Organspende-Ausweise auch im Kreishaus

Der Vorsitzende der Recklinghäuser Nierenkranken, Klaus Belz, hat dem Landrat Cay Süberkrüb einen Satz Ausweise für die Auslage im Kreishaus mitgebracht. Foto: Kreis Recklinghausen
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Organspende-Ausweise gibt’s jetzt auch im Kreishaus. Die Entscheidung pro oder contra Organspende sollte jeder dokumentieren.
12.000 Menschen warten alleine in Deutschland auf ein Spender-Organ. Im Schnitt sterben pro Tag drei von ihnen, weil kein passendes Organ zur Verfügung stand. Zahlen, die bedrücken. Das sieht auch Landrat Cay Süberkrüb so. Darum hat er mit Klaus Belz, dem Vorsitzenden des Vereins „Recklinghäuser Nierenkranke-Selbsthilfe für den Kreis Recklinghausen“ (ReN) verabredet, dass auch im Kreishaus ab sofort Organspende-Ausweise ausliegen, damit mehr Menschen sich eindeutig positionieren. Denn: „Der Ausweis ist auch für diejenigen, die ihre Organe nicht spenden möchten, wichtig. So wissen die Angehörigen in jedem Fall Bescheid und müssen im Ernstfall diese schwierige Entscheidung nicht selbst treffen“, erklärt Klaus Belz. Allerdings hofft er, dass sich viele Menschen für die Organspende entscheiden.
Der Vereinsvorsitzende musste selbst acht Jahre lang dreimal wöchentlich zur Dialyse, bevor 2008 eine neue Niere ihm ein „ganz neues“, fast wieder normales Leben ermöglichte. „Aus Dankbarkeit habe ich unsere Gruppe gegründet mit dem Ziel, die Zahl der Organspenden zu erhöhen und Betroffenen zur Seite zu stehen. Wenn man auf der Liste steht und auf ein Organ wartet, das ist eine ganz schwierige Situation – zwischen Hoffen und Bangen“, berichtet Klaus Belz dem Landrat, über dessen Unterstützung er sich sehr freut: „Viele Menschen haben Angst, als potentieller Organspender zu früh für tot erklärt zu werden. Oder sie glauben, sie seien zu alt oder zu krank. Das ist alles nicht richtig. Man kommt eher in die Situation, selbst ein Organ zu benötigen, als eines zu spenden, denn nur bei einem Prozent aller Todesfälle kommt eine Organspende überhaupt in Frage, nämlich nur beim Hirntod. Und der muss von zwei Ärzten unabhängig voneinander bestätigt werden“, sagt Klaus Belz. „Die Entscheidung, ob man seine Organe im Falle des Hirntods spenden möchte oder nicht, kann nur jeder für sich entscheiden. Ich persönlich finde es jedoch ganz wichtig, dass man sich diese Gedanken macht und für sich selbst zu einer Entscheidung kommt, die man auch dokumentiert“, sagt Landrat Cay Süberkrüb. Deshalb gibt es ab sofort Organspende-Ausweise auch im Kreishaus – und natürlich auch weiterhin in Apotheken, Arztpraxen, bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Eurotransplant und bei den Recklinghäuser Nierenkranken.

Autor:

Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen

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