Den Garten winterfest machen: Tipps am Grünen Telefon des Wochen-Anzeigers

Ob der Winter nach dem heißen Sommer lang und streng wird, vermag noch niemand zu sagen. Doch schon jetzt wissen zumindest die Gärtner mit Bestimmtheit, dass der Garten und mit ihm alle Pflanzen auf die kommende Saison vorbereitet sein müssen. Also war das Grüne Telefon des Wochen-Anzeigers auch diesmal wieder ein Anschluss, mit dem viele Leser Verbindung suchten.

„Der Wochen-Anzeiger, das Grüne Telefon, guten Tag, mein Name ist Christian Behrens, wie kann ich Ihnen helfen?“ So korrekt meldete sich Behrens am Donnerstag an einem unserer Redaktions-Telefone. Der Garten- und Landschaftsbaumeister und Inhaber des gleichnamigen Gartenbaubetriebs war zusammen mit Gärtnermeister Michael Schmidt vom Berghausener Blumentopf, Landschaftsbauer Jürgen Olbrich, der einen Meisterbetrieb für Pool-, Garten- und Landschaftsbau sein Eigen nennt, sowie Gartenbautechniker Sven Steen, Juniorchef im Gartencenter Heidehof, wieder bereit, zwei Stunden lang die Fragen unserer Leser zu beantworten.

Wie Pflanzen richtig überwintern

Immer wieder drehte sich das Thema um Pflanzen wie Rhododendron, Hortensien oder auch Rosen, die im Kübel stehen und überwintern sollen. Hier raten die Gärtner weiter zu wässern, solange es nicht friert, und vor den ersten Frösten eine Folie um die Töpfe zu schlagen. Inzwischen gibt es diese Folien auch atmungsaktiv, so dass sich keine Staunässe bilden kann. Das Problem bei Kübelpflanzen ist nicht, dass sie über den Winter vertrocknen, sondern dass der Ballen im Topf einfriert. Olivenbäumchen beispielsweise sollte man in jedem Fall einen solchen durchlässigen Schutz spendieren. Im Übrigen ist hier der „Zwiebellook“ sehr passend: Je mehr schützende Schichten übereinander, desto besser.

Und dann das Thema Schneiden! Rhododendron kann immer geschnitten werden, am besten aber nach der Blüte im Frühjahr. Nachschneiden (bei Ästen ohne Blüte) geht aber immer. Bei Hortensien kann man jetzt die Blütenstände wegnehmen; von den Ästen sollte nur jeder dritte Trieb geschnitten werden, damit sie früh Knospen ansetzen. Pflanzen auf dem Balkon sollten in eine geschützte Ecke, möglichst nahe der Hauswand, gestellt werden, damit sie noch von der Abwärme des Mauerwerks profitieren. Das gilt auch für Rosen im Topf, deren Veredlungsstelle immer mit Erde angehäufelt sein muss. Grundsätzlich gilt für fast alle Gehölze, dass nicht zu früh bei noch warmem Wetter geschnitten werden darf, weil sonst noch einmal Triebe ausschlagen, die dann im Winter erfrieren.

Auf die Frage, wie denn der Winter wird, kam von den vier Gärtnermeistern nur ein Achselzucken. Übereinstimmend stellten sie allerdings fest, dass der Sommer viel zu trocken und heiß war. Die extreme Trockenheit hat bei vielen Pflanzen zu Wuchsdepressionen (man glaubt ja nicht, was es alles gibt!) und Minderwuchs geführt. Selbst alte, zähe Pflanzen haben extrem gelitten und müssen im schlimmsten Fall entsorgt werden. Immergrüne Pflanzen wie Kamelien oder Rhododendren dagegen hatten mit Sonnenbrand (!!) zu kämpfen, wenn sie zu viel Sonne abbekamen. Sie bevorzugen Halbschatten.
Das unendliche Thema Moos im Rasen war diesmal nicht so stark nachgefragt; daran ist aber auch der Sommer nicht unschuldig. Die Hitze ließ das Moos kaum wachsen.

Das Stichwort war unausweichlich: Der Buchsbaumzünsler! Er ist nach wie vor guter Dinge und lässt sich nur von einem Gift bezwingen, das von einer großen Firma in einer nahen Stadt am Rhein entwickelt wurde. Was alle vier Gärtner allerdings wunderte und worauf sie noch in keiner fachkundigen Runde eine Erklärung fanden, ist die merkwürdige Konzentration genau auf unseren Raum.

Problemfall Schildlaus

Und dann fragte auch jemand, was er gegen die kleine graue Schildlaus unternehmen kann, die sich auf Efeu irrsinnig schnell vermehrt, das Chlorophyll aus den Blättern absaugt und damit die Pflanze zum Tod verurteilt. Ihr Panzer ist so dick, dass äußerliches Ansprühen nichts bewirkt. Allerdings kann auch hier das Mittel der großen Firma Verwendung finden, das in das Blatt eindringt und die Laus beim Saugen abtötet. Eine andere Lösung ist bisher nicht bekannt.
Die richtigen Standorte für Obstbäume oder Beerenfrüchte wurden ebenso diskutiert wie die Anzuchttipps für Quittenbäume, die offenbar wieder im Kommen sind. Auch der südländische Oleander beschäftigt viele Hobbygärtner. Hier der Rat: Jetzt um ein Drittel zurückschneiden, ins Haus holen, dunkel stellen. Im Frühjahr Abgestorbenes zurückschneiden und gut düngen, zum Vortreiben im Freien unbedingt in eine geschützte Ecke stellen, damit er auch im Sommer üppig blüht.

Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis für alle Hobbygärtner: Die nächste Aktion am Grünen Telefon unserer Redaktion ist am Donnerstag, 13. März 2014, dann allerdings von 17 bis 19 Uhr!

Elfie Steckel

Autor:

Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein

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