Demenzprojekt im Altenheim Sankt Marien in Haldern

Die Senioren und die Gruppe von Auszubildenden hatten großen Spaß mit dem gemeinsamen Projekt.  Levina (li)., Pflegeschüler Patrick und Barbara (4.v.l.) holten  die beiden Senioren  zu den Kühen aufs Land.
  • Die Senioren und die Gruppe von Auszubildenden hatten großen Spaß mit dem gemeinsamen Projekt. Levina (li)., Pflegeschüler Patrick und Barbara (4.v.l.) holten die beiden Senioren zu den Kühen aufs Land.
  • hochgeladen von Caroline Büsgen

Marlene Dietrich (Doris Meirick, Auszubildende) lehnt lasziv im Türrahmen, zieht genüsslich an ihrer langen Zigarettenspitze. Aus dem Lautsprecher tönt das legendäre „Lili Marleen“.

An anderer Stelle steht eine Schwarzbunte reglos, umgehängt hat sie eine Futterschüssel mit Heu. In der dritte Etage geht es zu wie im Schauspielhaus: Festliche Trachten, lange Kleider, schimmernde Pailletten, Hauben und mondäne Hüte. Was hier über mehrere Tage das Halderner Seniorenheim St. Marien in eine Art Schauspiel-Haus verwandelte war ein Projekt für Altenpflegeschüler, das speziell für Menschen mit demenziellen Erkrankungen entwickelt wurde. Ideengeberin war hier die Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes in St. Marien, Beate Anholt-Mölders. Als Dozentin in der Altenpflegeausbildung hat sie gemeinsam mit einer Klasse aus 22 Auszubildenden das Projekt geplant und umgesetzt. Jede Menge Requisiten waren dazu notwendig, die Beate Anholt-Mölders und die Teilnehmer aus ihrem Fundus mitgebracht hatten.

Ein außergewöhnliches Projekt

Ein Wegweiser im Foyer wies den Gästen den Weg zu den einzelnen Stationen, die über das Haus verteilt waren: Landwirtschaft, Schule, Mode zu Festen und Fußball waren Themen, von denen die Verantwortlichen annahmen, das werde die Senioren interessieren: „Aus diesen Lebensbereichen in ihrer Kindheit und Jugend haben die Senioren häufig eben intensive Verbindungen. Wenn man über solche Themen spricht, erreicht man sie, kann dort mit Gesprächen und Erfahrungsaustausch anknüpfen, wo sie stehen“, skizziert die Auszubildende Barbara Wiechert (47) den theoretischen Ansatz. Und schon beim Aufbau der Stationen fingen die Herren an, über Fußball zu fachsimpeln, streichelten alte Hände liebevoll die edlen Stoffen, hellten sich Mienen angesichts der schönen Erinnerungen auf.

Schöne Erinnerungen aus der Jugend

Eine Modenschau, Gesangsdarbietungen, Sprichwörter aus alter Zeit und kleine Präsentationen waren teil des Projektes. Keine Scheu vor neuen Medien – auch diese Erfahrung machten die Auszubildenden, denn „Das Wunder von Bern“ wurde via Youtube in die Kapelle gebeamt, die kurzfristig zum Veranstaltungsraum umfunktioniert wurde.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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