Berliner Viertel: bunter, moderner und teurer

Präsentierten die Pläne (von links): Uwe Fischer, Uwe Steinbach, Bernhard Klinkhammer (alle LEG), Bürgermeister Daniel Zimmermann, Robin Sälzer, Marieme Diene (beide Büro "Stadtbildplanung"), Michael Lobe und Thomas Waters (beide Stadtverwaltung  Monheim). Foto: Michael de Clerque
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  • Präsentierten die Pläne (von links): Uwe Fischer, Uwe Steinbach, Bernhard Klinkhammer (alle LEG), Bürgermeister Daniel Zimmermann, Robin Sälzer, Marieme Diene (beide Büro "Stadtbildplanung"), Michael Lobe und Thomas Waters (beide Stadtverwaltung Monheim). Foto: Michael de Clerque
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Das Berliner Viertel in Monheim verändert sein Gesicht, in zwei bis spätestens drei Jahren wird man hier statt der eintönig-grauen Waschbetonwände bunte, farblich miteinander harmonierende Fassaden erblicken. Nicht nur äußerlich verändern sich die Wohnblöcke: Die LEG als Eigentümerin nimmt knapp 30 Millionen Euro in die Hand, um 1600 ihrer 2700 Wohnungen im Viertel zu renovieren und zu sanieren. Das Konzept stellten Mitarbeiter des Wohnungsunternehmens im Rathaus vor.

Von Elfie Steckel

Seit die Häuser Ende der 60er / Anfang der 70er Jahre im Berliner Viertel errichtet wurden, gab es ständig Renovierungen und bauliche Veränderungen. Das unterstrich Uwe Steinbach, LEG-Niederlassungsleiter in Düsseldorf, im Pressegespräch. Doch vor drei Jahren habe man beschlossen, das komplette Ambiente zu verändern und ein professionelles Bewirtschaftungskonzept aufzustellen. Das gesamte Quartier soll "nachhaltig modernisiert" werden. Der erste Bauabschnitt an der Lichtenberger Straße ist bereits abgeschlossen, fünf weitere Abschnitte folgen quer durch das Viertel von Südwest bis Nordost.

"Wir haben diverse Planungsbüros aufgefordert, mit uns ein Konzept für ein attraktives Viertel zu entwickeln, in dem wir aber keine Luxuswohnungen errichten wollen. Die Mieten sollen bei uns immer noch bezahlbar bleiben", so der LEG-Vertreter, der mit einigen Kollegen an der Besprechung im Rathaus teilnahm. Die Entscheidung ist schließlich zugunsten des Dortmunder Büros "Stadtbildplanung" gefallen, das nun mit der Realisierung begonnen hat.

Die Planer haben "Subquartiere" entwickelt, also kleinere Einheiten, die sich jeweils durch bestimmte Farbtöne in der äußeren Gestaltung als zusammengehörig ausweisen. Die kleinere Einheit soll ein besseres Nachbarschafts-Gefühl schaffen und eine bessere Orientierung, die auch schon durch so "Kleinigkeiten" wie überdimensionale Hausnummern (größer als die Fenster!) erreicht werden soll.

Entscheidend ist allerdings die Umwandlung nicht nur in der äußeren Erscheinung, sondern auch in der Ausstattung und der Einteilung der Wohnungen in den Gebäuden. Sie bekommen alle – wenn nicht schon früher bei Wohnungswechsel oder ähnlichem geschehen – neue Bäder. Die Gebäude erhalten gedämmte Fassaden, Dach- und Kellerdeckendämmung, es gibt neue isolierverglaste Fenster mit Kunststoffrahmen, neue Balkone samt Geländer, neue Ver- und Entsorgungsleitungen, barrierefreie Hauszugänge und außerdem eine Verbesserung der Außenanlagen durch neue Müllstandplätze oder Parkflächen.

Nun ist das natürlich nicht alles zum Nulltarif zu haben. Die LEG lässt viel Geld springen. Aber auch der Mieter darf sich das Vergnügen der modernen Wohnung etwas kosten lassen: knapp zwei Euro pro Quadratmeter – wobei der Mehrpreis teilweise wieder ausgeglichen wird durch niedrigere Heizkosten von bis zu 50 Prozent.

Die LEG-Vertreter versicherten beim Gespräch im Rathaus, es komme kaum vor, dass jemand wegen einer solchen Erhöhung die Wohnung wechseln möchte (oder müsse), und wenn, dann sei die LEG sofort bereit, eine Alternative zu finden. "Unsere Wohnungen sind gebaut für Menschen der unteren und mittleren Einkommensklassen, und daran soll sich auch nichts ändern", so hieß es.

Das "neue Berliner Viertel" ist aber nicht nur ein Thema für die LEG. Nachdem die Anton-Schwarz-Hauptschule ihre Pforten endgültig geschlossen hat, baut auf diesem 2200 Quadratmeter großen Gelände die vor zwei Jahren gegründete städtische Gesellschaft "Monheimer Wohnen" das neue Wohnquartier "Unter den Linden". Hier sollen, so Bürgermeister Daniel Zimmermann, die laut einer umfangreichen Marktanalyse fehlenden kleinen oder auch sehr großen Wohnungen in einer bunten Mischung für die unterschiedlichsten Bedürfnisse entstehen – vom Appartement bis zur Fünf-Zimmer- oder auch zur Maisonette-Wohnung über zwei Stockwerke.

Die detaillierten Pläne für "Unter den Linden" stellten Thomas Waters, Bereichsleiter Stadtplanung, und Geschäftsführer Michael Lobe vor. Danach wird es hier neun bis zu viergeschossige Baukörper geben. die in einer autofreien begrünten Anlage entstehen.
Die Parkplätze werden unter den Gebäuden in einer Tiefgarage untergebracht, lediglich für Besucher oder auch für die Mieter in den eingeplanten Sozialwohnungen sollen oberirdische Parkflächen angelegt werden. Lobe: "Wir wollen auf jeden Fall eine Ghettobildung vermeiden und für eine gute Durchmischung sorgen", und Waters fügte hinzu, dass die Nachfrage schon jetzt sehr groß sei, obwohl außer Plänen noch nichts existiere.

Sowohl die LEG als auch die Stadt rechnen mit zwei bis drei Jahren Bauzeit.

Präsentierten die Pläne (von links): Uwe Fischer, Uwe Steinbach, Bernhard Klinkhammer (alle LEG), Bürgermeister Daniel Zimmermann, Robin Sälzer, Marieme Diene (beide Büro "Stadtbildplanung"), Michael Lobe und Thomas Waters (beide Stadtverwaltung  Monheim). Foto: Michael de Clerque
Marieme Diene und Robin Sälzer vom Dortmunder Büro "Stadtbildplanung" beginnen nun mit der Realisierung der Pläne. Foto: Michael de Clerque
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Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein

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