Frühling ist Zeckenzeit - LANUV Biologe Peter Schulz rät zur Vorsicht

Gerade jetzt im Frühling lauern Zecken im Wald, auf Feld und Wiesen. Nach jedem Spaziergang sollte man sich auf Zeckenstiche untersuchen. Foto: Dieter Schütz/pixelio.de
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  • Gerade jetzt im Frühling lauern Zecken im Wald, auf Feld und Wiesen. Nach jedem Spaziergang sollte man sich auf Zeckenstiche untersuchen. Foto: Dieter Schütz/pixelio.de
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Sie sind klein, sie hocken im Gras und Gebüsch und hängen sich mit Vorliebe an die nackte Haut. Gemeint sind Zecken. Gerade im Frühling ist die Gefahr groß, gestochen zu werden. Was tun, wenn sich eines dieser Spinnentiere festgesetzt hat?

„Ich selbst wurde schon sehr oft von Zecken gestochen“, meint der Biologe und Pressesprecher vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Peter Schütz. „Ernsthaft erkrankt bin ich daran noch nie. Man muss auch sagen, dass die Tiere keine Monster sind. Sie sind Teil der natürlichen Umgebung und eher der Normalfall, als die Ausnahme in der Natur.“

Gestochen zu werden, ist also gar nicht so unwahrscheinlich. Auch im Kreis Recklinghausen besteht die Gefahr auf Zecken zu treffen, meint Peter Schütz von LANUV. Dass eine ernsthafte Infektion daraus erwächst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem aber vom richtigen Verhalten der Betroffenen. Der Biologe Peter Schütz ist so noch nie erkrankt, da er weiß, was zu tun ist.

Er empfiehlt, sich nach jedem Spaziergang durch den Wald, durch Wiesen oder andere Wege abseits befestigter Straßen auf Zecken zu untersuchen: „Einen Stich merkt man nicht sofort. Die Zecke injiziert ein Betäubungsmittel, so dass das Tier zunächst unbemerkt bleibt. Deshalb sollte gezielt danach gesucht werden.“

Tut man das nicht, hat die Zecke Zeit, sich mit Blut vollzusaugen und mit der Dauer steigt die Wahrscheinlichkeit, dass gefährliche Bakterien übertragen werden. Vor allem zwei Krankheiten können dabei auftreten. „Das ist einmal die Meningoenzephalitis, auch Hirnhautentzündung genannt, und die Borreliose. Im Vest ist vor allem die Borreliose weit verbreitet. Das hängt mit der Sommerwärme zusammen. In südlichen Ländern tritt eher die Hirnhautentzündung auf“, erklärt Peter Schütz.

Wichtig ist also, dass das Tier schnell entfernt wird. Doch so einfach ist das nicht. Die Zecke wird versuchen, so lange wie möglich an das Blut zu kommen. Es gibt spezielle Hilfsmittel, wie eine Zeckenzange, die das Herausziehen erleichtern können. Doch auch eine Pinzette ist hilfreich. Das kleine Tier sollte hautnah gepackt werden, um ein Ausquetschen von Körperflüssigkeiten der Zecke zu vermeiden und langsam herausgezogen werden.

„Ich persönlich bin auch schon öfter zum Arzt gegangen, als ich mir nicht sicher war. Besonders wenn die Stelle juckt oder sich ein roter Hof bildet, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Es gibt auch Impfungen gegen die Krankheiten. Dazu sollte man sich informieren, besonders wenn man viel im Freien, auf Feldern oder im Wald unterwegs ist“, empfiehlt der Biologe.

Information
Technisch gesehen sticht die Zecke mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen. Wo der Stich zur echten Gefahr wird, ist auf der interaktiven Karte unter http://www.zecken.de/?id=478 zu sehen. Bei persönlichen Fragen hilft der Hausarzt weiter.

Gerade jetzt im Frühling lauern Zecken im Wald, auf Feld und Wiesen. Nach jedem Spaziergang sollte man sich auf Zeckenstiche untersuchen. Foto: Dieter Schütz/pixelio.de
Eine Zecke muss richtig entfernt werden. Foto: sassi/pixelio.de
Autor:

Max Rolke aus Recklinghausen

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