Recklinghausen: Friedhöfe im Wandel

Ein Ort des stillen Gedenkens: Der alte Friedhof am Lohtor. | Foto: BürgerReporter Klaus Gerlach
  • Ein Ort des stillen Gedenkens: Der alte Friedhof am Lohtor.
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Die Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR) erarbeiten derzeit ein Konzept zur Friedhofsentwicklung. Dazu haben sie im Herbst 2015 eine gezielte Befragung der Bürger zur Friedhofssituation in Recklinghausen durchgeführt, deren Ergebnisse in das Konzept mit einfließen.

„Der Wandel, der sich in der Bestattungskultur vollzieht, hat auch Auswirkungen auf die kommunalen Friedhöfe in unserer Stadt und deshalb wollen wir ein Gleichgewicht schaffen zwischen dem Bedürfnis nach Veränderung und dem Erhalt der Friedhofskultur“, sagt der Technische Beigeordnete Norbert Höving. „Dazu sind uns die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger sehr wichtig. Auf der anderen Seite müssen entbehrliche Friedhofsflächen aus dem Bestand entlassen und anderen Nutzungen zugeführt werden.“

661 Bürger haben an Befragung teilgenommen

661 Bürger haben an der Umfrage teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen in erster Linie, dass ein Gestaltungskonzept mit verschiedenen Bestattungsformen gewünscht wird: Wahlgräber und pflegefreie bzw. gärtnerisch gepflegte Grabarten wie Kolumbarien, Rasengräber, Baumbestattungen und Themengrabanlagen.
Hauptkritikpunkt war nach Ansicht der Friedhofsgärtner, Bestatter und Steinmetze, die ebenfalls befragt wurden, der Pflegezustand. 88 Prozent griffen den Punkt der Pflege bei der „offenen“ Frage, was verbessert werden könnte, auf. Im Vergleich dazu führten nur zehn Prozent die Gebühren als Kritik auf. Zudem wurde deutlich, dass sich etwa 83 Prozent der Befragten in Recklinghausen bestatten lassen würden. Ferner gaben 71 Prozent der Befragten den Wunsch nach einem Vorsorge-Modell an.
Die Beratungsfirma Marketing Partner Micheel (MPM), die die Befragung durchgeführt hat, hat daraus sechs Themenblöcke herauskristallisiert: Neben der Verbesserung der Pflege und der Schaffung von weiteren – vor allem pflegefreien – Bestattungsangeboten sollten das Flächen- und Gebäudemanagement sowie die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert werden.
„Die Verbesserung des Pflegezustands orientiert sich an der neuen Friedhofsentwicklungsplanung und kann durch sofort umsetzbare Maßnahmen erzielt werden“, sagt KSR-Betriebsleiter Uwe Schilling. So fanden bereits Grünpflege-Arbeiten in den Wintermonaten auf dem Südfriedhof und dem Waldfriedhof statt.
Außerdem werden die KSR mit der Friedhofskommission über mittelfristige Maßnahmen beraten wie die Erstellung von pflegefreien Themengrabanlagen, die Einführung eines Vorsorge-Modells und die Entwicklung eines Beschilderungskonzeptes. Insbesondere ist geplant, auf weiteren Friedhöfen Flächen für Baumbestattungen zu schaffen. Die vorhandene Fläche für Baumbestattungen auf dem Waldfriedhof soll erweitert und umgestaltet werden. Parallel werden informative Flyer und Broschüren über die acht Friedhöfe erstellt. Zudem wollen sich die KSR vermehrt mit den Bestattungsunternehmen, Friedhofsgärtnereien und Steinmetzen austauschen. Dafür wird es einen ersten Runden Tisch noch vor den Sommerferien geben.
„Für eine Friedhofsentwicklung mit sehr gepflegten Friedhöfen, mehr Bestattungsmöglichkeiten und gleichzeitig stabileren Gebühren reichen die kleinen Maßnahmen natürlich nicht aus“, sagt Schilling. „Wir müssen unter anderem ein zukunftsweisendes Gebäude- und Flächenmanagement entwickeln. Die positiven gebührenrelevanten Auswirkungen werden sich aber erst langfristig abzeichnen.“
Um der Politik bis Ende 2016 entsprechende Empfehlungen vorlegen zu können, haben die KSR bereits in Zusammenarbeit mit den städtischen Landschaftsarchitekten umfangreiche Daten über die Friedhofsflächen und Friedhofsgebäude zusammen gestellt und werten diese zur Zeit aus.
Weitere Infos zu den Friedhöfen und zur Friedhofsentwicklung unter www.recklinghausen.de/friedhof.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein

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