Monheims neuer Super-Schelm

Traten beim Schelmen-Casting gegeneinander an: Bürgermeister Daniel Zimmermann und der neue Schelm Alexander Iffland.
  • Traten beim Schelmen-Casting gegeneinander an: Bürgermeister Daniel Zimmermann und der neue Schelm Alexander Iffland.
  • hochgeladen von Sabine Polster

Monheim hat einen neuen Schelm – nicht irgendeinen, sondern einen Super-Schelm. Alexander Iffland musste sich kurz nach dem Wecken in einem öffentlichen Casting mit Bürgermeister Daniel Zimmermann im „Hüppen“ und Singen messen.

Blauer Himmel, Sonnenschein – das Wetter zum Sessionsauftakt am Montag ist perfekt. Viel jeckes Volk, darunter auch zahlreiche Kinder aus den Mo.Ki-Kindertagesstätten im Berliner Viertel und dem Kindergarten St. Gereon, hat sich rund um den altehrwürdigen Schelmenturm versammelt. Mit viel Krach, Radau und dem „Flieger-Lied“ bereiten sie dem Tiefschlaf des Schelms ein Ende.

Doch als der neue Schelm Alexander Iffland mit lautem „Helau“ munter aus dem Turm hüpft, gibt es lautstarken Protest. „Halt, halt! So geht das nicht!“, ruft Altstadtfunken-Kommandant Horst Eichholz. „Haltet sofort die Veranstaltung an“, fordert Prinzengarde-Präsident Hans-Dieter Degenhard. „Das ist gar nicht der echte Schelm“, sagt Bernd Meyers, Ehrenkommandant der Marienburggarde.

So etwas hat es beim Schelmenwecken noch nie gegeben. Die Gardisten sind mit dem von der Gromoka bestimmten Nachfolger für Tanja Böelke, die viele Jahre im Schelmen-Ornat steckte, nicht einverstanden. „Der Schelm ist viel zu wichtig, als dass über eine solche Position heimlich im Hinterzimmer eines Steuerbüros entschieden wird“, sagt Eichholz und fordert ein öffentliches Casting. Einen Gegenkandidaten haben die Gardisten gleich mitgebracht und präsentieren als „Monnems next Superschelm“ Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Im „Hüppen“ und Singen müssen sich die beiden Anwärter für den Schelmenposten messen. In der Jury sitzen die Gardisten. Dem als Clown verkleideten Bürgermeister wird bei der ersten Disziplin eine besondere Last auf die Schulter gelegt: Er muss mit einer Langhantel hoch hüpfen. Besser dran ist Alexander Iffland. Ihm wird ein kleines Trampolin als Hilfsmittel untergeschoben.

Auch beim Singen ist der Bürgermeister ganz auf sich allein gestellt. Tapfer stimmt er auf die Melodie des Karnevalsliedes „Es ist noch Suppe da“ an: „Es ist noch Kohle da, …, wir spenden einen Soli für das ganze Land.“ Das Publikum unterstützt ihn aber gerne und stimmt fröhlich mit ein. Dann erklingt die Melodie von „Ich bin ne kölsche Jung“ und Alexander Iffland singt mit treuherzigem Blick „Ich wär sujähn de Schelm“.

Das hat am Ende auch die Jury überzeugt. Nachdem ihr Kandidat „nicht ganz konzentriert bei der Sache war, sondern mit seinen Gedanken bei so unwichtigen Dingen wie den 46 Millionen Abundanzumlage“, kürt sie Alexander Iffland zu „Monnems next Superschelm“.

Sitzungspräsident Moritz Peters überreicht dem Sieger eine Schultüte zur „Einschelmung“. Der Inhalt: Eine Flasche Kölsch und eine goldene Zuckerrübe. Die soll er an den Bürgermeister weitergeben. „Diese goldene Zuckerrübe kann der Bürgermeister potentiellen Gewerbesteuerkandidaten vor die Nase halten“, erklärt Moritz Peters in Anspielung auf die Äußerung von Peer Steinbrück, der Bürgermeister würde die Unternehmen mit der niedrigen Gewerbesteuer als „goldener Mohrrübe“ nach Monheim locken. In Monheim sind aber noch nie Mohrrüben angebaut worden, sondern nur Zuckerrüben. Peters: „Dank unseres Geschenks hat der Bürgermeister ja jetzt nix mehr zu tun und kann mit dem Training für das nächste Schelmencasting anfangen.“

Autor:

Sabine Polster aus Monheim am Rhein

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