Recklinghausen: "Stätten der Menschlichkeit" - Recklinghausen-Buch über Friedhöfe

Thema des neuesten Recklinghausen-Buches sind der jüdische, die kommunalen und katholischen Friedhöfe der Stadt.
Dabei greifen die Autoren auf 110 Seiten mit 200 Fotos auf das zunehmende Interesse an Friedhofsführungen zurück.
Jürgen Pohl: "Viele Menschen haben natürlich zunächst persönliche Bezüge zu den hier beigesetzten Angehörigen. Doch darüber hinaus sind dies Orte des Wandels gesellschaftlicher Anschauungen." So erfahren die Leser Wissenswertes über Glaubensvorstellungen und Beerdigungsrituale.
Auch als ökologische Oasen, als Orte der Kunst und als "Lesebücher der Stadtgeschichte" werden die Friedhöfe vorgestellt. Hier begegnet man Grabstätten von Bürgerinnen und Bürgern, die durch Straßennamen oder die Ehrenbürgerschaft geehrt wurden oder der Grabanlage der Clemensschwestern, ohne deren Wirken die Krankenhäuser nicht hätten entstehen können.
Der Buchtitel "Stätten des Friedens und der Menschlichkeit" verweist noch auf einen weiteren Aspekt der besonderen Spurensuche. Georg Möllers: "Sie rufen uns auf, Lernorte zu sein. Wir treffen auf Denkmäler und Grabstätten der schweren Bergbauunglücke, stehen auf jedem Friedhof vor Grabanlagen von Toten der Weltkriege, von nach Recklinghausen verschleppten Fremdarbeitern oder Kriegsgefangenen und sehen erschüttert den Gedenkstein mit den Namen von 215 Holocaust-Opfern."
Das Buch ist für 12,90 Euro im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-938850-21-3).