Kleiner aber feiner Büchermarkt

Kaffee und Kuchen rettet Haffener Karneval

Zum siebten Mal fand in Haffen der Büchermarkt statt. Die 17 privaten Verkäufer aus Rees, Wesel, Hamminkeln und Kalkar versuchten ihre Bücher und andere Medien an den Mann und die Frau zu bringen.

Von den 17 Verkäufern, die die Organisatoren Marlene Schumacher und Uschi Krause für den Büchermarkt gewinnen konnten, sind die meisten schon seit mehreren Jahren dabei. Drei davon bauten zum ersten Mal ihren Stand in der Haffener Schützenhalle auf. Zwei Anbieter mussten ihre Teilnahme leider wegen Krankheit absagen.
       Mit dem regnerischen Wetter hatten die Veranstalter dagegen keine Probleme: „Bei schlechtem Wetter kommen mehr Leute in die Halle.“ Dementsprechend waren Krause und Schumacher, aber auch die Verkäufer, mit dem Zulauf zufrieden.
Zu kaufen gab es wieder Bücher fast sämtlicher Genres, DVD, CD, Schallplatten, aber auch Stofftiere, Gesellschaftsspiele oder Bilder.
       Die Standgebühren von 17,50 Euro - für einen drei Meter langen Stand - gingen, zugunsten der Schützenhalle, an die St. Lambertus Schützenbruderschaft. Die Verkaufserlöse von Uschi Krause wurden wieder an des Weseler Tierheim gespendet.
       Die Organisation „Fremde werden Freunde“ waren zum dritten Mal dabei. Die Bücher wurden verkauft, um Flüchtlinge in Rees und den umgebenden Orten zu unterstützen. Neben Sachspenden erhalten die Geflüchteten auch Unterstützung bei den täglichen Gängen zu Ärzten oder Behörden, sowie dem Erlernen der deutschen Sprache. „Wir sind hier vor allen Dingen, um auf uns aufmerksam zu machen und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen“, erklärte Vorstandsmitglied Sebastian Hiller.
Die Mädchen der Haffener Tanzgarde verkauften leckeren Kuchen, Waffeln sowie heiße und kalte Getränke. Die Erlöse und Spenden werden für den Karnevalsverein und die Tanzgarde in diesem Jahr besonders dringend benötigt. Bei dem Brand einer Scheune sind die Wagen und Karnevalsdekorationen den Flammen zum Opfer gefallen.
       Die Preise waren in Haffen relativ niedrig angesetzt. Bücher wechseln bereits ab 50 Cent ihren Eigentümer. DVD, Blue-rays oder andere elektronische Medien wurden ab einem Euro verkauft. Nur für hochwertige Bildbände oder ältere Bücher wurden höhere Preis aufgerufen, beispielweise am Stand von Dieter Wilming aus Wesel. Er hat sich auf historische Bücher spezialisiert und hatte verschiedene historische Bibeln aus den Jahren 1836-1860 im Angebot. Dafür nahm er Preise ab 20 Euro. Er konnte auch ein medizinischen Fachbuch verkaufen: „Der Weg zur Gesundheit von 1928, mit ganz tollen Bildern und anatomischen Zeichnungen – das habe ich an eine Medizinstudentin verkauft, die sagte zwar, das ist uralt, aber das gilt doch heute immer noch, der Mensch hat sich doch nicht verändert.“
Johannes Roerse aus Kalkar bot an seinem Stand sogar niederländische Bücher an. „Es ist nicht nur für die holländischen Besucher, auch für Leute die sich mit der niederländischen Sprache beschäftigen wollen“, erklärt der gebürtige Niederländer.
       In diesem Jahr fand der Büchermarkt erstmalig im Herbst statt, im Frühjahr 2020 kommt die Neuauflage – Verkäufer können sich bereits unter 02857-1086 anmelden.