Familienpaten gesucht

Machen oft gemeinsame Sache, wenn es um den guten Zweck geht und stecken auch bei den ehrenamtlichen Sprachkursen des Beratungscentrums und dem Integrationsfest unter einer Decke: Michael Schlemminger-Fichtler (2.v.l.) und Heinz Hövener – auf dem Foto gemeinsam mit Michael Woloschenik (r.) und Claudia Haag-Porysiak.Foto: MdC
  • Machen oft gemeinsame Sache, wenn es um den guten Zweck geht und stecken auch bei den ehrenamtlichen Sprachkursen des Beratungscentrums und dem Integrationsfest unter einer Decke: Michael Schlemminger-Fichtler (2.v.l.) und Heinz Hövener – auf dem Foto gemeinsam mit Michael Woloschenik (r.) und Claudia Haag-Porysiak.Foto: MdC
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Die vom Beratungscentrum organisierten ehrenamtlichen Sprachkurse richten sich vor allem an die Flüchtlinge, die an der Volkshochschule (VHS)nicht bedient werden.

Ehrenamtliche Sprachkurse des Beratungscentrums

Im Rahmen des Projekts „Welcome“ bietet das Beratungscentrum in Monheim seit der ersten Novemberwoche auch ehrenamtliche Sprachkurse für Flüchtlinge an. „Wir hatten festgestellt, das die Kapazitäten der VHS zu dieser Zeit überschritten waren“, erklärt Vorsitzender Michael Schlemminger-Fichtler die gute Idee vom zusätzlichen Angebot für alle sogenannten „Null“-Sprachler.

Vorbereitungen liefen auf Hochtouren

Nachdem vier pensionierte Lehrer gefunden und von Schlemminger-Fichtlers Idee des ehrenamtlichen Unterrichtens von Flüchtlingen überzeugt waren, liefen auch die anderen Vorbereitungen auf Hochtouren: die Malteser stellten vormittags ihren Schulungsraum zur Verfügung, das Otto-Hahn-Gymnasium sorgte für eine praktische Rolltafel im Unterricht und Heinz Hövener, vom Frischecenter Edeka sponserte mit Lehrbüchern und digitalen Foliensätzen zur Visionalisierung die gesamten Lehrmaterialien, die für die Flüchtlinge benötigt wurden.

Übergangszeit sinnvoll nutzen

Das erste gemeinsame Treffen der vier Lehrer und interessierten 21 „Schülern“ zeigte, dass die aus Syrien, Afghanistan und dem Irak kommenden Flüchtlinge – die fast ausschließlich ihre Muttersprache beherrschen – die lange Übergangszeit bis zur Zuweisung in die offiziellen Integrationskurse sinnvoll nutzen wollen, um die deutsche Sprache zu lernen.
Das Angebot des Beratungscentrums: zwei Deutschkurse an zwei Tagen jeweils für zwei Stunden. Das sind insgesamt vier Stunden ehrenamtlicher Deutschunterricht in der Woche.
Seit den „Einstiegskursen für Asylbewerber mit Bleibeperspektive“ und dem dadurch verbundenen zusätzlichen Angebot der VHS – 20 Deutschstunden pro Woche in sogenannten A1-Kursen – das es offiziell seit vier Wochen gibt, ist es in den ehrenamtlichen Sprachkursen des Beratungszentrums etwas ruhiger geworden.

An die Hand nehmen

Die übrig gebliebenen sieben Schüler um Lehrer Gerd Rudolf gehören nicht zu denen, die in den offiziellen Sprachkursen unterkommen können. So wie das ältere Ehepaar aus Afghanistan. Die beiden sind Schüler der ersten Stunde im Beratungscentrum und kommen jede Woche hierher. Mit Händen und Füßen verständig man sich hier, wenn Lehrer Gerd Rudolf seinen Schülern das Leben zeigt und Kultur durch sehen näher bringt. „Wir sind offen für alle Flüchtlinge, die an der VHS nicht bedient werden“, sagt Michael Schlemminger-Fichtler über das bestehende Deutschkurs-Angebot, das montags und mittwochs jeweils von 10 bis 12 Uhr im Seminarraum der Malteser an der Siemensstraße stattfindet.

Zusammenführung der Familien erwünscht

Was sich der Vorsitzende des Beratungscentrums wünscht? „Familienpaten“, sagt Michael Schlemminger-Fichtler mit Blick auf das heutige „Integrationsfest“ bei dem möglichst viele Monheimer die in ihrer Stadt lebenden Flüchtlinge kennenlernen sollen.

Menschen nicht allein lassen

In Zukunft soll ein Koordinator für das Ehrenamt – die Planstelle hat Bürgermeister Daniel Zimmermann zur Verfügung gestellt – den Paten als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und dafür sorgen, dass interessierte Paten auch unterwiesen werden. „Die Menschen sollen sich gebraucht fühlen und mit ihrer Aufgabe nicht allein gelassen werden“, fasst Schlemminger-Fichtler zusammen, der nicht müde wird, daran zu glauben, das vor allem das persönliche Kennenlernen dabei hilft, die Bereitschaft zu entwickeln, sich in die Situation einzelner Flüchtlinge besser hinein versetzen zu können.

Autor:

Corinna Rath aus Hilden

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