Die Bilanz des Monheimer Rhein-Rock-Festivals 2010

Die Reihen vor der Rheinrock-Bühne waren trotz eines tollen Angebots einfach zu licht. Die Zukunft des Festivals ist damit offen.  Foto: Rheinrock / Tim Kögler
  • Die Reihen vor der Rheinrock-Bühne waren trotz eines tollen Angebots einfach zu licht. Die Zukunft des Festivals ist damit offen. Foto: Rheinrock / Tim Kögler
  • hochgeladen von Thomas Spekowius

Monheim am Rhein. Am vergangenen Samstag lockte das Rhein Rock-Festival Musikbegeisterte aus der ganzen Region auf die Baumberger Bürgerwiese. 600 Besucher feierten bei bestem Spätsommerwetter über zehn Stunden lang zu Livemusik unter freiem Himmel.
Fünf lokale und fünf überregionale Bands, der Headliner „Peilomat“ sowie „Planet Kola“, der „Special Guest“ dieses Abends, garantierten ein abwechslungsreiches Programm und gute Laune. Auf zwei Bühnen, von denen eine durch ein Sojus-Team betreut wurde, spielten sie vom Mittag bis tief in die Nacht hinein. Dabei war alles vertreten, von Anarcho-Punk („Insolvänt“) über Progressive-Rock („Phyria“, „Sounds of the Drain“) bis hin zu deutschsprachigem Poprock („Dog Eared Pages“, „Peilomat“). „Epilirium“, die mit ihrem Comedy-Metal die wohl exotischste Musiksparte bedienten, sorgten für eine riesige Menschentraube vor der Bühne.
Ein Highlight zu später Stunde war auch der Auftritt von „Planet Kola“. Drei der vier Musiker stammen von der mittlerweile aufgelösten Lokalband „Twanger“. Obwohl ihr Konzert beim Rhein Rock das erste in der Umgebung war und die Band noch nicht allzu lange existiert, sangen viele der übrig gebliebenen Gäste lauthals mit, als habe es „Planet Kola“ schon immer gegeben.
Das Organisationsteam, das beim dritten Rhein Rock nach 2004 (400 Besucher) und 2006 (800 Besucher) die Tausendermarke sprengen wollte, zeigte sich im Anschluss dennoch ernüchtert. „Ich persönlich bin darüber etwas enttäuscht, da wir dieses Mal eine Menge Energie in Werbung und Promotion gesteckt haben“, gesteht Sven Schuhen, Initiator und Organisator des Rockfestivals. „Und zwar viel mehr als in den Jahren davor, ohne dass sich das irgendwie bemerkbar gemacht hätte. Es hätte natürlich auch sein können, dass ohne diesen Aufwand noch weniger Menschen gekommen wären.“
Gründe für diese nach Ansicht des Rhein Rock-Teams geringe Besucherzahl gäbe es viele. „Man kann sich das leicht erklären. In Langenfeld fand zeitgleich ein Bandwettbewerb mit fünf Gruppen statt, ebenfalls unter freiem Himmel. In Monheim gab es das Mittelalter-Spektakulum und das Feuerwehrfest. Das sind alles sehr beliebte Veranstaltungen, die gut frequentiert sind.“
Dennoch ist Sven Schuhen mit dem Tag selbst zufrieden. „Die 70 Helfer haben für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Die Besucher und Bands haben sich wohl gefühlt. Es war außerdem eine friedliche Veranstaltung, der Sicherheitsdienst musste nicht eingreifen. Anwohnerbeschwerden gab es ebenfalls keine.“
Ob er ein viertes Rhein Rock organisieren möchte, weiß Schuhen zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dies sei von vielen Faktoren abhängig. „Wir brauchen einen Trägerverein für dieses Festival, außerdem Leute, die sich wirklich in die Organisation reinhängen“, erklärt der ausgebildete Veranstaltungstechniker. „Wenn überhaupt, wird das Rhein Rock mit einem neuen Konzept und vielleicht an einem anderen Ort ausgetragen werden.“

Autor:

Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein

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