vortrag außer mit Worten mit ein paar Flaschen Sauerländer Bier mit wenig Alkohol, da der Arzt in seinen Ausführungen ausdrücklich vor Alkoholkonsum gewarnt hatte.
Community:Marika Eggers aus Menden (Sauerland) |

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